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Richard Perle im "ARD-Weltspiegel": "Wenn es erforderlich ist, wird der Präsident alleine handeln"

Köln (ots)

Köln, 26.01.2003 - Nachfolgend erhalten Sie das
Weltspiegel- Interview mit Richard Perle im Wortlaut. Das Gespräch,
das Moderatorin Tina Hassel mit dem Vorsitzenden der "Defense Policy
Board" im Pentagon gestern vorab führte, wird heute Abend um 19.10
Uhr in der ARD-Sendung "Weltspiegel" im Ersten ausgestrahlt:
Frage: Am Montag legt UN-Waffen-Chefinspekteur Blix seinen Bericht
vor, und eines ist sicher, er wird mehr Zeit für die
Waffeninspekteure fordern. Es scheint so, als ob die USA bereit sind,
dies zu gewähren. Können Sie das bestätigen?
Richard Perle: "Ich kann Ihnen nur meine persönliche Meinung dazu
sagen, und die ist sehr skeptisch. Ich bezweifle, dass die
Inspekteure in der Lage sein werden, ihre Arbeit zu leisten ohne die
Kooperation durch Saddam Hussein. Und diese Kooperation findet nicht
statt."
Frage: Nach allem, was man bisher in Erfahrung gebracht hat, wird
Chefinspekteur Blix am Montag nicht den "substantiellen Verstoß"
feststellen. Was würde das für die Amerikaner heißen? Wie viel Zeit
sind sie bereit der UN noch zu geben?
Richard Perle: "Meiner Ansicht nach hat der substantielle Verstoß
bereits statt gefunden, als Saddam Hussein einen falschen Bericht
vorgelegt hat. Er behauptet, keine Massenvernichtungswaffen zu
besitzen, und die Vereinten Nationen waren bereits in der Lage zu
dokumentieren, dass es einen großen Bestand solcher Waffen gibt. Und
Saddam hat es versäumt, zu erklären, warum wir seine Ansicht
akzeptieren sollten, dass diese Waffen nicht existierten. Er hat das
nicht dokumentiert. Er hat es nicht einmal versucht, diese Waffen zu
zerstören. Das ist meine persönliche Ansicht. Aber dieser
substantielle Verstoß hat bereits stattgefunden.
Frage: Das klingt jetzt etwas überspitzt, aber so, dass es
letztlich ja relativ egal sein wird, was Blix in seinem Bericht
festlegt und welche Bedenken die Sicherheitsratsmitglieder eventuell
äußern könnten?
Richard Perle: "Ich erkläre einfach nur die Realität der
Situation. Herr Blix kann das sagen, aus welchen Gründen auch immer
er es für nützlich hält zu sagen, und die Mitglieder des
Sicherheitsrates sind vielleicht nicht bereit, gegen Saddam Hussein
vorzugehen, aber Fakten sind Fakten. Und diese Fakten dürfen wir doch
nicht verbergen. Der Irak ist ein zu großes Land für eine kleine Zahl
von Inspekteuren, um es möglich zu machen, dort Dinge zu finden, die
Saddam entschlossen ist, zu verstecken."
Frage: Wer wird letztlich denn entscheiden, ob es ob es zu einem
Waffengang kommt - der UN-Sicherheitsrat oder aber Amerika?
Richard Perle: "Die USA sind genau wie jedes andere Land
verpflichtet, das zu entscheiden, was im eigenen nationalen
Sicherheitsinteresse erforderlich ist. Die Charta der UN anerkennt
das Recht jeden Landes zur Selbstverteidigung zu handeln. Und wenn
der Präsident der Vereinigten Staaten überzeugt ist, dass Saddams
Besitz von Waffenvernichtungswaffen zusammen mit seiner Feindschaft
gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika eine Bedrohung für die
Bürger meines Landes darstellt, dann wird er geeignete Maßnahmen
ergreifen.
Frage: Heißt das, dass die Amerikaner, heißt das, dass Präsident
Bush auch allein losschlagen würde?
Richard Perle: "Ich glaube, dass der Präsident alleine handeln
wird, wenn dies erforderlich ist. Er hat dies mehrfach klargestellt."
Rückfragen 
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0172 - 253 79 61
Helmut Grosse, ARD-Weltspiegel (WDR-Redaktion), Telefon 0221-220-2730
ots-Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7899

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