Medical Data Institute gründet Expertengruppe Lymphtherapie
Starnberg (ots)
Die Therapie von Menschen mit lymphatischen Erkrankungen ist eine multidisziplinäre Versorgungsform, an der verschiedene Behandler beteiligt sind. Grundlage der erfolgreichen Therapie dieser Patienten ist der zeitnahe und professionelle Austausch aller Beteiligten in barrierefreier Kommunikation auf Augenhöhe. Das Starnberger Medical Data Institute (MDI) wird mit der neuen Expertengruppe Lymphtherapie die aktuelle Versorgungssituation erfassen, Strukturen benennen und Möglichkeiten aufzeigen.
Die Lymphtherapie setzt zeitgleich mehrere Behandlungsschritte um. Hierzu gehören die Lymphdrainage, die Kompressionstherapie, die Aufklärung und Einbindung des Betroffenen, sowie deren bedarfsgerechte und passgenaue Versorgung mit benötigten Materialien. Daher erfolgt die Lymphtherapie zeitnah und koordiniert unter Zusammenwirken von Versorgern verschiedener ärztlicher Fachrichtungen sowie medizinischer und pflegerischer Einrichtungen. Auf Anordnung des behandelnden Arztes werden in der Therapie von Menschen mit lymphatischen Erkrankungen unter anderem die ambulante Pflege und Physiotherapeuten mit Zusatzqualifikationen im Lymphbereich tätig. Hinzu kommen weitere Versorger, beispielsweise Sanitätshäuser, die für die Bereitstellung der benötigten Materialien sorgen.
"Die optimale Lymphtherapie findet in einem Raum statt, in dem alle Versorger gleichzeitig tätig werden", fasst Dr. Anya Miller, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie (DGL), den Idealzustand zusammen. Die Berliner Ärztin ist Ressortleiterin der Expertengruppe Lymphtherapie, die das Medical Data Institute im März 2017 ins Leben gerufen hat. Auch Prof. Dr. Gerd Lulay konnte als Ressortleiter gewonnen werden. Der Gefäßchirurg leitet die Klinik für Gefäßchirurgie am Mathias Spital in Rheine.
Miller erläuterte auf einem Expertenworkshop im Rahmen des Kongress Pflege in Berlin den aktuellen Stand der Versorgung von Menschen mit lymphatischen Erkrankungen, der ein ernüchterndes Bild zeigt. Viele Materialien werden inadäquat verwendet, zudem erhalten Betroffene mehr als sie benötigen. Im Gegensatz dazu bekommen Andere wenig oder keine angemessene Versorgung. Gründe dafür liegen in mangelnder Absprache oder fehlender Koordination der Versorger. Manchmal gibt es auch andere Ursachen, so Miller. ''Das mit den Strümpfen geht bei mir nicht", sei eine typische Patientenaussage, die auf ungenügende Aufklärung über Methoden und Material der Lymphtherapie hinweist. Unzureichende Kommunikation, sowohl der Versorger untereinander, als auch mit dem Patienten, erschwert die Therapie. Die Folgen sind Versorgungsmängel, Behandlungsrisiken und Therapiebrüche. Auch die Gesetzeslage birgt so manche Fußangel. Beispielsweise erlaubt es das aktuelle Anti-Korruptionsgesetz im Gesundheitswesen nicht, dem Patienten von Seiten des Krankenhauses einen Weiterversorger zu empfehlen.
Die Expertengruppe Lymphtherapie wird diese und weitere Faktoren, die eine einheitliche und konsequente Versorgung von Menschen mit lymphatischen Erkrankungen erschweren, ansprechen und Lösungswege aufzeigen.
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Jan H. Timm
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