PwC-Analyse: Rekordjahr für Technologie-Börsengänge
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Der Investoren-Run auf Technologieunternehmen und die stabilen Kapitalmärkte haben 2014 gleich zu mehreren IPO-Rekorden geführt: So wurden im vergangenen Jahr mit 51,2 Milliarden US-Dollar nicht nur die höchsten IPO-Emissionslöse erzielt und mit 118 die meisten Börsengänge im Technologiebereich seit zehn Jahren gezählt, sondern auch der größte Börsengang (Initial Public Offering, IPO) aller Zeiten: Im September 2014 ging Chinas Internetriese Alibaba für 21,8 Milliarden US-Dollar an die Börse. Insgesamt stiegen die weltweiten Emissionserlöse im Technologiebereich 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 347 Prozent, die Zahl der Deals kletterte um 84 Prozent. Dies ist das Ergebnis der "Global Technology IPO Review" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.
"Die Hauptursachen für das Rekordjahr bei IPOs im Technologiebereich waren die starken Kapitalmärkte, die vergleichsweise niedrige Volatilität, die Wiedereröffnung der chinesischen Börsen und die wieder stabilere konjunkturelle Lage in Europa. Davon profitierten vor allem Technologieunternehmen und dies auch in Europa und Deutschland", sagt Christoph Gruss, Partner und Experte für Börsengänge bei PwC.
Das Comeback europäischer Technologie-IPOs
In Europa stiegen die Emissionserlöse im Jahr 2014 von 1,5 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf 6,7 Milliarden US-Dollar massiv an. Der größte Anteil entfiel dabei auf den britischen Markt mit Emissionserlösen von 3,2 Milliarden US-Dollar. Auch die Zahl der Deals verdoppelte sich fast von acht auf 15. Dies war anschließend an 2013 eine deutliche Trendumkehr zu den vergangenen Jahren, in denen in Europa sowohl Emissionserlöse als auch Listings Jahr für Jahr gefallen waren. Allein im vierten Quartal 2014 kamen zwei der weltweit größten Deals aus Europa (Rocket Internet AG aus Deutschland und Cnova aus den Niederlanden). Insgesamt zog es in Europa Technologieunternehmen aus acht Ländern an die Börse; im Jahr zuvor waren es nur fünf.
Nicht nur Alibaba: Comeback chinesischer Tech-IPOs
Nicht zuletzt dank des Börsengangs des Internetkonzerns Alibaba war 2014 auch das Comeback-Jahr der chinesischen Tech-Börsengänge. Sie dominierten ganz klar das weltweite Emissionsgeschehen und überholten bei der Anzahl der Listings sogar die USA (China: 45, USA: 37). Bei den Emissionserlösen spielten die chinesischen Unternehmen fast 30 Milliarden US-Dollar ein, nach nur 1 Milliarde US-Dollar im Vorjahr.
Gleichwohl hielten die US-Börsen ihre Spitzenposition bei Technologiebörsengängen mit 56 Listings. In den USA dominierte die NYSE mit 15 Prozent mehr Technologiebörsengängen als die Nasdaq, was auch daran lag, dass Alibaba wegen der weicheren Listingregeln dort seine Erstnotiz aufgenommen hat und nicht in China. Insgesamt spielten US-Unternehmen 7,9 Milliarden US-Dollar ein (2013: 7,5 Milliarden US-Dollar).
Breit gestreutes Angebot
Aber nicht nur China, Europa und die USA bestimmten den Primärmarkt. Unternehmen außerhalb der USA, China und Europa sammelten 2014 insgesamt 7,5 Milliarden US-Dollar mit neuen Aktien ein. Im vierten Quartal zum Beispiel waren darunter Tech-Firmen aus Australien, Japan, Malaysia, Neuseeland, Südafrika und Südkorea. Drei der größten zehn Börsengänge kamen von außerhalb der drei großen Märkte, allein die Hälfe stammte aus Ländern außerhalb Chinas oder den USA. Vor diesem Hintergrund stieg auch die Zahl der grenzüberschreitenden Listings stark an. Für Listings außerhalb des Heimatlandes waren die US-Börsen weiterhin der wichtigste Handelsplatz.
Die meiste Bewegung bei Internet und Software
Innerhalb der Untersegmente lag 2014 - wie in den Vorjahren auch - der Bereich Internet und Software vorne. Unternehmen aus diesem Bereich trugen 79 Prozent der gesamten Emissionserlöse bei und stellten 69 Prozent der Deals. Aber auch zahlreiche Unternehmen aus dem Halbleitersektor gingen an die Börse, nachdem China das Verbot von Halbleiterbörsengängen aufgehoben hat.
Ausblick weiterhin freundlich
Auch das laufende Jahr dürfte stark werden: Für 2015 rechnet PwC mit IPO-Aktivitäten auf dem Niveau von 2014, zumal im vierten Quartal gleich 34 IPO zu verzeichnen waren nach 18 im Vorquartal. Werner Ballhaus, Partner und Leiter des Bereichs Technologie bei PwC, sagt: "Die Rahmenbedingungen sind auch im laufenden Jahr gut. Die Nachfrage nach lukrativen Unternehmen bleibt in einem durch niedrige Zinsen gekennzeichneten Umfeld hoch, in dem Investoren händeringend nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen. Gerade für Private-Equity-Häuser bietet sich neben dem Börsengang ihrer Beteiligungen auch der direkte Verkauf an einen strategischen Investor als Alternative an. Denn viele Unternehmen sitzen auf hohen Cash-Beständen, die sie dazu verwenden, um zu wachsen und strategische Investitionen zu tätigen. Das gilt ganz besonders auch für Technologieunternehmen".
Weitere Informationen: www.pwc.de/global_tech_ipo_q4-2014
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