Camelot Management Consultants AG
Energiekrise: Deutsche Chemie im Geschäfts- und Stimmungstief
Basel, Mannheim (ots)
CHEMonitor-Studie sieht ungenutztes Potenzial in Afrika
Nicht nur die Geschäftserwartungen, sondern auch die Zufriedenheit der deutschen Chemiebranche mit dem Standort Deutschland haben einen historischen Tiefpunkt erreicht. Wesentliche Gründe dafür sind Preise und Verfügbarkeit von Rohstoffen und Energieträgern, die zu Produktionsdrosselungen und Umsatzrückgang im 3. Quartal 2022 geführt haben. Mittelfristige Lösungschancen für die Herausforderungen bieten sich in Afrika. Allerdings sind diese noch weitgehend ungenutzt.
Das ergab das aktuelle CHEMonitor Trendbarometer von CAMELOT Management Consultants und der Fachzeitung CHEManager. In der aktuellen CHEMonitor-Studie bewerteten nur noch etwas mehr als ein Drittel der befragten Chemiemanager den Standort Deutschland mit "gut", der niedrigste Wert seit dem Start der Erhebung im Jahr 2013. Das Resultat spiegelt die aktuelle dramatische Lage der Chemiebranche wider. Zu den andauernden Störungen in den Lieferketten und den unsicheren Konjunkturaussichten kommen massive Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energieträgern verbunden mit der Gefahr extremer Knappheit in Europa.
"In dem aktuellen Umfeld werden sich Unternehmen besser behaupten, die ihre Lieferketten gut im Griff haben und auf Veränderungen der Rahmendaten schneller reagieren. Hierbei unterstützen neue Technologien und Systeme, die es ermöglichen, Resilienz, Intelligenz und Exzellenz fest in den Lieferketten zu verankern. Unternehmen, die diese Möglichkeiten nutzen, sind eher in der Lage, Disruptionen abzufedern und ihr Geschäft bestmöglich zu steuern", kommentiert Dr. Josef Packowski, Managing Partner bei CAMELOT.
Bedeutung der Region Afrika
Thematischer Schwerpunkt des aktuellen CHEMonitor Trendbarometers ist Afrika. Der Großteil der befragten Chemiemanager betrachtet Afrika primär als Rohstoff- und Absatzmarkt (86% bzw. 82% der Nennungen). 77% von ihnen erwarten jedoch eine signifikante Zunahme der Bedeutung Afrikas für die deutsche Chemie. Allerdings sind nur bei 8% der befragten Chemiemanager die eigenen Unternehmen mit einem Produktionsstandort in Afrika präsent. Über die Hälfte (55%) antworteten, ihr Unternehmen habe gar keine Aktivitäten auf dem Kontinent. "Damit läuft die chemische Industrie Gefahr, das Wachstumspotenzial in Afrika anderen Volkswirtschaften zu überlassen", kommentiert Dr. Jörg Schmid, Studienleiter des CHEMonitor bei CAMELOT.
Wichtiger EU-Partner für Green Deal
Zwei Drittel der befragten Top-Manager gehen davon aus, dass grüne Energie aus Afrika maßgeblich zum Erreichen der globalen Klimaziele beitragen wird. Nach Meinung von 85% der CHEMonitor-Befragungsteilnehmer wird Afrika genügend erneuerbare Energie produzieren, um sich selbst und auch andere Regionen zu versorgen. Das macht den Kontinent zum wichtigen strategischen Partner für Europa in Bezug auf die erfolgreiche Umsetzung des EU Green Deal. Über die Hälfte der befragten Chemiemanager glaubt, dass eine Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika eine notwendige Vorrausetzung für das Gelingen des Green Deal ist.
Für die aktuelle CHEMonitor-Studie wurden Top-Manager der deutschen Chemieindustrie von Mitte September bis Mitte Oktober 2022 befragt. Die vollständigen CHEMonitor-Ergebnisse sind als kostenfreier Download unter www.camelot-mc.com erhältlich.
Über die CAMELOT Management Consultants AG
CAMELOT Management Consultants ist der weltweit führende Beratungsspezialist für Value Chain Management in der Prozess-, Konsumgüter- und Fertigungsindustrie. Das Unternehmen ist Teil der CAMELOT Gruppe mit weltweit 1.800 Consultants und Hauptsitz in Mannheim. Der integrierte Beratungsansatz und die enge Zusammenarbeit mit zahlreichen renommierten Technologiespezialisten garantieren den Projekterfolg über alle Phasen der Beratung hinweg: von der Entscheidungsfindung bis hin zur organisatorischen und technischen Umsetzung. www.camelot-mc.com
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