Pressemitteilung von Trend Micro: So entwickelt sich der Cyber-Untergrund
So entwickelt sich der Cyber-Untergrund
Neuer Bericht von Trend Micro zeigt: Cyberkriminelle werden immer agiler und arbeiten weltweit zusammen
Garching bei München, 21. Januar 2025 – Trend Micro , einer der weltweit führenden Anbieter von Cybersicherheitslösungen, veröffentlicht seinen neuen Forschungsbericht „Bridging Divides, Transcending Borders: The Current State of the English Underground“. Dieser beleuchtet signifikante Veränderungen im englischsprachigen Ökosystem der Cyberkriminalität, deren weltweite Auswirkungen sowie die sich verändernde Bedrohungslandschaft.
Der Bericht knüpft an eine frühere Untersuchung aus dem Jahr 2015 an und zeigt, wie sich der englischsprachige Cyber-Untergrundmarkt in den letzten zehn Jahren verändert hat. Im Angebot befindet sich inzwischen eine breite Palette unterschiedlicher Dienste, darunter Telefon- und Telekommunikationsbetrug, KI-Tools für verbesserte Operationen, Access-as-a-Service, Social-Engineering-Taktiken und Auszahlungsdienste zur Umwandlung unrechtmäßig erworbener Gewinne in Kryptowährungen in harte Währung. Diese Angebote zeigen die zunehmende Komplexität und Spezialisierung innerhalb des cyberkriminellen Ökosystems.
Haupterkenntnisse aus der Studie:
- Access-as-a-Service (AaaS) dominiert: AaaS-Angebote machen inzwischen über 50 Prozent der Einträge auf den Marktplätzen aus, was die Verlagerung hin zu Ransomware und dem Diebstahl von Zugangsdaten als Hauptprioritäten für Cyberkriminelle unterstreicht. Diese Verbreitung von AaaS macht es Cyberkriminellen leichter, Unternehmen aller Größenordnungen anzugreifen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit kostspieliger Unterbrechungen, Ausfallzeiten und damit einhergehender Rufschädigung.
- Globale Zusammenarbeit: Der zunehmende Druck der Strafverfolgungsbehörden hat englischsprachige Cyberangreifer dazu veranlasst, grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten und Foren mit denen von Akteuren aus Russland, China und anderen Regionen zusammenzulegen. Die Konvergenz mehrsprachiger Foren bedeutet, dass Unternehmen jetzt einem größeren Pool von Gegnern ausgesetzt sind, die oft über globales Fachwissen verfügen und dieses austauschen.
- Trend zur verschlüsselten Kommunikation: Plattformen wie Telegram sind für sichere Transaktionen unverzichtbar geworden und schützen Cyberkriminelle vor einer Enttarnung, während sie gleichzeitig den Rahmen für unkomplizierte Zusammenarbeit schaffen. Die zunehmende Nutzung solcher Plattformen erschwert die Erkennung und Unterbrechung bösartiger Aktivitäten.
- Unterschiedliche regionale Spezialisierung von Cyberkriminalität: Der Bericht hebt Russland und die Ukraine als weltweit führend bei der technischen Raffinesse hervor, während nigerianische Bedrohungsakteure sich durch Social Engineering und Phishing-Kampagnen auszeichnen.
- Cybercrime-as-a-Service steigt auf: Die Verfügbarkeit von sofort einsatzbereiten Ransomware-Kits und Phishing-Vorlagen befähigt auch weniger erfahrene Akteure dazu, wirkungsvolle Angriffe durchzuführen. So nimmt die Bedrohungslage in allen Branchen zu. Denn Unternehmen werden zunehmend nicht zur Erzielung direkter finanzieller Vorteile ins Visier genommen, sondern auch, um Lieferketten zu unterbrechen oder geistiges Eigentum bzw. andere sensible Daten zu stehlen. Werden diese Risiken nicht gemindert, kann dies zu Bußgeldern, Kundenabwanderung aufgrund Vertrauensverlust und langfristigen Schäden an der Marke führen.
Die Ergebnisse der Untersuchung verdeutlichen die zunehmende Raffinesse von Cybercrime-Netzwerken und die Notwendigkeit für Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen, proaktive Maßnahmen zu ergreifen. Besonders für Führungskräfte sind diese Erkenntnisse von Bedeutung, da sie kritische Veränderungen in der Cyberkriminalitätslandschaft aufzeigen, die sich direkt auf das Risikomanagement, die Betriebskontinuität und die strategische Planung von Unternehmen auswirken. Es braucht international kohärente Cybersicherheitsstrategien, um globale Bedrohungsdaten in Echtzeit liefern und proaktiv Bedrohungen abwehren zu können. Dazu sollten Unternehmen in fortschrittliche Tools investieren, die Bedrohungsinformationen auch aus verschlüsselten Plattformen und Dark-Web-Aktivitäten liefern können.
„Dieser Bericht zeigt, wie sich der englischsprachige cyberkriminelle Untergrund an die zunehmende globale Kontrolle angepasst hat“, sagt Richard Werner, Security Advisor bei Trend Micro. „Cyberkriminelle werden immer agiler, globaler und arbeiten zusammen. Unsere Untersuchung unterstreicht den dringenden Bedarf an internationaler Kooperation und fortschrittlichen Sicherheitsstrategien, um diesen dynamischen Bedrohungen zu begegnen.“
Weitere Informationen
Das Whitepaper „Bridging Divides, Transcending Borders: The Current State of the English Underground“ finden Sie in englischer Sprache hier: https://www.trendmicro.com/vinfo/de/security/news/cybercrime-and-digital-threats/bridging-divides-transcending-borders-the-current-state-of-the-english-underground
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