Neuer Professor für Förderpädagogik an der Universität Koblenz
Neuer Professor für Förderpädagogik an der Universität Koblenz
Prof. Dr. Holger Schäfer hat zum 1. Dezember 2024 die Professur für Förderpädagogik mit Schwerpunkt ganzheitliche Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung inklusiver Bildungsprozesse an der Universität Koblenz übernommen.
Inhaltlich beschäftigt sich der Arbeitsbereich Förderpädagogik mit Schwerpunkt ganzheitliche Entwicklung der Universität Koblenz in seinem schulfachlichen Zuschnitt mit Fragen der Didaktik und Methodik sowie der Diagnostik bei Lernenden mit intellektueller Beeinträchtigung. Das Lernen dieser Kinder und Jugendlichen ist häufig geprägt von Beeinträchtigungen der Kognition, der Motorik und der Sprache sowie von Störungen der Kommunikation, sozialen Interaktion und des Verhaltens.
„Mit Blick auf einen in sich äußerst heterogenen Personenkreis und dadurch sehr differenter Lern- und Aneignungsformen bedarf es einer fachbezogenen und entwicklungsgemäßen sowie altersgerechten Gestaltung von Schule und Unterricht“, betont Schäfer.
Ein Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit wird – mit unmittelbarem Bezug zu seiner langjährigen Unterrichts- und Leitungs- sowie Lehrerfahrung in diesem Förderschwerpunkt – im Kontext der Pädagogik bei schwerer und mehrfacher Behinderung liegen und insbesondere spezifische Fragen der Diagnostik und Bildungsplanung adressieren. Hier möchte er angemessene basale und entwicklungsförderliche Lernumgebungen für diese Kinder und Jugendlichen entwickeln, die durch anschlussfähige inhaltliche Akzentuierungen eine bedarfsbezogene und anschlussfähige Teilhabe an Schule und Unterricht sowie in nachschulischen Kontexten dauerhaft gewährleisten können.
„Planung und Gestaltung von Unterricht im Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung bedürfen innerhalb eines offenen Curriculums einer voraussetzungslosen Annahme der Lernenden – zugleich orientieren sich die Fragen von Erziehung und Unterricht an aktuellen fachdidaktischen und erziehungswissenschaftlichen Erkenntnissen“, erklärt Schäfer. Diesem Spanungsfeld als Lehrperson - ausgestattet mit einem didaktisch-methodischen Handwerkskoffer - professionell begegnen zu können, soll Gegenstand der Lehre im Arbeitsbereich sein.
Im Sinne einer dahingehend notwendigen interdisziplinären Zusammenarbeit sind Schäfers Lehre und Forschung zugleich auf die Zusammenarbeit mit den anderen Instituten im Fachbereich Bildungswissenschaften, zum Beispiel mit der Grundschulpädagogik, der Psychologie oder der Pflegewissenschaft, und übergeordnet mit den Fachbereichen sowie den zentralen Einrichtungen ausgerichtet. Diese disziplinäre Vernetzung nach innen in Verbindung mit kooperativen Forschungsprojekten nach außen - beispielsweise aktuell mit der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Humboldt-Universität Berlin, der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) Zürich sowie den Universitäten Bielefeld, Hannover und Köln wie auch einem geeigneten Feldzugang durch Praxiskontakte zu Schulen (Campusschulen) - könne zur Erhöhung der Sichtbarkeit der Universität beitragen, erläutert der Pädagoge.
Zur Person
Prof. Dr. Holger Schäfer studierte Lehramt für Sonderschulen an der Universität Koblenz-Landau (Geistigbehindertenpädagogik und Verhaltensbehindertenpädagogik, Grundschulpädagogik, Geschichte). Nach seinem Referendariat mit den Schwerpunkten Geistigbehindertenpädagogik und Verhaltensbehindertenpädagogik war er als Förderschullehrer im sonderpädagogischen Schwerpunkt ganzheitliche Entwicklung tätig. Als Fachleiter arbeitete Schäfer am Studienseminar Neuwied/Trier für die Fachrichtung Geistigbehindertenpädagogik sowie Verhalten- und Körperbehindertenpädagogik. Anschließend wirkte er als Förderschulkonrektor an der Rosenberg-Schule in Bernkastel-Kues, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung, danach als Förderschulrektor und Leiter der Rosenberg-Schule. Schäfer promovierte berufsbegleitend an der Fakultät für Humanwissenschaften der Universität Würzburg am Institut für Sonderpädagogik und Pädagogik bei Geistiger Behinderung zu bildungstheoretischen Fragen der Unterrichtsplanung und -gestaltung im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.
Aktuell lehrt und forscht Schäfer am Institut für Förderpädagogik der Universität Koblenz im Arbeitsbereich Schwerpunkt ganzheitliche Entwicklung und ist Lehrbeauftragter am Institut für Sonderpädagogik der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Er ist Mitherausgeber der Fachzeitschrift „Lernen konkret“ und der Praxisreihe „Schule und Unterricht bei intellektueller Beeinträchtigung“ sowie Herausgeber der Studienreihe „Schule – Unterricht – Behinderung“.
Zentrale Publikationen von Prof. Dr. Holger Schäfer sind: Handbuch „Förderschwerpunkt geistige Entwicklung“ (2019), Mathematik und geistige Behinderung (2020), Handbuch „Inklusive Diagnostik“ (2021), Inventar FÖRDERDIAGNOSTIK (2022), Unterricht bei komplexer Behinderung (2024).
Seine Freizeit widmet er seiner Familie und seinem Garten. Mit seinem Hund wandert Schäfer gerne. Zudem spielt er in einer Band Musik von „Element of Crime“ und übt eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Kommunalpolitik aus.
Fachlicher Ansprechpartner
Prof. Dr. Holger Schäfer
Universität Koblenz
Universitätsstraße 1
56070 Koblenz
Tel.: 0216 287 1965
E-Mail: holgerschaefer@uni-koblenz.de
Dr. Birgit Förg Universität Koblenz Referat Kommunikation Universitätsstraße 1 56070 Koblenz
E-Mail: birgitfoerg@uni-koblenz.de
Weiteres Material zum Download Dokument: Prof. Dr. Holger Schäfer.docx