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MONITOR: Doping-Test von Athen nur Augenwischerei // Effektiver Test auf Wachstumshormon wurde vom IOC jahrelang blockiert

Köln (ots)

Harte Kritik an der Anti-Doping-Politik übt das
ARD-Magazin MONITOR in seiner heutigen Sendung (Das Erste, 20.15
Uhr). Im Mittelpunkt der Kritik steht der neue Test auf Doping mit
Wachstumshormon (hGH), der in Athen erstmals durchgeführt werden
soll.
Der Heidelberger Molekularbiologe Werner Franke bezeichnet die
Durchführung des Tests während der Spiele als PR-Aktion des IOC: „Da
der Nachweis des Tests laut der Wissenschaftler selbst nur 36 Stunden
ist, wird also jeder, der an Ort und Stelle im Wettkampf ist, es früh
genug abgesetzt haben und es wird nichts nachweisbar sein."
Dabei - so MONITOR - hätte das IOC einen wirksamen Test auf das
Wachstumshormon für Athen ohne Probleme haben können. Es handelt sich
um den sogenannten Sönksen-Test, der die Einnahme von hGH zu
Dopingzwecken bis zu drei Wochen nach der letzten Einnahme nachweisen
kann. Durch hGh-Gabe entstehen vermehrt andere Stoffe im Blutbild,
die als Wachstumshormon-Marker bezeichnet werden und wochenlang noch
im Blut zu finden sind.
Prof. Wilhelm Schänzer, Leiter des Kölner Doping-Kontrolllabors
hält den Sönksen-Test bei de Dopingbekämpfung für weitaus wichtiger
als den vom IOC bevorzugten Test. Schänzer gegenüber MONITOR: „Mit
diesem Test werden die Athleten total verunsichert. Man könnte dann
auch nicht mehr bei den Kontrollen außerhalb des Wettkampfes so
taktieren, dass man die Substanzen früh genug absetzt, um dann nicht
mehr positiv getestet zu werden. Also in der Hinsicht ist der
Sönksen-Test sicherlich sehr effektiv."
Das IOC hatte den Sönksen-Test bereits im März 1999 als
wirkungsvollen Test anerkannt, dann aber ohne weitere Angaben von
Gründen die Finanzierung gestoppt.
Nach vierjähriger Unterbrechung hat Prof. Peter Sönksen erst
wieder im vergangenen Jahr einen Sponsor für die Vollendung seines
Testes gefunden: Es ist die US-amerikanische Anti-Doping-Agentur.
Weiterer Unterstützer ist jetzt auch wieder das IOC. Für Athen kommt
dieses Engagement allerdings zu spät.
Pressekontakt und Rückfragen:
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770
Redaktion Monitor, Telefon 0221/220-3124, -3125, -3126
ots-Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7899

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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