DVW verlangt schnelles Handeln nach Entschließung des Bundesrates zu Abbiegeassistenten
DVW verlangt schnelles Handeln nach Entschließung des Bundesrates zu Abbiegeassistenten
Berlin, 8. Juni 2018: Der Bundesrat stimmte heute in Berlin einer Entschließung für mehr Sicherheit von Radfahrern beim Abbiegevorgang von LKW und Bussen zu. Darin wird die Bundesregierung unter anderem aufgefordert, sich auf europäischer Ebene dafür einzusetzen, Abbiegeassistenten und deren Nachrüstungen für alle Nutzfahrzeuge ab 7,5 Tonnen verpflichtend vorzuschreiben. Die Deutsche Verkehrswacht (DVW) zeigt sich äußerst zufrieden mit dem Beschluss und drängt auf eine rasche Umsetzung. Sie wird sich auf ihrer Hauptversammlung am 16. Juni in Köln ebenfalls mit einem Antrag zu verpflichtenden Abbiege- aber auch Notbremsassistenten beschäftigen.
Prof. Kurt Bodewig, Präsident der DVW und Bundesminister a. D.: "Ich begrüße ausdrücklich die Entschließung des Bundesrates. Es ist die konsequente Antwort auf die steigende Anzahl von getöteten Radfahrern bei Abbiegeunfällen. Die Bundesregierung muss nun schnell handeln und auf EU-Ebene die Forderungen umsetzen. Hersteller und Dienstleister sollten aber jetzt schon Abbiegeassistenten in ihren Nutzfahrzeugen einsetzen und somit für mehr Sicherheit und ein besseres Klima auf unseren Straßen sorgen."
Besonders im innerstädtischen Verkehr kommt es zu schweren Zusammenstößen von rechtsabbiegenden LKW und geradeausfahrenden Radfahrern. Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) geht davon aus, dass etwa ein Drittel der im Straßenverkehr getöteten Radfahrer bei Abbiegeunfällen ums Leben kommen. Durch Abbiegeassistenten, die Radfahrer im Gefahrenbereich zuverlässig erkennen und den Autofahrer warnen, könnten etwa 60 Prozent dieser Unfälle vermieden werden.
Auf der Jahreshauptversammlung der DVW werden die Delegierten zu einem Beschlussantrag abstimmen, um leichtverletzliche Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer durch Fahrerassistenzsysteme besser zu schützen. Dazu soll der LKW-Abbiegeassistent zur Pflicht werden und perspektivisch auch automatisch bremsen. Ferner sollen auch PKW-Notbremssysteme Radfahrer und Fußgänger zuverlässig erkennen und Kollisionen verhindern. Dadurch könnten etwa 43,5 Prozent der schweren PKW-Unfälle mit diesen Verkehrsteilnehmern verhindert werden, wie Untersuchungen der UDV ergaben. Bei Nutzfahrzeugen soll dieses System ebenfalls integriert werden.
Informationen zur DVW:
www.facebook.com/DeutscheVerkehrswacht
www.twitter.com/DtVerkehrswacht
Ansprechpartnerin für die Presse:
Hannelore Herlan
Pressesprecherin
Budapester Str. 31
10787 Berlin
Telefon: 030 / 516 51 05 20
Mobil: 0151 / 16 62 72 75
E-Mail: hannelore.herlan@dvw-ev.de
Die Deutsche Verkehrswacht gehört zu den ältesten und größten Bürgerinitiativen Deutschlands. Seit ihrer Gründung 1924 arbeitet sie für mehr Sicherheit und weniger Unfälle auf unseren Straßen - heute mit mehr als 60.000 ehrenamtlich Engagierten. Sie informieren, beraten und trainieren mit Verkehrsteilnehmern jeden Alters sicheres Verhalten im Straßenverkehr. Die Zielgruppenprogramme der DVW erreichen rund 2,5 Millionen Menschen pro Jahr. Die DVW finanziert ihre Aktionen und Programme mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie durch Mitgliedsbeiträge und Sponsoring.
.