WDR Fernsehen, Freitag, 26. Oktober 2001, 23.00 bis ca. 1.00 Uhr / GeschichtsNacht
Köln (ots)
GeschichtsNacht Fremde Heimat Deutschland - 40 Jahre türkische Zuwanderung mit Sabine Scholt, Andreas Ernst
Am 30. Oktober 1961 wurde ein Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei unterschrieben, der Grundlage für die Anwerbung von türkischen Gastarbeitern war. Vierzig Jahre danach soll eine GeschichtsNacht im WDR die Voraussetzungen und Konsequenzen dieses Anwerbeabkommen mit der Türkei beleuchten und damit zum besseren Verständnis der gegenwärtigen Situation beitragen. Mehr als zwei Millionen Menschen aus der Türkei gehören heute zur Bevölkerung der Bundesrepublik.
Migrationsgeschichte rückt zunehmend in den Blick der Öffentlichkeit. Die GeschichtsNacht dokumentiert in Gesprächen und Einspielfilmen die Anwerbung von Türken ab 1961 bis zum Anwerbestopp 1973, zeigt die Schwierigkeiten und Erfolge im Integrationsprozess, stellt Köln und Umgebung als Siedlungsschwerpunkt der Migration vor und zieht historische Vergleiche.
Gäste im Studio sind Günter Wallraff, der seine Erfahrungen als "Türke Ali" veröffentlichte, und Dr. Lale Akgün, Leiterin des NRW-Landeszentrums für Migrationsforschung, die als Psychologin 15 Jahre lang türkische Familien in Köln betreute. Eingeladen ist auch Nina Öger, Kind deutsch-türkischer Eltern und erfolgreiche Vertreterin der jungen Generation, und der türkische Kabarettist Sinasi Dikmen. Außerdem ist Gast in der Gesprächsrunde Yilmaz Karahasan, "Gastarbeiter" der ersten Stunde, Arbeitnehmervertreter mit langjähriger Erfahrung sowie geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall in den 90er Jahren.
"Ganz unten" (1986, 106 Min.), 1.00 - 2.50 Uhr Dokumentation von Günter Wallraff
Günter Wallraff hat sich als Türke Ali Levent verkleidet und seine Erlebnisse aufgezeichnet. Zwei Jahre war er in die Identität eines Gastarbeiters geschlüpft, versuchte sich als Knecht auf dem Bauernhof, bei Mc Donald's, auf Baustellen, als Leiharbeiter. Er nahm jede Arbeit an, die ihm als Türken angeboten wurde. Was er dabei erlebte, ist erschütternd und kaum zu glauben. Wallraff hat es aufgezeichnet mit einer versteckten Videokamera und mit Hilfe eines Filmteams, das ihn begleitete.
Redaktion: Monika Hey, Gudrun Wolter
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