Behördenrüffel in Sachen Lärm
test-Leser kämpfen um Ruhe
Berlin (ots)
Lärmgeplagte, die gesundheitsgefährdendem Krach ausgesetzt sind, bekommen nur in den seltensten Fällen Hilfe von den zuständigen Behörden. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest nach der Auswertung von mehr als 700 Lärmgutachten, die in den letzten zwei Jahren für von Straßenlärm geplagte Bürger erstellt wurde. Danach diagnostizierten die Tester bei mehr als 60 Prozent einen gesundheitsgefährdenden Lärmpegel von tagsüber mehr als 65 Dezibel. Das Herzinfarktrisiko ist dadurch deutlich erhöht.
Wie die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift test berichtet, halten die meisten Betroffenen die zuständigen Behörden für "nicht" oder "wenig kooperativ". Immer wieder wurde arrogantes Verhalten kritisiert. Ein Lärmgeplagter berichtet, sein Anliegen sei mit den Worten beschieden worden, man könne nicht extra den Verkehr beruhigen, "weil er mal eben seinen Garten nutzen" wolle.
Dabei ist mehr Ruhe laut test machbar. Der einfachste Weg ist der Einbau von Schallschutzfenstern, für die unter Umständen Zuschüsse von mehreren tausend Mark winken. Auch Tempolimits und Nachtfahrverbote für Lastwagen lassen sich durchsetzen. Zudem winken Trostpflaster vom Finanzamt: Bei ungewöhnlich starker Beeinträchtigung durch Verkehrslärm kann die Grundsteuer gesenkt werden.
Detaillierte Informationen zu diesen und anderen Maßnahmen gibt es mit dem Gutachten, das die Stiftung Warentest mit fachlicher Beratung des Umweltbundesamtes anbietet. Für 90 Mark wird der Lärmpegel berechnet und der Weg durch den Dschungel der Verordnung gewiesen. Den Erhebungsbogen gibt es bei der Stiftung Warentest, Leseraktion Straßenlärm, 10773 Berlin, im Faxabruf unter 01805-88768304 oder telefonisch unter 01805-002467.
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