UNHCR: Schutz für Kosovo-Minderheiten
Berlin (ots)
Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) appelliert an die Innenminister von Bund und Ländern, Angehörigen von Minderheiten aus dem Kosovo angemessenen Schutz zu gewähren.
In einem heute veröffentlichten Positionspapier betont UNHCR, nach den jüngsten Gewaltausbrüchen im Kosovo seien Angehörige ethnischer Minderheiten dort weiterhin an Leib und Leben gefährdet. Eine Zwangsrückkehr könne das höchst fragile ethnische Gleichgewicht aufs Spiel setzen und die Gefahr neuer Auseinandersetzungen erhöhen.
Die schweren Sicherheitsvorfälle im Kosovo waren die schlimmsten ethnisch motivierten Auseinandersetzungen seit 1999. Sie hinterließen eine verheerende Bilanz: 20 Tote, mehr als 1.000 Verletzte sowie die systematische Zerstörung öffentlichen und privaten Eigentums, der auch Kirchen und Klöster zum Opfer fielen. Zudem wurden insgesamt 4.000 Kosovo-Serben, Ashkali, Roma sowie Angehörige anderer Minderheiten aus ihren Heimatorten vertrieben.
Diese Vorkommnisse bedeuten einen großen Rückschlag für die sich langsam aber stetig vollziehenden Fortschritte, die in den letzten fünf Jahren erzielt werden konnten.
Der UNHCR-Vertreter in Deutschland Stefan Berglund hat vor diesem Hintergrund die Innenminister von Bund und Ländern aufgefordert, den Aufenthaltsstatus der betroffenen Angehörigen von Minderheiten aus dem Kosovo angemessen zu regeln. Dies gelte auch für abgelehnte Asylbewerber. Die Voraussetzungen für eine Rückführung ethnischer Minderheiten in den Kosovo seien auf absehbare Zeit nicht gegeben.
Das UNHCR-Positionspapier zur Schutzbedürftigkeit von Personen aus dem Kosovo vor dem Hintergrund der jüngsten gewalttätigen Auseinandersetzungen (5 Seiten) ist von der Internet-Seite abrufbar: www.unhcr.de
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