Alle Storys
Folgen
Keine Story von IDG Computerwoche mehr verpassen.

IDG Computerwoche

Immer mehr Kommunen tendieren zu Open-Source-Software: Berlin stellt Weichen in Richtung

München (ots)

Tempelhof-Schöneberg könnte sich als erster
Berliner Bezirk von Windows verabschieden / IT-Experten in der
Berliner Verwaltung sehen die Vorteile von Linux in der
Plattformunabhängigkeit und den niedrigeren Kosten / Entscheidung im
Herbst
München, 2. September 2004 - Nach München stellt nun auch Berlin
die Weichen in Richtung Linux. Als erster von zwölf Bezirken erwägt
Tempelhof-Schöneberg den Wechsel vom Betriebssystem Windows NT auf
die Open-Source-Software. Macht das Beispiel Schule könnten auch die
anderen elf Bezirksverwaltungen mit insgesamt 25.000 PCs
mittelfristig auf Linux umsteigen. Dies berichtet die IT-
Wochenzeitung COMPUTERWOCHE in ihrer aktuellen Ausgabe 36/2004 (EVT
3. September).
Der Grund für die Migrationspläne der Hauptstädter ist, dass die
Arbeitsplatzrechner der Berliner Bezirksverwaltungen ähnlich wie in
München (die COMPUTERWOCHE berichtete in ihrer Ausgabe 1_2/2004),
fast ausschließlich unter Windows NT 4.0 arbeiten - das allerdings
von Microsoft nicht mehr weitergepflegt wird. "Wir sind zum Umstieg
verdammt", meint Manfred Piechowski, IT-Manager von Tempelhof-
Schöneberg. Ein weiteres Argument ist auch die größere
Plattformunabhängigkeit der eingesetzten Software, erklärt er.
Darüber hinaus sprechen für eine Umstellung auf Linux im Vergleich zu
einer Aufrüstung auf Windows XP auch Kostengründe. Denn 90 Prozent
der im Bezirk installierten PCs könnten unter Linux weiter genutzt
werden. Windows XP sei aufgrund des dann notwendigen
Hardware-Austauschs "keine realistische Alternative", erklärt IT-
Bezirks-Manager Piechowski.
Ob sich Tempelhof-Schöneberg tatsächlich zum Pilotanwender für
Linux in Berlin entwickelt, wird im Herbst entschieden. So einfach
wie in München wird die Beschlussfassung jedoch nicht. Denn in der
bayerischen Hauptstadt genügte für die Migrationsentscheidung ein
einziger Stadtratsbeschluss, während in Berlin jeder Bezirk
eigenständig über seine IT-Strategie entscheidet. Zu bedenken ist
dabei auch, dass die Berliner Bezirksverwaltungen mit
unterschiedlichen softwaregestützten Fachverfahren arbeiten. Diese
sind zum überwiegenden Teil noch nicht unter Linux verfügbar. Der IT-
Verantwortliche Piechowski erklärt deshalb gegenüber der
COMPUTERWOCHE, dass in Berlin wohl auf absehbare Zeit ein
"Miteinander von Microsoft- und Open-Source-Software existieren"
werde.
Die IT-Strategie der Berliner Landesregierung, die bislang als
eher Microsoft-orientiert galt, ist noch offen. Anfragen der
COMPUTERWOCHE blieben bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Nach
Informationen der IT-Wochenzeitschrift soll sich aber ein
Senatsvertreter während der IT-Leiter-Konferenz Ende August positiv
zu den Linux-Plänen geäußert haben.
Für Rückfragen: 	
Wolfgang Herrmann, Redaktion COMPUTERWOCHE,
Tel. 089/360 86-584, Fax 089/360 86-109
ots-Originaltext: Computerwoche
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=8155

Original-Content von: IDG Computerwoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: IDG Computerwoche
Weitere Storys: IDG Computerwoche