Zuerst kommt: Rücksicht im Straßenverkehr!
Zuerst kommt: Rücksicht im Straßenverkehr!
Berlin, 22. Februar 2018: In den letzten Wochen beklagen sich viele Verkehrsteilnehmer über einen rauen, aggressiven Umgang im Straßenverkehr. Da jeder einzelne Verkehrsteilnehmer die Atmosphäre und den Umgang auf der Straße aktiv mitgestaltet, ist jeder potenziell Teil des Problems - und Teil der Lösung. Die Straßenverkehrsordnung regelt in § 1: "Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht." Diese Grundregel fristet im Gedächtnis vieler Menschen leider ein Schattendasein.
Egal ob zu Fuß, mit dem Rad oder im Auto - das Verkehrsaufkommen wächst stetig, Straßen sind nicht nur zu Stoßzeiten voll; die Zahl der Unfälle war 2016 auf einem Rekordhoch. Viele Verkehrsteilnehmer sind ungeduldig oder unaufmerksam, aus welchem Grund auch immer, sie missachten wichtige Verkehrsregeln, die nichts anderes sind als Umgangsformen. In der wachsenden Anspannung geraten sie auch aneinander, denn manchmal erscheinen die eigenen Bedürfnisse und das eigene ungehinderte Fortkommen wichtiger als das der anderen.
Prof. Kurt Bodewig, Präsident der DVW und Bundesminister a.D.: "In einem sicheren Straßenverkehr hat Egoismus keinen Platz. Alle stehen in der Verantwortung, niemanden unnötig zu gefährden oder zu belästigen. Verkehrsregeln sind Benimm-Regeln, und gutes Benehmen scheint auf der Straße aus der Mode zu kommen."
Besonders Radfahrer und Autofahrer geraten häufig in Konflikt. Sie müssen sich oft den Platz auf der Straße unmittelbar teilen, wobei Autos der Sache nach wesentlich mehr Platz brauchen und diesen den Radfahrern "wegnehmen", genauso ihre ungehinderte rasche Fortbewegungsmöglichkeit. Diese holen sich Radfahrer dadurch zurück, dass sie sich an Autos vorbeischlängeln - in durchaus riskanten Manövern. Spannungen, nicht selten Beschimpfungen und Nötigungen sind die Folge.
Zu Missverständnissen und gefährlichen Situationen kommt es häufig auch dort, wo sich die Wege von Auto- und Fahrradfahrern schneiden, unter anderem bei Ausfahrten und in Abbiegesituationen. Die Radfahrer sind hier bei einer Kollision gefährdet, denn im Gegensatz zum Autofahrer sind sie ungeschützt. Differenzen, die entstehen, weil ein Autofahrer beispielsweise hektisch abbiegt ohne den umliegenden Verkehr im Blick zu haben oder ein Radfahrer bei roter Ampel über die Kreuzung fährt, sind vermeidbar. Mit etwas mehr Gelassenheit aller Beteiligten können Unfälle verhindert werden.
Bodewig: "Um das Konfliktpotential und auch das Unfallrisiko zu senken, muss auf der Straße ein Miteinander herrschen und kein Gegeneinander. Die Frage lautet darum nicht, was der andere tun muss, damit ich bequem ankomme, sondern was jeder tun kann, dass alle sicherer unterwegs sind. Dafür muss sich jeder auch mal zurücknehmen können."
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Die Deutsche Verkehrswacht gehört zu den ältesten und größten Bürgerinitiativen Deutschlands. Seit ihrer Gründung 1924 arbeitet sie für mehr Sicherheit und weniger Unfälle auf unseren Straßen - heute mit mehr als 60.000 ehrenamtlich Engagierten. Sie informieren, beraten und trainieren mit Verkehrsteilnehmern jeden Alters sicheres Verhalten im Straßenverkehr. Die Zielgruppenprogramme der DVW erreichen rund 2,5 Millionen Menschen pro Jahr. Die DVW finanziert ihre Aktionen und Programme mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie durch Mitgliedsbeiträge und Sponsoring.
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