Das Erste, Mittwoch, 18. Juni 2003, 23.00 Uhr - 23.30 Uhr
Gabi Bauer
Köln (ots)
Peter Struck (SPD) und Friedbert Pflüger (CDU) bei Gabi Bauer
Die Bundeswehr auf dem Weg nach Afrika - Deutschland und die neuen internationalen Herausforderungen
Am kommenden Mittwoch entscheidet der Bundestag über eine deutsche Beteiligung an der EU-Friedensmission im Kongo. Nach dem Willen von Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) sollen bis zu 350 deutsche Soldaten medizinische und logistische Hilfe leisten - allerdings nicht im Kongo selbst, sondern vom Nachbarland Uganda aus. Die CDU/CSU hat ihre Zustimmung unter diesen Bedingungen bereits signalisiert. Doch die Frage bleibt, ob die EU-Mission im Kongo überhaupt sinnvoll ist: Die geringe Truppenstärke - insgesamt sollen 1400 Soldaten eingesetzt werden - ist nicht der einzige Punkt, der Experten problematisch erscheint. Auch Friedbert Pflüger, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU, will dem Völkermord im Kongo nicht einfach zusehen. Er erklärt aber auch, dass deutsche Soldaten für Auslandseinsätze generell besser vorbereitet und ausgestattet werden müssten. Am Mittwoch, dem Tag der Abstimmung, sind er und Peter Struck zu Gast bei Gabi Bauer.
Zur Diskussion steht unter anderem die Frage, inwieweit die Bundeswehr überhaupt in der Lage ist, weitere Auslandseinsätze zu übernehmen. Reichen die bisher beschlossenen Reformschritte und die finanziellen Mittel aus? Werden in Afghanistan und anderen Einsatzgebieten - so Peter Struck - tatsächlich deutsche Interessen verteidigt? Oder ist die Bundeswehr, wie es der Politikwissenschaftler Hans-Peter Schwarz am Wochenende formulierte, zum "Spielball" der Diplomatie geworden? Auch das angespannte Verhältnis zur USA wird zur Sprache kommen: Pflüger gehört zu den schärfsten Kritikern der Irak-Politik der deutschen Bundesregierung. Ist durch die Ablehnung des Krieges tatsächlich irreparabler Schaden entstanden? Welche Rolle wird in Zukunft die NATO spielen, welche die EU, welche die UNO? Gabi Bauer fragt nach - am Mittwoch, 18. Juni 2003, ab 23.00 Uhr im Ersten.
Redaktion Susanne Garsoffky
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