Gutes Auftaktquartal für Tech-Börsengänge
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Das Börsengeschehen in der Technologiebranche konnte im ersten Quartal 2015 an das Rekordjahr 2014 anknüpfen: Zwischen 1. Januar und 31. März 2015 gingen weltweit 23 Technologie-Unternehmen an die Börse. Sie erzielten dabei Emissionserlöse in Höhe von 6,1 Milliarden US-Dollar (Q1 2014: 26 Börsengänge; 6,8 Milliarden US-Dollar Gesamterlöse). Zu diesem Ergebnis kommt der "Global Technology IPO Review" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Die vierteljährlich erscheinende Analyse erfasst alle Börsengänge im Technologiesektor mit einem Emissionsvolumen von mindestens 40 Millionen US-Dollar.
"Der Start in das Börsenjahr 2015 verlief aus Sicht der Technologiebranche vielversprechend: Das erste Quartal 2015 ist das zweitstärkste Auftaktquartal für Börsengänge in der Technologiebranche in den vergangenen fünf Jahren. Insbesondere die Anzahl der Erst-Listings europäischer und chinesischer Technologiefirmen ging nach oben", kommentiert Christoph Gruss, Partner und Experte für Börsengänge bei PwC.
Börsengänge regional breit gestreut
Im ersten Quartal 2015 wagten Technologiefirmen aus elf Ländern den Schritt aufs Parkett. Im ersten Quartal 2014 fokussierten sich die IPOs auf lediglich vier Länder. Die zehn größten Börsengänge der Branche verteilten sich mit jeweils drei IPOs gleichmäßig auf China, die USA und Europa. Dazu kam der Börsengang eines südkoreanischen Unternehmens. Die Anzahl grenzüberschreitender Listings war hingegen rückläufig: Nur 3 der 23 Tech-Unternehmen, die im ersten Quartal 2015 an die Börse gingen, wählten für ihr Debüt einen ausländischen Handelsplatz.
Europa setzt Aufwärtstrend fort
In Europa entschieden sich fünf Technologieunternehmen aus vier Ländern (zwei schwedische Unternehmen und je eins aus dem Vereinigten Königreich, Dänemark und Italien) für ein Börsen-Listing - ein Viertel mehr als im ersten Quartal des Vorjahres. Damit setzen europäische Unternehmen den Anfang 2014 begonnenen Aufwärtstrend an der Börse fort.
Auch der größte Börsengang des Quartals geht auf das Konto eines europäischen Technologiekonzerns: Die britische Auto Trader Group Plc ging für 2,4 Milliarden US-Dollar an die Londoner Stock Exchange. Insgesamt lagen die Emissionserlöse von Börsengängen mit europäischer Beteiligung bei 3,0 Milliarden US-Dollar und damit 38 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Das erste Quartal 2015 war das zweitstärkste Quartal für Tech-Börsengänge europäischer Unternehmen nach dem rekordverdächtigen zweiten Quartal 2014.
Chinesische Firmen nutzen wieder verstärkt ihre Heimatbörsen
Auch Chinas Technologieunternehmen drängten im ersten Quartal 2015 verstärkt aufs Parkett: Insgesamt acht Firmen mit Sitz im Reich der Mitte (Q1 2014: 11) zog es an die Börse. Sie verbuchten dabei 1,1 Milliarden US-Dollar an Erlösen (Q1: 987 Millionen US-Dollar). Alle acht Unternehmen wählten einen chinesischen Handelsplatz für ihr Debüt. Der Grund für den Trend zur Heimatbörse: Die neuen regulatorischen Vorschriften erfordern für einen Börsengang in China keine vorherige Zustimmung der Behörden mehr, eine Registrierung reicht aus.
Die Anzahl der Tech-Börsengänge in den USA entwickelte sich aufgrund der erhöhten Marktvolatilität hingegen rückläufig: Im ersten Quartal debütierten lediglich vier US-Firmen aus der Branche und spielten dabei 1,4 Milliarden US-Dollar ein (Q1 2014: 12 IPOs, Emissionserlöse: 1,6 Milliarden US-Dollar).
Internet- und Softwarebranche weiter an der Spitze
Bei den Untersegmenten lag im ersten Quartal 2015 - wie in den vergangenen vier Jahren - der Bereich Internet und Software an der Spitze. Unternehmen aus diesem Bereich stellten mit acht IPOs rund 35 Prozent aller Börsengänge und trugen mit 3,4 Milliarden US-Dollar etwa 56 Prozent der gesamten Emissionserlöse bei. Aber auch vier Unternehmen aus dem Segment Computerspeicher und Peripherie gingen in den ersten drei Monates des Jahres an die Börse und spielten dabei 1,3 Milliarden US-Dollar an Aktienerlösen ein. Im 4. Quartal 2014 hatte kein einziges Unternehmen aus diesem Sektor den Schritt an die Börse gewagt. An dritter Stelle der Subsektoren lag die Halbleiterbranche mit fünf IPOs und Gesamterlösen von 503 Millionen US-Dollar.
Ausblick: Tech-Börsengänge weiter auf relativ hohem Niveau
"Technologieaktien gehören häufig zu den frühzyklischen Papieren. Sie bewegen sich in der Regel stärker als der Gesamtmarkt. Insofern ist es im aktuellen volatilen Marktumfeld nicht leicht, den richtigen Zeitpunkt für einen Börsengang zu finden. Außerdem steht Technologieunternehmen auch Geld aus anderen Quellen zur Verfügung, sodass sie nicht auf einen Börsengang angewiesen sind, um an frisches Kapital zu gelangen", so die Einschätzung von Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC. "Viele Technologie-Unternehmen, die über einen Börsengang nachdenken, werden eine Beruhigung der aktuellen Volatilität abwarten. Die Tech-Börsengänge werden sich im gesamten Jahr 2015 folglich zwar auf relativ hohem Niveau bewegen, aber voraussichtlich unter den Vorjahreswerten liegen", prognostiziert Werner Ballhaus.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.pwc.de/global_tech_ipo_q1-2015
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