WDR Fernsehen, Donnerstag, 1. November 2001, 21.45 - 22.45 Uhr /
"Solo für Sandra"
Das Leben der Sängerin Sandra Schwarzhaupt
Köln (ots)
"Ich hab' zuerst gesagt: Ist das jetzt ein Scherz? Ich konnte mir gar nicht vorstellen, für einen Boxer zu singen. Ich hab' mit Mozart-Liedern angefangen", erinnert sich die Kölnerin Sandra Schwarzhaupt heute an ihren Auftritt beim WM-Kampf von Axel Schulz vor knapp sechs Jahren. Mit "Solo für Sandra" schlägt Filmemacherin Beatrix Wilmes nach "Das Wunderkind Sandra Schwarzhaupt" (1992) und "Vom Wunderkind zum Popstar" (1994) jetzt das dritte und letzte Kapitel auf und vervollständigt ihre Langzeit-Beobachtung.
Im dritten Teil lässt die Autorin zunächst noch einmal die wichtigsten Stationen des ehemaligen Wunderkindes Revue passieren - immer wieder kommentiert von der "reifen" 22-Jährigen: Mit acht wird Sandras "glockenklare" Stimme entdeckt, mit elf brilliert sie mit Mozart-Liedern im weltberühmten Concertgebouw Amsterdam und singt sich bei ihrem Fernseh-Debüt in Frank Elstners "Nase vorn" in die Herzen von Millionen Zuschauern, mit zwölf steht sie als jüngste Künstlerin aller Zeiten auf der Bühne der ehrwürdigen New Yorker Carnegie Hall, mit 13 wird sie in der Kölner Philharmonie mit tosendem Beifall gefeiert. "Ich habe damals wahnsinnig schwere Konzert-Arien von Mozart gesungen, auch mit schwierigem Inhalt. Eine 13-Jährige kann noch nicht von einem schwärmerischen, leidenden Liebenden singen. Ich habe große Angst gehabt", blickt Sandra Schwarzhaupt zurück. Eins gilt jedoch immer noch, ihre Aussage von damals: "Ich will die beste Sängerin der Welt werden."
"Wird es Sandra gelingen, ihren Wunderkind-Status auszubauen?", fragte sich Beatrix Wilmes 1995 und heftete sich weiter an die Fersen der jungen Künstlerin: Präsentation ihres ersten Pop-Albums "Written in the Stars" in "Die goldene Eins", Produktion der CD "True Stories" in München, Promotion-Touren, Umzug von Amsterdam nach Wien, die Stadt der Musik mit ihrer internationalen Opern-Szene. Und Beatrix Wilmes war immer dabei, bekam alle Höhen und Tiefen hautnah mit: Ob bei Sandras 18. Geburtstag im Kreis der Wiener High-Society, beim Schminken und Frisieren vor dem nächsten Auftritt, bei tiefgründigen Diskussionen über Sandras Zukunft oder beim Posieren für das nächste Platten-Cover. Sandra Schwarzhaupt erzählt offen und ehrlich von ihren Problemen, ihrer Einsamkeit und dem manchmal auch komplizierten Verhältnis zu ihrem Vater. Bei ihren Gesprächen musste die Autorin "jedoch einen langen Atem haben, bis Sandra ihre Journalisten-Antworten nicht mehr so abgespult, sondern sich auch auf ein intensives, persönliches Interview eingestellt hat."
Insgesamt elf Jahre hat Beatrix Wilmes die junge Sopranistin mit der Stimmgewalt einer Operndiva begleitet - vom pubertierenden Kinderstar bis zur selbstbewussten jungen Frau von heute. Herausgekommen ist eine einzigartige Studie über den Werdegang eines Wunderkindes. Als stille Beobachterin zeichnet die Autorin einfühlsam den Reifungsprozess der jungen Künstlerin nach, für die das Singen - "am liebsten Klassik" - über all die Jahre Mittelpunkt des Lebens ist.
Redaktion: Rolf Bringmann
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