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Universität Koblenz

Funktions- und Strategiefähigkeit der künftigen Universität Koblenz gesichert

Funktions- und Strategiefähigkeit der künftigen Universität Koblenz gesichert

Die Funktions- und Strategiefähigkeit der künftigen Universität Koblenz ist sichergestellt. Diese Zusage hat die Präsidentin der Universität, Prof. Dr. May-Britt Kallenrode, in einem persönlichen Gespräch von Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf erhalten.

In dem Gespräch, an dem auch der für Koblenz zuständige Vizepräsident Prof. Dr. Stefan Wehner teilgenommen hatte, stellte Wissenschaftsminister Wolf klar, dass die Funktions- und Strategiefähigkeit der Universität Koblenz ab dem Jahr 2023 in jedem Fall gesichert sei. Das Treffen fand vor dem Hintergrund von Medienberichten statt, aus denen Zweifel über die Zukunftsfähigkeit des Koblenzer Universitätsstandorts laut wurden.

Die Hochschulleitung und der Minister sind sich darin einig, dass der Gesetzentwurf zur Neustrukturierung der Universitätsstandorte in Koblenz, Landau und Kaiserslautern allen Standorten die Chance bietet, am Ende gestärkt aus dem Prozess hervorzugehen. Insbesondere der Standort Koblenz sieht als eigenständige Universität eine bessere Möglichkeit, die nationale und internationale Sichtbarkeit zu erhöhen, sich mit regionalen Partnern und Unternehmen zu vernetzen und ein eigenständiges, unverwechselbares Profil zu entwickeln. Die starke Informatik und die breit aufgestellte Lehrkräftebildung für alle Schulstufen spielen hierbei zentrale Rollen, aber auch weitere innovative Wissenschaftsfelder zum Beispiel in den Bereichen Health Data Intelligence, Wasser oder Kultur- und Bildungswissenschaften sollen gestärkt und weiterentwickelt werden.

"Der Transformationsprozess hat bislang bei den Universitäten Einiges an Verunsicherung hervorgerufen", erklärte Kallenrode. "In den vergangenen Monaten hat dieser Prozess eine klarere Strukturierung gewonnen. Auch wenn wir nicht in allen Fragen übereinstimmen, vertrauen wir weiterhin auf den vereinbarten, intensiven Dialog mit allen Vertretern des Wissenschaftsministeriums, um das Ziel des Neustrukturierungsgesetzes zu erreichen, nämlich alle drei akademischen Standorte zu stärken."

Ende vergangenen Jahres hatte der Wissenschaftsminister im Rahmen der Bund-Länder-Vereinbarung "Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken" den rheinland-pfälzischen Hochschulen für die Jahre 2021 bis 2023 weiterhin jährlich 140 Millionen Euro zur Verfügung stellen können. "Diese Verstetigung des Hochschulpakts haben wir als klares Signal empfunden, dass das Land die in den vergangenen Jahren aufgebauten Studienplätze und die Qualität in Studium und Lehre an unseren Standorten stärken will", sagte die Präsidentin. "Diese Konsolidierung ist gleichzeitig die Grundlage dafür, dass wir die Hochschulstrukturreform angehen und die Universitätsstandorte mit den neuen Strukturen weiterentwickeln können."

Für die Universität Koblenz, die offiziell am 1. Januar 2023 an den Start gehen wird, müssen ebenso wie für den Standort Landau die Fragen der Ressourcenverteilung und Strategiefähigkeit noch geklärt werden. Hochschule und Ministerium sind sich darin einig, dass die Ressourcenausstattung (Personal und Finanzen) aus einem Mix unterschiedlicher Quellen erfolgen muss, der es in Summe ermöglicht, die Aufgaben der neuen Universität angemessen zu erfüllen: Hierzu zählen unter anderem der Grundhaushalt der Universität, der verstetigte Hochschulpakt sowie Sondermittel. Die Universität wird ihre wissenschaftliche Weiterentwicklung in diesem Prozess aktiv durch die Einwerbung von Drittmitteln unterstützen, die für bestimmte Projekte oder Forschungsbereiche von Dritten befristet bereitgestellt werden. "Der Standort Koblenz hat im Jahr 2019 rund 6,7 Millionen Euro an Drittmitteln für die eigene Forschung eingeworben und damit ein gutes Wachstum erzielt. Die Reform soll Koblenz in die Lage versetzen, hier künftig noch erfolgreicher zu sein", ergänzte Vizepräsident Wehner. "Wir bauen darauf, dass mit dem Finanzierungsmix eine solide Ausgangsbasis geschaffen wird, zu dem auch ein angemessener Anteil der zentralen Universitätsverwaltung in Mainz gehören sollte."

ANSPRECHPARTNER

Gerhard Lerch

Referat Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: 06131 37460-36

E-Mail: glerch@uni-koblenz-landau.de

Hintergrund: Universität Koblenz-Landau

Die Universität Koblenz Landau gehört als zweitgrößte Universität des Landes Rheinland-Pfalz zu den jüngsten Universitäten in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1990 hat sie sich zu einer mittelgroßen, forschungsorientierten Universität entwickelt. Das Studienangebot reicht von den Bildungs-, Geistes-, Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaften über die Informatik in Koblenz und die Psychologie in Landau. Als einzige Universität in Rheinland-Pfalz bietet sie Lehramtsstudiengänge für alle Schularten an. Im Februar 2019 hat die rheinland-pfälzische Landesregierung beschlossen, den Campus Koblenz als eine eigenständige Universität zu etablieren und den Campus Landau mit der TU Kaiserslautern zusammenzuführen, um eine Rheinland-Pfälzische Technische Universität zu schaffen.

Die Zahl der Studierenden an der Universität Koblenz-Landau hat sich gegenüber den anderen Landesuniversitäten im letzten Jahrzehnt überdurchschnittlich erhöht. Inzwischen sind rund 17.000 Studierende eingeschrieben, davon etwa die Hälfte jeweils in Koblenz und in Landau. An der Universität wird knapp die Hälfte aller Lehrerinnen und Lehrer in Rheinland-Pfalz ausgebildet, aber auch fachliche und interdisziplinäre Studiengänge in der Informatik oder Mensch und Umwelt sind stark nachgefragt. In der Forschung hat die Universität ebenfalls ausgewiesene Erfolge vorzuweisen, unter anderem in koordinierten Förderprogrammen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Insbesondere im DFG-Ranking der Bildungs- und Erziehungswissenschaften belegte die Universität Koblenz-Landau den ersten Platz.

Hintergrund: Neustrukturierung von Hochschulstandorten in Rheinland-Pfalz

Die Landesregierung hat sich auf Grundlage des Koalitionsvertrags das Ziel gesetzt, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen zu steigern, neue Dynamiken für das Wissenschaftsland Rheinland-Pfalz zu entfalten und die Attraktivität von Rheinland-Pfalz als Studien- und Wissenschaftsstandort zu erhöhen. Hierzu gehörte auch eine Analyse und Bewertung der Chancen und Potentiale des Hochschul- und Wissenschaftsstandorts Rheinland-Pfalz durch eine unabhängige, wissenschaftsgeleitete Expertenkommission, die das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) beauftragt hat. Der Expertenbericht wurde im April 2018 vorgelegt, im Zentrum der Empfehlungen standen u. a. die regionale Verankerung der Hochschulen, die Attraktivität von Forschung und Lehre - auch im Hinblick auf Exzellenz- und Spitzenforschung, die strategische Hochschulentwicklung, die Förderung kooperativer Promotionen sowie die Querschnittsaufgaben Gleichstellung, Internationalisierung und Digitalisierung.

Aus dem Expertenbericht hat das MWWK eine Initiative zur Neustrukturierung der Universität Koblenz-Landau und der Technischen Universität Kaiserslautern abgeleitet. Am 12. Februar 2019 entschied der rheinland-pfälzische Ministerrat diese Neustrukturierung bis Ende 2022 durchzuführen. Es gab vorbereitende Gespräche mit den beiden betroffenen Universitäten. Am 5. März 2020 hatte die Universität Koblenz-Landau schriftlich eine Eingabe auf der Arbeitsebene für die Vorbereitung des Gesetzesentwurfs durch das MWWK gemacht. Der Ministerrat hat in seiner Sitzung am 12. Mai 2020 das Vorhaben bestätigt und einen entsprechenden Gesetzesentwurf des MWWK an den Landtag zur parlamentarischen Beratung zugeleitet (Drucksache 17/11838). Er sieht die Verselbstständigung der Universität in Koblenz und die Zusammenlegung der Campus in Kaiserslautern und Landau zur Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) zum 1. Januar 2023 vor. Der Verwaltungsstandort Mainz der Universität Koblenz-Landau wird zum 31. Dezember 2024 aufgelöst. Der Landtag hat in einer Plenarsitzung am 27. Mai 2020 den Gesetzesentwurf zum ersten Mal beraten.

Verstetigung der Hochschulpaktmittel durch die Hochschulinitiative für gutes Studium und gute Lehre in Rheinland-Pfalz

Am 6. Juni 2019 haben sich Bund und Länder auf den "Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken" verständigt. Damit wird der bisher zeitlich befristete Hochschulpakt 2020 abgelöst und verstetigt. Für den Zukunftsvertrag stehen bis 2023 jährlich 3,8 Mrd. Euro und ab 2024 jährlich 4,1 Mrd. Euro zur Förderung von Studium und Lehre durch Bund und Länder zur Verfügung.

Durch die "Hochschulinitiative für gutes Studium und gute Lehre" in Rheinland-Pfalz werden den 11 staatlichen Hochschulen in Rheinland-Pfalz ab 2021 dauerhaft 140 Mio. Euro zur Verfügung stehen. 750 bisher befristete Stellen an den Hochschulen können ab 2021 in Dauerstellen überführt werden. Die Universität Koblenz-Landau erhält hiervon im Jahr 2021 23,5 Mio. Euro, 2022 22,9 Mio. Euro und 2023 22,6 Mio. Euro. Zum Vergleich: In den Jahren 2017 bis 2019 erhielt die Universität Koblenz-Landau im Schnitt 25 Mio. Euro der Hochschulpaktmittel in Rheinland-Pfalz.

Gerhard Lerch
UNIVERSITÄT KOBLENZ-LANDAU
Präsidialamt Mainz
Referat 12: Öffentlichkeitsarbeit
Anschrift: 55008 Mainz, Postfach 1864
Telefon: 06131/37460-36
Fax: 06131/37460-40
E-Mail:  glerch@uni-koblenz-landau.de
Web:  www.uni-koblenz-landau.de/de 
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