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Sun-Microsystems-CEO Scott McNealy im Interview mit der COMPUTERWOCHE: Sun Microsystems kündigt Strategiewechsel an

München (ots)

Sun Microsystems künftig als Systemanbieter im
Markt / Kunden sollen fertig konfigurierte Systeme mit Hardware,
Software und Services kaufen können / McNealy sagt IBM und deren
Dienstleistungssparte Global Services den Kampf an / Gegen
übermächtige Konkurrenten sucht der Sun-Chef den Schulterschluss zu
großen Dienstleistern wie EDS, Accenture und Cap Gemini
Angesichts stagnierender Umsätze und der anhaltenden Flaute im
IT-Sektor müssen sich die Hersteller etwas einfallen lassen, um die
Geschäfte wieder anzukurbeln. Scott McNealy, Chairman, President und
CEO von Sun Microsystems, erklärt im Gespräch mit der IT-Fachzeitung
COMPUTERWOCHE (Ausgabe 5/2003, EVT: 31. Januar 2003), wie sich sein
Unternehmen künftig aufstellen will. "Sun versteht sich weniger als
Hardwareverkäufer, sondern vielmehr als Systemanbieter", erläutert
der Sun-Boss. Hardware, Software und Services müssten im Paket
angeboten werden. Die Kunden verlangten heute hochintegrierte
Systeme, die sich quasi auf Knopfdruck den Anforderungen der Nutzer
anpassten. Der Integrationsgrad in der IT sei momentan zu gering,
kritisiert McNealy. "Ausserdem sind es die Kunden leid, Testpilot für
die Hersteller zu spielen und dabei abzustürzen."
Mit dem Richtungswechsel steuert McNealy Sun Microsystems auf
Konfrontationskurs zum großen Konkurrenten IBM, der sich ebenfalls
auf die Fahnen geschrieben hat, das Management von IT-Infrastruktur
für die Kunden zu vereinfachen. Dabei geht der Sun-Chef in die
Offensive: "Die IBM-Story besteht aus lauter wundervollen
Präsentationen. Ich weiß aber nicht genau, was die Leute eigentlich
vorhaben. Ihre Management-Strategie heißt im Grunde Global Services."
Um gegen die übermächtig scheinende Konkurrenz zu bestehen, sucht
McNealy Verbündete. "Das Spiel heißt: IBM Global Services gegen den
Rest der Welt. Daher sind Firmen wie Cap Gemini, Accenture und EDS
unsere natürlichen Verbündeten."
Um die neue Sun-Strategie umzusetzen, kündigte McNealy gegenüber
der COMPUTERWOCHE erstmals das Projekt "Orion" an, das Mitte des
Jahres starten soll. Damit will Sun seinen Kunden auf jedem Rechner
ein komplettes vorkonfiguriertes Softwarepaket mitliefern. Je
nachdem, welche Anwendungen benötigt werden, lassen sich diese per
Lizenzierungs- oder Aktivierungscode freischalten. Wie McNealy im dem
Gespräch einräumte, sollen damit Fehler in dem ursprünglich unter dem
Begriff Sun ONE zusammengefassten Softwareportfolio ausgeräumt
werden. So hätten bislang beispielsweise einzelne Komponenten nur mit
bestimmten Versionen anderer Applikationen zusammengearbeitet. Diese
Abhängigkeiten soll es künftig nicht mehr geben. Der Kunde bekomme
ein aufeinander abgestimmtes und getestetes Softwarepaket, versichert
McNealy.
Auch seine N1-Service-Strategie will der Sun-Chef weiter ausbauen.
"Die Kunden interessiert in erster Kinie die Applikation und nicht
der Service für Server, Speicher oder das Netz. Sie möchten nicht an
den Schrauben drehen, sondern den Nutzen des Gesamtsystems
verbessern", erklärt McNealy. Künftig könnten die Nutzer je nach
ihren Anforderungen Dienstleistungen aus einem Service-Pool auswählen
und nach Dringlichkeit priorisieren. Die Systeme sollen sich
automatisch darauf einstellen können. Mit dieser Strategie will
McNealy den Umsatzanteil der Serviceerträge erhöhen, der momentan
knapp über 30 Prozent beträgt. "Für Sun bedeutet das exakter
kalkulierbare Einnahmen, und die Kunden müssen nicht alles bei
Vertragsabschluss zahlen, sondern können auf Basis eines
nutzenorientierten Preismodells abrechnen."
Für Rückfragen: 
Christoph Witte, 
Chefredaktion COMPUTERWOCHE, 
Tel. 089/360 86-170, 
Fax 089/360 86-109 oder
Martin Bayer, 
Redaktion COMPUTERWOCHE, 
Tel. 089/360 86-697, 
Fax 089/360 86-109

Original-Content von: IDG Computerwoche, übermittelt durch news aktuell

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