Designästhetik - Theorie und soziale Praxis - Pressemitteilung der Universität Koblenz-Landau
Veranstalter: Prof. Dr. Oliver Ruf, Hochschule Furtwangen, und Prof. Dr. Stefan Neuhaus, Universität Koblenz-Landau
Designästhetik - Theorie und soziale Praxis
Design ist allgegenwärtig, es durchtränkt gleichsam unser Leben, oftmals unbewusst, doch immer durchscheinend und folgenhaft. Es ist Bestandteil des Habitus, mit dem wir uns von anderen unterscheiden oder mit anderen assoziieren. Es ist mithin unverzichtbarer Teil unserer Identität, es definiert unser Leben - von der "Sprache der Mode" bis zu unserem Parfum, unserem Auto oder unserem Haus. Auch der Körper ist Teil des Designs, nicht zuletzt durch Ausführungen der Körperformung, des Körperschmucks und des Körpererlebens. Selbst im bewussten Verzicht auf Design kommt eine spezifische Erfahrung zum Ausdruck, die anders sein möchte als übliche Angebote. Welche Normierungen hier greifen oder als Orientierung für Absetzbewegungen dienen, zeigt sich im Übrigen heute vor allem in der Prägung durch massenmediale, globale Diskurse.
Die internationale und interdisziplinäre Tagung der Universität Koblenz-Landau und der Hochschule Furtwangen in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik will zu diesem innerhalb von Design-, Kunst-, Literatur- und Medienwissenschaft sowie von der Philosophie noch nicht hinreichend diskutierten Dispositiv sowohl der Ästhetisierung wie des Ästhetischen einen theoretischen wie praktischen Rahmen entwickeln helfen. Indikatoren für die Leistungen einer derartigen "Designästhetik" werden diskutiert, mit der sich Design als kontextabhängiges und komplexes Verfahren von Codierungen beschreiben lässt.
Dieser neue Ansatz basiert auf einer Beschreibung von Merkmalen der Wahrnehmung anhand von Handlungen der Gestaltung wie Entwerfen, Planung oder Projektieren. Ein Akt der Gestaltung wird dabei hier als eine Kombination von drei Sätzen von Hinweisen betrachtet, die (a) die Form des Artefakts beschreiben, das zu gestalten ist, die (b) jene Funktionen anvisieren, die das Artefakt performativ vollzieht, und die (c) gleichzeitig auch die Szenen der Entstehung und Geschichte dieser Funktionen formulieren. Diese Referenzpunkte werden, so die These, durch Muster von Benutzererfahrungen zusammengeführt. So lassen sich auch die Anwendungsmöglichkeiten eines theoretischen Rahmens für die Leistung von Designproduktion wie für die Analyse von Designrezeption lokalisieren. Darüber hinaus ist die Beziehung dieses Rahmens zu Konzepten vor allem auch künstlerischer Regime zu verhandeln.
Die Tagung findet am 14. und 15. Juni 2018 im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck statt. Um vorherige Anmeldung unter bei Prof. Dr. Stefan Neuhaus via E-Mail: neuhaus@uni-koblenz.de wird gebeten.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Stefan Neuhaus
Universität Koblenz-Landau
Campus Koblenz
Universitätsstr. 1
D-56070 Koblenz
Tel. 0049-261-287-2023
Mail: neuhaus@uni-koblenz.de
https://www.uni-koblenz-landau.de/de/koblenz/fb2/inst-germanistik/mitarbeiter/stefan-neuhaus/neuhaus
Dr. Birgit Förg Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz Referat Öffentlichkeitsarbeit Universitätsstraße 1 56070 Koblenz