Unfallbilanz 2017: Die Richtung stimmt
Unfallbilanz 2017: Die Richtung stimmt
Berlin, 27. Februar 2018: Laut vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) starben im letzten Jahr 3177 Menschen im Straßenverkehr. Die Zahl der Verkehrstoten sinkt damit um 29 Personen oder 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr; das ist erneut ein historischer Tiefstand. Auch gab es mit 388.200 Personen weniger Verletzte als noch 2016. Die Zahl der Unfälle stieg dagegen auf ein Rekordhoch.
Aus den detaillierten Unfallzahlen bis November 2017 ergibt sich, dass 2016 deutlich weniger Menschen in einem Pkw ums Leben kamen (minus 7,4 Prozent) und auch die Zahl der tödlich verunglückten Fußgänger um 6,4 Prozent zurückging. Allerdings starben viel mehr Mensch auf einem Motorrad oder Motorroller (plus 8,6 Prozent). Mit etwa 2,6 Millionen polizeilich registrierten Unfällen wurde der Höchststand von 2016 noch einmal überboten.
Prof. Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht und Bundesminister a. D.: "Es ist erfreulich, dass weniger Menschen ihr Leben auf der Straße lassen mussten und auch die Zahl der Verletzten zurückging. Doch es verunglücken immer noch zu viele und die Unfallzahlen insgesamt sind beunruhigend. Dass Verkehrssicherheit keine Nebensache ist, darf auch eine neue Bundesregierung nicht vergessen, sonst kann sie ihr Ziel - bis zum Jahr 2020 die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland um 40 Prozent zu senken - nicht erreichen."
Im Entwurf des Koalitionsvertrages von CDU/CSU und SPD bekennen sich die Parteien zur Vision Zero, dem Ideal eines Straßenverkehrs ohne Getötete und Schwerverletzte. Dennoch sind im Vertrag einige Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit noch zurückhaltend formuliert, sei es im Bereich Fahrrad, Erhöhung der Kontrolldichte oder bei älteren Verkehrsteilnehmern. Die Deutsche Verkehrswacht begrüßt die geplanten Bemühungen und wünscht sich, dass diese diszipliniert umgesetzt werden. Die Verkehrssicherheit von Senioren ist im Koalitionspapier nur knapp erwähnt. Angesicht des demografischen Wandels und der steigenden Unfallzahlen muss aber hier in den nächsten Jahren ein Fokus gesetzt werden.
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Die Deutsche Verkehrswacht gehört zu den ältesten und größten Bürgerinitiativen Deutschlands. Seit ihrer Gründung 1924 arbeitet sie für mehr Sicherheit und weniger Unfälle auf unseren Straßen - heute mit mehr als 60.000 ehrenamtlich Engagierten. Sie informieren, beraten und trainieren mit Verkehrsteilnehmern jeden Alters sicheres Verhalten im Straßenverkehr. Die Zielgruppenprogramme der DVW erreichen rund 2,5 Millionen Menschen pro Jahr. Die DVW finanziert ihre Aktionen und Programme mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie durch Mitgliedsbeiträge und Sponsoring.
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