ARD-DeutschlandTrend: 85 Prozent der Deutschen befürworten Obergrenzen für private Feiern
Köln (ots)
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen findet es richtig, zur Bekämpfung der Corona-Pandemie Gästezahlen privater Feiern zu beschränken. 85 Prozent sagen, es gehe in die richtige Richtung, private Feiern wie Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern nur noch für höchstens 50 Gäste zu erlauben. 13 Prozent sind der Meinung, eine solche Maßnahme gehe in die falsche Richtung. Das hat eine Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend im Auftrag der Tagesthemen am Montag und Dienstag dieser Woche ergeben.
Am Dienstag haben sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer und Bundeskanzlerin Angela Merkel darauf geeinigt, Teilnehmerzahlen von Feiern zu begrenzen, wenn ein erhöhtes Infektionsgeschehen vorliegt. Gibt es in einem Landkreis binnen einer Woche mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern, so dürfen Feiern in öffentlichen Räumen dort nur noch mit maximal 50 Personen stattfinden. Für private Feiern wird eine Obergrenze von 25 Menschen empfohlen. Liegen die Neuinfektionen in einem Landkreis bei mehr als 50 pro 100.000 Einwohnern, so sind für Feiern in öffentlichen Räumen nur noch höchstens 25 Teilnehmer erlaubt. Für private Feiern wird dann eine Höchstzahl von zehn Menschen empfohlen.
An einzelnen Orten in Deutschland wurde aufgrund eines erhöhten Infektionsgeschehens zudem eine Ausweitung der Maskenpflicht beschlossen. So wird das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes dort auch auf belebten öffentlichen Straßen und Plätzen vorgeschrieben. Eine solche Maßnahme geht für 63 Prozent der Deutschen in die richtige Richtung; für 34 Prozent geht eine solche Maßnahme in die falsche Richtung.
Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie wünscht sich eine Mehrheit der Deutschen mehr Einheitlichkeit. Vier von fünf Deutschen (78 Prozent) wünschen sich, dass die Bundesländer häufiger einheitlich vorgehen; jeder Fünfte (20 Prozent) wünscht sich das nicht. Derweil findet eine knappe Mehrheit der Deutschen, man sollte in der Corona-Krise vor allem auf die Eigenverantwortung der Menschen statt auf strenge Regeln setzen. 54 Prozent stimmen dieser Aussage zu; 43 Prozent stimmen ihr nicht zu. Den Menschen in den ostdeutschen Bundesländern ist es besonders wichtig, vorrangig auf die Eigenverantwortung der Menschen zu setzen: Unter den Ostdeutschen wird diese Vorgehensweise von zwei Dritteln (65 Prozent) unterstützt; ein Drittel (32 Prozent) stimmt der entsprechenden Aussage nicht zu. Einig sind sich die Deutschen in einem anderen Punkt: 92 Prozent sind der Meinung, die Corona-Krise könne nur bewältigt werden, wenn die Menschen in Deutschland solidarischer miteinander umgehen; 7 Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu.
Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland - Fallzahl: 1.001 Befragte - Erhebungszeitraum: 28.09.2020 bis 29.09.2020 - Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI) - Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame - Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Die Fragen im Wortlaut:
- Wegen Corona gilt derzeit eine Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Um Corona-Infektionen zu begrenzen, wird diskutiert, das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung auch für belebte öffentliche Straßen und Plätze vorzuschreiben. Finden Sie, eine solche Maßnahme geht in die richtige oder in die falsche Richtung?
- Um Corona-Infektionen zu begrenzen, wird auch diskutiert, private Feiern wie Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern nur noch für höchstens 50 Gäste zu erlauben. Finden Sie, eine solche Maßnahme geht in die richtige oder in die falsche Richtung? - Ich lese Ihnen nun einige Aussagen vor und Sie sagen mir bitte, ob Sie der Aussage jeweils eher zustimmen oder eher nicht zustimmen.
a) Die Corona-Krise kann nur bewältigt werden, wenn die Menschen in Deutschland solidarischer miteinander umgehen.
b) In der Corona-Krise sollte man vor allem auf die Eigenverantwortung der Menschen statt auf strenge Regeln setzen.
c) Ich wünsche mir, dass die Bundesländer bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie häufiger einheitlich vorgehen.
Pressekontakt:
WDR Kommunikation
Tel. 0221 220 7100
wdrpressedesk@wdr.de
Besuchen Sie auch die WDR-Presselounge: presse.WDR.de
Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell