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Medienmarkt 2011: China auf dem zweiten Rang

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Studie prognostiziert Branchenumsatz von knapp 2 Billionen
   US-Dollar / Medien- und Unterhaltungsindustrie wächst schneller
   als Weltwirtschaft / Konvergenz von Internet, TV und Telefonie
   verschärft Wettbewerb
China rückt stärker ins Blickfeld der globalen Unterhaltungs- und 
Medienindustrie. Mit einem Umsatz von voraussichtlich knapp 170 
Milliarden US-Dollar im Jahr 2011 wird China zum zweitgrößten 
Medienmarkt der Welt nach den USA aufsteigen, prognostiziert die 
Wirtschaftprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers 
(PwC) im "Global Entertainment and Media Outlook: 2007 - 2011". 
Insgesamt dürften die Branchenerlöse von 2007 bis 2011 um jährlich 
nominell 6,4 Prozent auf knapp zwei Billionen US-Dollar zulegen, die 
weltweite Wirtschaftsleistung im gleichen Zeitraum dagegen nur um 5,4
Prozent pro Jahr.
"Während die Medienindustrie in den Schwellenländern vom 
Nachholbedarf der Konsumenten profitiert, eröffnet in den 
Industriestaaten das Zusammenwachsen von Fernsehen, Computer, 
Internet und Mobilkommunikation neue Umsatzchancen", betont Frank 
Mackenroth, Leiter der Branchengruppe Entertainment and Media von PwC
Deutschland. Für die deutsche Unterhaltungs- und Medienbranche 
prognostiziert die Studie einen steigenden Umsatz von knapp 87 
Milliarden US-Dollar im Jahr 2006 auf rund 101 Milliarden 2011. Damit
bliebe Deutschland der zweitgrößte europäische Markt hinter dem 
Vereinigten Königreich (2011: 123,6 Milliarden US-Dollar) und läge 
deutlich vor Frankreich (2011: 77 Milliarden US-Dollar).
Asien übernimmt Führung bei Breitband-Internet
Für die Region Asien-Pazifik prognostizieren die PwC-Experten 
einen Umsatzanstieg um jährlich 9,6 Prozent auf gut 470 Milliarden 
US-Dollar. Auch über das Jahr 2011 hinaus ist das Umsatzpotenzial der
Medienbranche in Asien enorm. So werden in fünf Jahren etwa 243 
Millionen Haushalte der Region einen Breitband-Internetanschluss 
haben. Das wären 50 Prozent mehr gegenüber Europa und sogar 170 
Prozent mehr gegenüber den USA.
Das wachsende Gewicht der Schwellenländer verdeutlicht auch die 
Prognose für die so genannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, 
Indien und China). Hier wird der Umsatz der Medien- und 
Unterhaltungsindustrie bis 2011 um jährlich 14,7 Prozent auf 
voraussichtlich über 251 Milliarden US-Dollar steigen.
Die USA bleiben mit einem jährlichen Zuwachs von 5,3 Prozent und 
einem Umsatz von über 754 Milliarden US-Dollar im Jahr 2011 mit 
Abstand der größte Medienmarkt der Welt. Für die Region Europa, 
Mittlerer Osten und Afrika prognostiziert die Studie einen Anstieg um
5,5 Prozent pro Jahr auf knapp 617 Milliarden US-Dollar und für 
Lateinamerika einen Zuwachs von 8,9 Prozent auf knapp 68 Milliarden 
US-Dollar.
Konvergenz treibt Wachstum voran und verschärft Wettbewerb
Die Digitalisierung von Musik, Filmen und Texten sowie der rasante
Anstieg der Übertragungskapazitäten über Breitbandanschlüsse und den 
Mobilfunk lässt bislang getrennte Medien schnell zusammen wachsen. 
"Das Internet wird für immer mehr Menschen zur zentralen 
Unterhaltungs- und Kommunikationsplattform. Der Download digitaler 
Inhalte auf PC und Handy ist mittlerweile fast selbstverständlich, 
und auch Internet-Telefonie und -Fernsehen setzen sich immer stärker 
durch", erläutert Frank Mackenroth.
Der Konvergenzprozess wird zu einem der Wachstumstreiber der 
Medienbranche: Auf die so genannten konvergenten Medienplattformen - 
Computer, mobile Endgeräte (stationäres und mobiles Internet) und 
Fernsehen - dürfte im Jahr 2011 mit gut einer Billion US-Dollar mehr 
als die Hälfte des weltweiten Branchenumsatzes entfallen. 
Entsprechend hart ist die Konkurrenz der Internet-Provider, Kabel- 
und Telefongesellschaften, die mit einem Gesamtpaket aus Internet, 
Telefonie und Fernsehen ("Triple-Play") um Kunden kämpfen. Der 
steigende Wettbewerbsdruck fördert auch neue Allianzen: 2006 
erreichte das Übernahmevolumen in der Medien- und 
Unterhaltungsbranche nach mehreren schwachen Jahren über 70 
Milliarden US-Dollar.
Werbeerlöse: Internet überholt Magazine
Die Werbeerlöse steigen von 2007 bis 2011 voraussichtlich um 5,4 
Prozent jährlich und damit langsamer als der Branchenumsatz. Mit 
knapp 531 Milliarden US-Dollar trägt die Werbung im Jahr 2011 gut 27 
Prozent zum Gesamtumsatz bei (2006: 28,4 Prozent). Dabei verteidigt 
das Fernsehen mit einem jährlichen Erlöszuwachs von 5,1 Prozent auf 
knapp 197 Milliarden US-Dollar seine Position als umsatzstärkstes 
Werbemedium vor den Zeitschriften (plus 2,7 Prozent auf 132,7 
Milliarden US-Dollar).
Die relativ höchsten Zuwächse sind für die Online-Werbung zu 
erwarten. Mit einer jährlichen Steigerung von 18,3 Prozent auf gut 73
Milliarden US-Dollar dürfte das Internet im Jahr 2011 gedruckte 
Magazine als drittwichtigstes Werbemedium abgelöst haben.
Branchensegmente: TV und Internet wachsen am schnellsten
Die weltweit höchsten Umsatzzuwächse prognostiziert die Studie für
das Internet (Werbung und Internetzugangsentgelte), die Kabel-, 
Satellit und Telekommunikationsunternehnen, die mit digitalen 
Fernsehangeboten und Fernsehen über das Internet (IPTV) das Wachstum 
stimulieren, sowie die Videospielindustrie. Für die Filmindustrie 
erwarten die PwC-Experten eine Erholung, während das Erlöswachstum 
der Musikbranche weiterhin schwach ausfallen dürfte.
Internet
Die Erlöse aus dem Netzzugang stiegen 2006 um knapp 19 Prozent, 
der Werbeumsatz legte sogar um knapp 38 Prozent zu. Bis 2011 wird der
Internet-Umsatz insgesamt um voraussichtlich 13,4 Prozent pro Jahr 
auf 332 Milliarden US-Dollar steigen. Die wachsende Beteiligung der 
Nutzer an der Erstellung von Inhalten, beispielsweise über 
Plattformen wie YouTube oder MySpace, macht zwar eine Neuausrichtung 
der Online-Werbung erforderlich. Insgesamt prognostiziert die Studie 
jedoch einen positiven Effekt des "Web 2.0" für die Werbebranche.
TV-Netzbetreiber und TV-Sender
Auf dem Fernsehmarkt dürfte der Umsatz der TV-Anbieter bis 2011 um
jährlich 9,3 Prozent auf 251 Milliarden US-Dollar steigen. Allein für
die Region Asien-Pazifik prognostiziert die Studie 120 Millionen 
zusätzliche Kunden in den kommenden fünf Jahren. Gleichzeitig 
ermöglicht die Umstellung auf digitale Übertragungstechniken ein 
höheres Kanalangebot und damit auch höhere Endkundenpreise.
Der Umsatz der Programmanbieter wird bis 2011 demgegenüber nur um 
durchschnittlich 5,8 Prozent auf gut 228 Milliarden US-Dollar 
zulegen. Hier macht sich die verstärkte Konkurrenz mit dem Internet 
um Werbeeinnahmen bemerkbar.
Video- und Computerspiele
Die Video- und Computerspielbranche hat 2006 dank der Einführung 
neuer Spielkonsolen ein Ausnahmejahr verbucht. Der Umsatz kletterte 
um 14,3 Prozent auf 31,6 Milliarden US-Dollar. Auch 2007 und 2008 
dürften die Erlöse noch zweistellig wachsen. Bis 2011 ist ein 
jährliches Plus von 9,1 Prozent auf annähernd 49 Milliarden US-Dollar
zu erwarten, wobei sich der Trend zu Online-Spielen und die 
Entwicklung neuer, mobiler Spielkonsolen positiv auswirken sollten.
Zeitschriften, Magazine und Bücher
Der Umsatz der Printmedien wird bis 2011 weltweit weiterhin nur 
langsam wachsen. Dennoch bleiben Zeitungen, Magazine und Bücher mit 
einem geschätzten Gesamterlös von annähernd 463 Milliarden US-Dollar 
ein Standbein der Medienbranche. Allerdings schmälert das Internet 
die Werbeeinnahmen von Zeitungen und Magazinen, und elektronische 
Datenbanken und E-Books lassen den Markt für gedruckte Fachbücher und
-zeitschriften schrumpfen. Für den Zeitungsumsatz prognostiziert die 
Studie einen Anstieg von jährlich 2,1 Prozent auf knapp 201 
Milliarden US-Dollar im Jahr 2011. Im gleichen Zeitraum dürften die 
Erlöse der Magazinverlage um 3,1 Prozent auf gut 117 Milliarden und 
der Buchumsatz um 3,6 Prozent auf 144,6 Milliarden US-Dollar zulegen.
Film und Musik
Für die Filmindustrie erwarten die Experten bis 2011 ein 
Umsatzplus von jährlich 4,9 Prozent auf gut 103 Milliarden US-Dollar.
Dabei sollte die Branche von der Einführung hochauflösender DVDs und 
neuer, digitaler Projektionstechnik in den Kinos profitieren.
Die Entwicklung der Musikindustrie bleibt demgegenüber verhalten. 
Zwischen 2007 und 2011 wird der Branchenumsatz der Studie zufolge um 
jährlich 2,3 Prozent auf 40,4 Milliarden US-Dollar steigen. Dabei 
dürften 2010 die Erlöse aus dem digitalen Musikvertrieb erstmals den 
Umsatz mit herkömmlichen Tonträgern übertreffen.
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist 
in Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von 
rund 1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für 
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet 
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und 
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung 
(Advisory).

Pressekontakt:

Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 9585 - 54 35
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com

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