Das Erste, Mittwoch, 26. Februar 2003, 23.00 - 23.30 Uhr
Gabi Bauer
Der drohende Irak-Krieg und die Krise der Diplomatie
Gabi Bauer im Gespräch mit Hans-Dietrich Genscher
Köln (ots)
Die Zeichen stehen auf Krieg. "Die Beweislage ist klar: Er (der Irak) ist schuldig", erklärte US-Außenminister Colin Powell am vergangenen Wochenende. Präsident George W. Bush kündigte für Anfang der Woche eine neue Resolution an, die in "einfacher und deutlicher Form" feststellen werde, dass der Irak die Auflagen des Sicherheitsrats missachtet habe. Und UNO-Chefinspektor Hans Blix konstatierte in einem Interview mit dem US-Nachrichtenmagazin "Time", der Irak habe seine Glaubwürdigkeit verloren: Möglicherweise müsse die Diplomatie mit Waffengewalt unterstützt werden. Ist der Krieg tatsächlich nicht mehr zu stoppen? Und was kommt nach der Entwaffnung des Irak: eine friedliche Neuordnung der Region - oder der nächste Krieg? Gabi Bauer spricht mit einem der erfahrensten Außenpolitiker des 20. Jahrhunderts: Hans-Dietrich Genscher - langjähriger Außenminister und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland, auch während des Golfkrieges Anfang der 90er Jahre.
In den letzten Wochen hat der 75-Jährige erlebt, wie vieles, was er mit aufgebaut hat, unter dem Druck des drohenden Irak-Kriegs zusammenzubrechen droht. "Das Bild, das die EU und auch ihre künftigen Mitglieder bieten, ist beklagenswert", urteilte er kürzlich in einer Zeitung und äußerte zudem Besorgnis über den Zustand der NATO und der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Wie groß ist der Schaden, den das westliche Bündnissystem genommen hat? Welche Rolle wird in Zukunft noch die UNO spielen können? Und wie beurteilt der Präsident der deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik die Außenpolitik der jetzigen Regierung - und das Verhalten Angela Merkels, die in einem Beitrag für die "Washington Post" mit deutlichen Worten die Irak-Politik des Bundeskanzlers kritisierte? Hans-Dietrich Genscher bezieht Stellung: am 26. Februar 2003 bei Gabi Bauer im Ersten.
Redaktion: Susanne Garsoffky
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