100 Jahre Naturschutz auf Sylt
100 Jahre Naturschutz auf Sylt
Die Natur ist das größte Kapital der Insel Sylt. Sie zu schützen eine der wichtigsten Aufgaben.
Vor genau 100 Jahren wurden mit dem Listland und dem Morsum-Kliff die ersten Gebiete Schleswig-Holsteins unter Naturschutz gestellt. Eine weise und weitreichende Entscheidung, die bis heute nichts an Bedeutung verloren hat. Seinerzeit notierte der Kampener Arzt Dr. Knud Ahlborn, der zu den Vätern des Sylter Naturschutzes zählte: „Keinem anderen Zwecke sollen diese Gebiete dienstbar gemacht werden als dem, sie selbst und unberührt zu sein und zu bleiben, zur inneren Erhebung und seelischen Bereicherung der sie mit Andacht Betretenden und Durchwandernden."
Den ersten beiden Sylter Naturschutzgebieten folgten bis heute neun weitere. Mit fast 18 Quadratkilometern Fläche stellt das Naturschutzgebiet Nord-Sylt zwischen Kampen und der Sylter Nordspitze das größte Refugium der Insel dar, während die Kampener Vogelkoje als das kleinstes Schutzgebiet keinen halben Quadratkilometer misst. Insgesamt stehen heute gut 36 Quadratkilometer Sylt – das entspricht 37 Prozent der Inselfläche – unter Naturschutz. Darunter fallen insbesondere die Dünen, die Heide und die Kliffe. Hinzu kommen noch die Landschaftsschutzgebiete, deren Fläche rund zehn Prozent der Inselfläche umfasst.
Trotz ihrer geringen Größe von nicht einmal 100 Quadratkilometern sind es insbesondere die vielfältigen Landschaftsformen, die Sylt so besonders machen: Feine Sandstrände im Westen, ausgedehntes Wattenmeer im Osten. Dazwischen Dünen und Deiche. Sattgrüne Wiesen, blühende Heide und imposante Kliffe. Diese ökologische Mischkultur bietet einen idealen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Die Heideflächen zum Beispiel bieten ein Refugium für viele Kleinlebewesen und seltene Pflanzen – etwa das Knabenkraut, Arnika und sogar Enzian. Nachhaltig profitiert auch die Vogelwelt von den ausgedehnten Naturschutzgebieten auf der Insel. Vor allem das Rantumbecken dient den Tieren als Rückzugsgebiet. Mit einer Größe von 560 Hektar ist diese eingedeichte Fläche eines der größten Vogelschutzgebiete Deutschlands. Das Wattenmeer vor Sylt gehört seit seiner Ernennung zum UNESCO Weltnaturerbe im Jahr 2009 offiziell zu den größten Naturdenkmälern der Erde. Und das aus gutem Grund: Die durch den ständigen Wechsel der Gezeiten geprägte Landschaft ist das größte Ökosystem seiner Art.
Zum einhundertsten Mal jährt sich die Ausweisung der ersten Naturschutzgebiete auf Sylt. Eng verknüpft damit ist die Gründung der Naturschutzgemeinschaft Sylt (NSG), die 1924 als Verein Naturschutz Sylt e.V. ins Leben gerufen wurde. Aus diesem Anlass hat die NSG ein umfangreiches Buchprojekt initiiert, das die bewegte Vergangenheit dokumentiert und analysiert: „Sylt. Die fragile Schönheit. 100 Jahre Naturschutz. Eine Inselgeschichte“. Umwelthistorikerin und Autorin Anna-Katharina Wöbse portraitiert auf rund 250 Seiten die Geschichte der Sylter Natur und derer, die sich seit 100 Jahren um ihren Schutz kümmern.
Für alle, die sich vor Ort mit der Sylter Landschaft und ihrer Flora und Fauna beschäftigen möchten: Die Sylter Naturzentren bieten ganzjährig Informationsveranstaltungen, Ausstellungen und naturkundliche Exkursionen an. Einen Überblick dazu gibt es auf www.sylt.de
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