MONITOR: US-Truppen verwendeten Napalm im Irak Krieg
Köln (ots)
Vertreter der US-Truppen und des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums haben den Einsatz von völkerrechtlich geächteten Napalm-Bomben im Irak-Krieg zugegeben. Dies berichtet das ARD-Magazin MONITOR in seiner heutigen Ausgabe (Das Erste, 20.15 Uhr).
Joseph Boehm, Oberst des US-Marine Corps in San Diego, bestätigte gegenüber MONITOR, dass die US-Truppen bei ihrem Marsch auf Bagdad Napalm verwendet haben. "Wir haben 30 Kanister in einem 30 tägigen Krieg verwendet" erläuterte der US-Miltär. "Es kam einige Male zum Einsatz, als die Marines sich auf ihrem Marsch Richtung Bagdad befanden." Bei den aus der Luft abgeworfenen Bomben handelt es sich um Bomben des Typs "MK 77", eine Weiterentwicklung der Napalm- Bomben, die von den Vereinigten Staaten im Krieg gegen Vietnam verwendet wurden und seitdem international geächtet sind. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums bestätigte gegenüber MONITOR den Einsatz der MK 77-Bomben im Irak-Krieg. "Ich kann bestätigen, dass MK 77-Feuerbomben im Gebiet von Safwan Hill an der irakisch-kuwaitischen Grenze abgeworfen wurden," erläuterte Col. Mike Daily schriftlich gegenüber dem ARD- Magazin. "MK 77 wird Napalm genannt, weil es in seiner Wirkung auf Ziele Napalm in bemerkenswerter Weise gleicht."
Bisher hatte das Pentagon die Verwendung von Napalm im Irak-Krieg stets bestritten und entsprechende Vermutungen von Journalisten, die mit den US-Truppen im Einsatz waren, zurückgewiesen.
Prof. Hans-Joachim Heintze von Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum hält den Einsatz dieser Bomben für "völkerrechtswidrig, weil sie unterschiedslos wirken, in gleicher Weise Zivilisten und militärische Ziele beschädigen und weil sie unnötige Leiden bei den Opfern verursachen."
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