TV wird stärkster E-Commerce-Kanal
Frankfurt am Main (ots)
PwC-Studie: Internet und Fernsehen wachsen schnell zusammen / 2004 bereits 970 Milliarden Dollar Umsatz in der Mediaindustrie
Die Media- und Unterhaltungsindustrie wird weltweit mit durchschnittlich sieben Prozent pro Jahr wachsen und 2004 rund eine Billion Dollar umsetzen. Das prognostizieren die Experten von Pricewaterhouse-Coopers in ihrer jüngsten Studie Global Entertainment and Media Outlook 2000-2004. Wachstum und Veränderung in der Branche werde insbesondere durch die digitalen Technologien vorangetrieben, die Musik aus dem Internet, Video-on-demand, elektronische Bücher, DVD und interaktives Fernsehen ermöglichen.
Das umsatzstärkste Segment wird auch im Jahr 2004 noch das Fernsehen sein mit einem auf dieses Medium bezogenen Umsatz von rund 108 Milliarden Dollar. Die größten Wachstumsraten mit über 20 Prozent werden jedoch im Internet liegen: "Im Jahr 2004 werden in Europa 230 Millionen Menschen Zugang zum Internet haben. Die neuen Online-Nutzer stellen ein gewaltiges Umsatzpotenzial für die Medienbranche dar", sagt Andreas Hanitsch, Branchen-Experte im Bereich Technologie, Medien und Telekommunikation. Die Schätzungen von PwC für das Internet-Segment sagen für 2004 einen weltweiten Umsatz von 75 Milliarden Dollar voraus. Für Europa liegt die Zahl bei 25 Milliarden Dollar. Die neuen Techniken, so PwC, werden auch Fernsehen und Internet zusammenwachsen lassen. Bereits in fünf Jahren werden mehr elektronische Einkäufe über das TV als über den PC getätigt werden. Dafür sprechen die heutigen Zahlen: Rund 90 Prozent der Europäer haben ein TV-Gerät, in den meisten europäischen Ländern dagegen deutlich weniger als 50 Prozent der Haushalte einen PC.
Die PwC-Experten weisen auch auf eine Reihe wichtiger Trends in der Branche hin. So werden die neuen Medien die Strukturen im Werbemarkt grundlegend verändern und das Internet wird sich als wichtiger Werbeträger etablieren: Im Jahr 2004 bereits wird, so die Prognose, das Internet in Europa einen Anteil von fünf Prozent am Werbeaufkommen auf sich ziehen gegenüber einem Anteil von 0,5% im vergangenen Jahr 1999. Die Zuwächse gehen in erster Linie zu Lasten der Printmedien. Zeitschriften und Zeitungen verlieren danach jeweils rund zwei Prozent Marktanteil. Das Fernsehen wird mit einem Drittel des Anteils am Werbemarkt seine Position behaupten. Die Erfolgsmessung von Werbebotschaften wird im digitalen Zeitalter exakter werden. "Man ist künftig nicht mehr nur auf Grobanalysen angewiesen, sondern wird exakt das Sehverhalten des einzelnen Nutzers nachvollziehen können, weil man alle Daten zur Verfügung hat. Die Streuverluste von Werbekampagnen im Fernsehen werden kleiner und die gezielte Ansprache kleiner Zielgruppen möglich", sagt Berthold Heil, Medienexperte bei PwC in Deutschland. "Werbekunden kaufen dann nicht mehr das ganze Publikum, sondern verschiedene Untergruppen, denen auf Sie zugeschnittene Werbespots angeboten werden können. Es wird sich ein regelrechtes "Kunden-Beziehungsmanagement" aufbauen, das für die Werbetreibenden und die TV-Sender völlig neue Möglichkeiten eröffnet."
Nicht zuletzt wird das Internet die digitale Plattform für Filme werden und den Kabelnetzbetreibern neue Einnahmequellen eröffnen. Herstellungs- und Distributionskosten für digitale Musik, Filme und Bücher werden gegenüber heute signifikant sinken. Diese Entwicklung wird wiederum neue Zielgruppen an die Medien binden und sich damit ebenfalls zu einem starken Wachstumstreiber entwickeln.
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