ARD-Morgenmagazin und WDR-Wirtschaftsmagazin markt decken auf: Immer mehr Verpackungsmüll landet statt in den gelben Tonnen des Dualen Systems in den Restmülltonnen von Städten und Gemeinden
Köln (ots)
Seitdem der ehemalige Monopolist Duales System Deutschland (DSD) Wettbewerber zulassen muss und zudem seit 2005 als private GmbH der Private Equity-Gesellschaft KKR Gewinne erwirtschaften muss, häufen sich bundesweit Beschwerden über gelbe Tonnen, die nicht mehr geleert oder ganz abgezogen werden. So landet immer mehr Verpackungsmüll statt in gelben Tonnen des Dualen Systems in den Restmülltonnen von Städten und Gemeinden. Dies berichten das ARD-Morgenmagazin und das WDR-Wirtschaftsmagazin markt in ihren morgigen Sendungen.
Schuld daran seien Unternehmen, deren Verpackungen in der gelben Tonne landen, aber von diesen nicht bezahlt würden, so das Duale System Deutschland. Wichtiger Grund seien dagegen aus Sicht der Kommunen die aktuellen Verträge über die Erfassung für Leichtverpackungen, die das Duale System mit privaten Entsorgern abschließt. Bestraft werde danach, wer mehr als eine vorgegebene Menge an Verpackungsmüll einsammelt. Mehr Geld bekomme dagegen, wer weniger abliefert, so erklärt Walter Hartwig, Verband kommunaler Entsorger (VKU). Wörtlich sagte er gegenüber der ARD: "Dass das natürlich bei einer insgesamt knappen Kalkulation dazu führt, dass man sich überlegt, ob man wirklich alle Anfahrtsstellen entsorgen muss oder ob man nicht Gründe findet, Tonnen und Säcke stehen zu lassen, ist nahe liegend."
Dazu das Duale System Deutschland: "Wir können es nicht tolerieren, Fehlbefüllungen in den Verpackungsmengen zu haben. Angesichts einer Situation, in der eben tatsächlich eine angespannte wirtschaftliche Situation in der haushaltsnahen Sammlung existiert."
Dabei erwirtschaftete das Duales System Deutschland nach eigenen Angaben im ersten Jahr nach der Übernahme durch den Investor KKR 146 Millionen Euro Gewinn. Aus Sicht des Verbandes kommunaler Entsorger auch durch Kosteneinsparungen bei der Entsorgung des gelben Mülls.
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