Corporate Blogs: Deutsche Unternehmen noch sehr verhalten
München (ots)
COMPUTERWOCHE: Nur fünf der Dax-30-Unternehmen betreiben eigenes Online-Tagebuch / Kern-Funktion der Corporate Blogs häufig unklar / Rechtliche Risiken / Neuer Trend: So genannte Flash-Blogs
Dass in Zeiten von Web 2.0 firmeneigene Online-Tagebücher, so genannte Corporate-Blogs, ein wichtiger Baustein in der Unternehmenskommunikation werden können, dafür sprechen erfolgreiche Beispiele wie "Frosta-Blog.de", "Saftblog.de" oder "Fischmarkt.de". Doch bislang setzen in Deutschland noch immer sehr wenige Unternehmen auf Corporate Blogs wie die IT-Wochenzeitung COMPUTERWOCHE in ihrer aktuellen Ausgabe (12/2007) berichtet. So betreiben nur fünf der Dax-30-Unternehmen mehr oder weniger engagiert eine Art von Corporate Blog.
Darüber hinaus belegen die mageren Zugriffszahlen bei Projekten dieser Art, dass in Deutschland oft kein Interesse bei Kunden, Experten oder Wettbewerbern besteht, sich auf einen Dialog mit den Machern der Online-Tagebücher einzulassen - was jedoch gerade die Kernfunktion eines Corporate Blog sein soll. Viele deutsche Corporate Blogs dümpeln in kleinsten Nischen vor sich hin und werden häufig schon nach wenigen Monaten wieder eingestellt, so die COMPUTERWOCHE.
Dem Vorteil, über Corporate Blogs als Marketing-Instrument mit Kunden direkt in Kontakt zu treten, steht auf Seiten der Firmen vor allem die Angst gegenüber, die Kontrolle über die Kommunikation zu verlieren. So ist laut Charlene Li von Forrester Research ein von Vorständen identifiziertes Risiko beispielsweise die vorzeitige Bekanntgabe von börsenrelevanten finanziellen Details. Außerdem fürchten sie eine mögliche Beschädigung ihrer Marken, schlechtere Imagewerte, nachlassendes Vertrauen der Kunden und nicht zuletzt Kosten für eventuelle Auseinandersetzungen vor Gericht. Maßnahmen wie ein Training für die Blogger sowie die Einführung einer Kontrollinstanz können das Risiko laut Forrester Research jedoch auf ein vernachlässigbares Risiko reduzieren.
Nicht zu unterschätzen sind laut COMPUTERWOCHE auch die erheblichen finanziellen und personellen Ressourcen, um einen Corporate Blog dauerhaft zu etablieren. So genannte Flash-Blogs, die nur bei Bedarf und für eine überschaubare Zeit aktiv betrieben werden, könnten hier Abhilfe schaffen, so die COMPUTERWOCHE.
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