Auf die Plätze, fertig, los: Chancen und Strategien für Medien im Sport-Business
Frankfurt am Main (ots)
Europäische Medienkonzerne investieren neben der Vermarktung von Sportrechten verstärkt in Clubs und Sportereignissen / Studie von PricewaterhouseCoopers zeigt Voraussetzungen für erfolgreiche Geschäftsstrategien im zukünftigen Marktumfeld
Die Verhandlungen zwischen der Kirch-Gruppe und den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten ARD und ZDF über die Übertragungsrechte der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 haben erneut gezeigt, welche wirtschaftliche Bedeutung der Sport für Medienkonzerne hat. Erfolgsfaktoren und Risiken dieser Investitionen in Übertragungs- und Vermarktungsrechte sportlicher Großereignisse hat PricewaterhouseCoopers (PwC) in einer aktuellen Studie untersucht. Die Studie Game on: Sports investments for European media companies beleuchtet aus internationaler Sicht die Strategien, Herausforderungen und Möglichkeiten für europäische Medienunternehmen bei der Vermarktung von Sportereignissen. Hintergrund der Studie sind unter anderem die massiv gestiegenen Kosten für Übertragungs- und Vermarktungsrechte. Es kommt nicht mehr nur darauf an, zur richtigen Zeit auf den richtigen Sport zu setzen, sondern auch, ein Sport-Event innovativ zu vermarkten.
Zunehmende Beteiligung von Medien bei Sportvereinen
In den letzten Jahren haben sich rund um den Sport ganz neue Investitionsmöglichkeiten für Medienunternehmen ergeben. In der Vergangenheit standen der Verkauf und die Vermarktung von Übertragungsrechten im Vordergrund. Heute kaufen sich Medienunternehmen und Vermarkter verstärkt auch in Sportclubs und einzelne Sportveranstaltungen ein. "Ihr Ziel ist es, die Interessen besser zu wahren und eine ganzheitliche Vermarktung der Sportereignisse zu übernehmen", so Nikolaus Schmidt, Partner für den Bereich Entertainment & Media bei PricewaterhouseCoopers. Das englische Medienunternehmen BSkyB hält Anteile an fünf englischen Fußballclubs, darunter Chelsea und Leeds United. In Deutschland ist das Medienunternehmen Kinowelt Medien AG über ihre Beteiligung Sportwelt GmbH an der Vermarktung von 14 Fußballklubs in Deutschland, unter anderem die Fußballvereine Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf und Dynamo Dresden, beteiligt. Medienkonzerne haben auch ein starkes Interesse an Vereinsbeteiligungen, weil einzelne Sportclubs begonnen haben, vereinseigenes digitales Pay-TV und Internetseiten für ihre Fangemeinden anzubieten.
Neue Geschäftsmodelle für Kommunikation im E-Business-Bereich
"Zur Refinanzierung der Investitionen müssen zukünftig, neben dem Verkauf von Werbezeiten, verstärkt neue Geschäftsmodelle im E-Business-Bereich entwickelt werden", so Nikolaus Schmidt. Entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg dieser Geschäftsmodelle ist, dass die Medienunternehmen in der Lage sind, innovative Leistungen zu entwickeln, für die beim Empfänger eine entsprechende Zahlungsbereitschaft besteht.
Konflikt der Verbände als Chance für die Medien
Sportverbände stehen heute häufig vor einem Interessenkonflikt: Sie sollen die von ihnen vertretene Sportart gleichzeitig regulieren und vermarkten. Medienunternehmen dagegen können sich ganz auf die Vermarktung der Sportereignisse konzentrieren und ihr Angebot an den Wünschen der Konsumenten orientieren. Welches Potenzial in der Trennung von Regulierungs- und kommerziellen Aufgaben des Sports für Medienunternehmen liegt, hat beispielsweise die Entscheidung der Europäischen Kommission in der Formel1 in Großbritannien gezeigt. Hier wurde eine strikte Aufgabentrennung zwischen der FIA (Fédération Internationale de l' Automobile) als Regulierungsbehörde und der FOA (Formula One Association) als Organisation zur Vermarktung der Formel1 auferlegt. Wenn sich diese Entscheidung auch auf andere große Sportverbände auswirkt, können Medienunternehmen in Zukunft für viele Sportarten und Sportveranstaltungen die Vermarktung übernehmen, die bisher in den Händen der Verbände lag.
Sport und Börsenkapitalisierung - Chancen für Medienkonzerne
Interessant schien zeitweise die Kombination aus Sport und Börsenkapitalisierung zu sein, da die Vereine ihre hohen Investitionen in sportlichen und damit wirtschaftlichen Erfolg über die Börse mit Eigenkapital finanzieren können. Im internationalen Umfeld sind zahlreiche Fußballvereine börsennotiert (20 in England, 6 in Dänemark). In Deutschland hat bislang nur Borussia Dortmund den Gang an die Börse gewagt. Bei den börsennotierten Vereinen in Großbritannien ist auffällig, dass die Kursentwicklung deutlich unter dem Medienindex liegt. Dies sollten Medienunternehmen berücksichtigen, wenn sie über den Einkauf in einen Sportclub nachdenken.
Die Zusammenfassung der Studie können Sie elektronisch im pdf-Format oder in gedruckter Version kostenlos bei uns abrufen unter eva.schellenberg@de.pwcglobal.com
Hintergrundinformationen zur Studie:
Die Studie hat drei Schwerpunkte: Der erste Teil stellt das Beziehungsgeflecht aus Sportarten, Konsumenten, Verbänden und Regulierungsbehörden dar. Der zweite Teil beschreibt neue Investitions- und Eignerformen, neue Kommunikationsplattformen und Verwertungsmöglichkeiten der Investitionen. Im dritten Kapitel werden Voraussetzungen für eine erfolgreiche Geschäftsstrategie erläutert und Chancen im zukünftigen Markt aufgezeigt.
Chancen und Trends für ein erfolgreiches Investment:
Eine erfolgreiche Strategie war bisher die Investition in Top-Vereine. Alternativ können sich Unternehmen in sogenannten Nischensportarten engagieren, für Einzelsportler oder Wettbewerbe, die bisher weniger kommerziell waren.
Medienkonzerne können Sportereignisse stärker steuern und beeinflussen über die Investition in die Kontrollorgane und Verbände. Dies gilt für Sportarten wie Tennis oder Golf, bei denen eine Trennung von Reglement und Vermarktung noch nicht vorgeschrieben ist.
Medienkonzerne verwandeln Sportveranstaltungen in große mediale Events durch den Einsatz neuer Übertragungstechniken in den Sportstadien. Franchising bietet den Medienunternehmen die Möglichkeit, weitere Glieder der Wertschöpfungskette im Rahmen eines Sportereignisses zu übernehmen.
Für den Herausgeber:
Die Gruppe PricewaterhouseCoopers ist in Deutschland mit einem Umsatz von rund 2,4 Milliarden DM eines der marktführenden integrierten Dienstleistungsunternehmen im Bereich Prüfung und Beratung. Rund 10.000 Mitarbeiter arbeiten an über 40 Standorten in Deutschland für nationale und internationale Mandanten jeder Größe. Die breite Palette der Dienstleistungen umfasst die Wirtschaftsprüfung, die Unternehmensberatung, die Corporate Finance- sowie die Steuerberatung und die Human Resource-Beratung. Die interdisziplinär zusammengesetzten Expertenteams unserer Branchengruppe TICE (Technology, Information & Communication, Entertainment & Media) beraten Mandanten im Bereich der Telekommunikationsbranche sowie in den Sektoren High Tech, Informationstechnologie, Entertainment und Medien.
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