Sechstes WDR europa forum in Berlin eröffnet // Bundespräsident Johannes Rau: Gemeinsamkeit ist Stärke // Bundeskanzler Gerhard Schröder: EU muss handlungs- und führungsfähig bleiben
Köln (ots)
Berlin, 5.11. 2003. Als epochales Ereignis bezeichnete Bundespräsident Johannes Rau die anstehende EU-Erweiterung um zehn Mitgliedstaaten am Mittwoch zum Auftakt des sechsten WDR europa forums in Berlin. Unter dem Motto Mehr Europa! Die neue Gemeinschaft der Fünfundzwanzig diskutieren hochrangige Politiker aus EU-Mitglieds- und Beitrittsstaaten heute und morgen in Berlin und Frankfurt/Oder. Veranstalter des zweitägigen WDR europa forums ist der Westdeutsche Rundfunk (WDR) in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission.
Bundespräsident Johannes Rau ging in seiner Begrüßungsrede auf die Pflichten einer stabilen EU ein. Man kann es nicht oft genug wiederholen: Dauerhafte Fortschritte bei der Einigung unseres Kontinents können wir nur erreichen, wenn die europäische Idee in den Herzen und Köpfen der Menschen verankert wird, wenn die Einigung von den Menschen bejaht und getragen wird. Diese Zustimmung ist möglich, sie fällt aber nicht vom Himmel. Wer in Politik und Gesellschaft Verantwortung trägt, muss dafür werben, appellierte Rau. Der Bundespräsident sprach auch die Sorgen der Menschen in den neuen Mitgliedsstaaten an, nationale Identität einzubüßen. Unser Wille zu gemeinsamem Handeln ist unsere Stärke, unsere Verschiedenheit ist unser Reichtum, so das Staatsoberhaupt.
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) betonte in seiner Rede im Schloss Bellevue, dass die wachsende EU handlungs- und führungsfähig bleiben müsse. Er sei sich bewusst, dass es in der Gemeinschaft ein hohes Wohlstandgefälle gebe, und dass die Länder mit geringem Bruttoinlandsprodukt besonders gefördert werden müssten. Dennoch dürfe Deutschland als größter Nettoeinzahler nicht überfordert werden. Die beihilferechtlichen Regelungen müssten überprüft werden. Die EU dürfe nicht einfach eine Wirtschafts- sondern müsse auch eine Wertegemeinschaft sei, erinnerte Schröder. Die Europäische Union müsse auch sicherheits- und außenpolitisch handlungsfähig sein. Die Interessen der EU müssten zudem in der Nato etabliert werden, so der Bundeskanzler. Abschliessend lobte Bundeskanzler Gerhard Schröder den Westdeutschen Rundfunk ausdrücklich für seine Initiative, das wdr europa forum bereits zum sechsten Mal zu veranstalten.
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