MSH Medical School Hamburg publiziert mit der Harvard Medical School und weiteren Forschungsinstituten zum mögl. Zusammenhang von Stressfrakturen des Kahnbeins und Laufschuhen mit Carbonfaserplatten
Hamburg (ots)
Forschende der MSH Medical School Hamburg - University of Applied Sciences and Medical University sowie weiterer internationaler renommierter Universitäten und Forschungsinstitute (Harvard Medical School, UKE, Palo Alto Medical Foundation Research Institute Sutter Health) erörtern in einer aktuellen wissenschaftlichen Publikation einen möglichen Zusammenhang zwischen Kahnbein-Stressfrakturen und der Nutzung von neuartigen Schuhen mit Carbonfaserplatte. Der Artikel soll dazu beitragen, dass die gesundheitlichen Dimensionen dieser neuen Technologie berücksichtigt werden. Der Beitrag erschien in der renommierten Fachzeitschrift Sports Medicine.
Millionen von Laufsportler:innen verwenden mittlerweile Schuhe mit einer in die Mittelsohle eingebetteten Carbonfaserplatte (CFP) - diese überspannt die Mittelsohle und ist in einen responsiven und elastischen Schaumstoff eingebettet. Das neuartige Schuhwerk bringt wissenschaftlich belegte Leistungsvorteile mit sich. In der Forschung hat sich außerdem gezeigt, dass CFP-Schuhe beim Training und im Wettkampf neue biomechanische Anforderungen an den Fuß und die unteren Extremitäten stellen. Ein Zusammenhang zwischen der Nutzung von CFP-Schuhen und Verletzungen wurde bisher wissenschaftlich noch nicht betrachtet, aber immer wieder klinisch diskutiert.
In einem aktuellen wissenschaftlichen Artikel, der heute in der Fachzeitschrift Sports Medicine veröffentlicht wurde, beschreibt Prof. Dr. Dr. Karsten Hollander, Professor für Sportmedizin an der MSH Medical School Hamburg und Leiter des Institute of Interdisciplinary Exercise Science and Sports Medicine zusammen mit Prof. Dr. Adam Tenforde, Professor im Department für Physikalische und rehabilitative Medizin an der Harvard Medical School (Boston, MA, USA) sowie Dr. Tim Hoenig (UKE) und Dr. Amol Saxena vom Palo Alto Medical Foundation Research Institute Sutter Health (Palo Alto, CA, USA) fünf Fälle, in denen Läufer:innen mit CFP-Schuhen Kahnbeinstressverletzungen erlitten haben.
"Während die wissenschaftliche Evidenz für die positiven Effekte dieser neuen Schuhe auf die Leistung durch mehrere hochklassige Studien und eben auch das Einstellen aller Straßenlauf-Weltrekorde von 5km bis Marathon als sehr hoch angenommen werden kann, sollte die gesundheitliche Dimension ebenfalls betrachtet werden", fasst Prof. Dr. Dr. Karsten Hollander zusammen. "Daher soll diese wissenschaftlich fundierte Diskussion unserer klinischen Beobachtungen Anlass zur weiteren Forschung aber auch zur Vorsicht in der unreflektierten Nutzung dieser Schuhe geben. Wir hoffen, dass diese aktuelle Publikation dazu beiträgt, potenzielle medizinische Probleme im Zusammenhang mit CFP-Schuhen besser zu erkennen, diese neue Technologie angemessen zu nutzen und die Methoden zur sicheren Verwendung dieser Schuhe zu verbessern."
Der Artikel möchte das Bewusstsein für mögliche gesundheitliche Bedenken im Zusammenhang mit der Verwendung von Carbonfaserplattenschuhen schärfen und schlägt einen langsamen, schrittweisen Übergang von gewohnten zu Carbonfaserplattenschuhen vor.
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