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Bald können nur noch Rentner Großrechner bedienen
COMPUTERWOCHE: Know-how für komplexe Mainframe-Systeme stirbt aus
Computer-Crashs in deutschen Unternehmen programmiert

München (ots)

Trübe Aussichten: Schon relativ kurzfristig werden
sich deutsche Unternehmen mit der bedrohlichen Situation konfrontiert
sehen, dass sie nicht einmal mehr Rentner auftreiben können, die sich
mit Großrechnern auskennen. Wie die IT-Fachzeitung COMPUTERWOCHE
berichtet, geht das Know-how für die Bedienung komplexer
Mainframe-Systeme zunehmend verloren. Längst wird der IT-Nachwuchs an
deutschen Universitäten nicht mehr an die als "rückwärtsgewandt"
geltende Mainframe-Thematik herangeführt. Die Folge: Großrechner,
inzwischen durch ihre Internet-Befähigung wieder aktuell und
insbesondere in der Versicherungs- und Bankenbranche sowie in
mittelständischen Unternehmen im Einsatz, könnten in deutschen
Konzernen schon bald einen Kollaps hervorrufen.
Bereits jetzt lagern in den Kellern hoch explosive "IT-Monster",
deren in PL1, Cobol oder Assembler geschriebenen und unter den
veralteten MVS-, VM- oder VSE-Betriebssystemen laufenden
Kernanwendungen kaum noch ein IT-Mitarbeiter versteht. "Die wagt
niemand mehr anzufassen, weil sich keiner mehr damit auskennt",
zitiert die COMPUTERWOCHE einen Insider. "Jeder in diesen Firmen
betet in seinem stillen Kämmerlein, dass ihre Großsysteme einfach
weiter vor sich hinarbeiten, ohne Fehler zu produzieren."
Eine Vogel-Strauß-Politik, die gefährlich werden kann: Als die
Hypo-Vereinbank (HVB) aus München im Oktober 2001 den schlimmsten
anzunehmenden Computer-Crash durchlitt, ging nichts mehr bei den
bayerischen Bankern. Kein Kontoauszug kam mehr beim Kunden an,
Bankautomaten spuckten kein Geld aus, die Rechnersysteme der Filialen
streikten wieder und wieder. Zu den Ursachen der Fehlfunktion des
IBM-Mainframes machten der Hersteller IBM und HVB-Verantwortliche
widersprüchliche Angaben. Ein Angestellter der Münchener Filiale
seufzte: "Wir sind total aufgeschmissen."
Höchste Zeit, IT-Mitarbeiter wieder in die Großrechner-Welt
einzuführen, wie Experten meinen. So gibt sich Harald Keinki,
Gruppenleiter der Anwendungsentwicklung bei der Hypo-Vereinsbank in
München, überzeugt von den Perspektiven im Großrechnerumfeld: "Wer
das als junger Mensch mit Informatik-Ausbildung nicht gewahr wird,
verspielt Zukunftsaussichten."
Für Rückfragen: 
Jan-Bernd Meyer 
Redaktion COMPUTERWOCHE 
Tel. 0170/867 868 1, Fax 089/360 86-109

Original-Content von: IDG Computerwoche, übermittelt durch news aktuell

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