UNHCR zum Internationalen Frauentag
Berlin (ots)
Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) hofft auf deutsche Unterstützung bei der Aufnahme besonders gefährdeter Flüchtlingsfrauen.
Der UNHCR-Vertreter in Deutschland Stefan Berglund erklärte heute in Berlin, das im Bundestag verabschiedete Zuwanderungsgesetz sei ein Meilenstein für den verbesserten Schutz von Flüchtlingsfrauen. Denn nunmehr würde geschlechtsspezifische Verfolgung auch dann ausdrücklich anerkannt, wenn sie von nichtstaatlichen Akteuren ausgehe. Darüber hinaus werde der internationalen Interpretation des Flüchtlingsrechts Rechnung getragen, dass Verfolgungsmaßnahmen gezielt dem Geschlecht gelten können.
Berglund fügte hinzu, es bleibe jedoch eine der schwierigsten Aufgaben von UNHCR, Aufnahmeplätze für Flüchtlinge zu finden, die in Erstasylländern nicht dauerhaft Schutz finden könnten. Es handele sich dabei vor allem auch um allein stehende Frauen und Mädchen, für die eine Rückkehr in ihr Heimatland ausgeschlossen sei. In ihrem jeweiligen Erstzufluchtsland seien die Betroffenen aus rechtlichen oder anderen existenziellen Gründen ebenfalls nicht sicher.
Vor diesem Hintergrund warb Berglund erneut für den UNHCR-Vorschlag, gemeinsam mit Regierungen von Bund und Ländern ein zahlenmäßig begrenztes humanitäres Notkontingent für akut gefährdete Flüchtlinge einzurichten. Dringend benötigt werde ein solches Kontingent von wenigen hundert Plätzen insbesondere für Flüchtlingsfrauen, die nahe Verwandte in Deutschland hätten und deshalb von anderen Staaten nicht aufgenommen würden.
Auch für medizinische Notfälle und andere Flüchtlinge in einer verzweifelten Notlage sei diese kleine humanitäre Quote anwendbar. Berglund: "Dramatische Härtefälle werden so auf unbürokratische Weise und mit geringen Mitteln gelöst".
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