Stiftung Jobführerschein gGmbH - PwC und Gasag starten Integrations-Programm für Flüchtlinge in Berlin
Main (ots)
Jobführerschein schließt Lücke in früher Arbeitsverbotsphase - Berufliche Orientierung und Sprach-Grundkurs für rund 250 Flüchtlinge - Handwerkskammer Berlin übernimmt achtwöchige Ausbildung
Ein Integrations-Programm für Flüchtlinge, das deutlich über die Bereitstellung von Praktika hinausgeht und das eng mit den staatlichen Integrations-Angeboten verzahnt ist, starten die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und die Gasag Berliner Gaswerke AG in Berlin. Um das Programm nachhaltig zu gestalten und weitere privatwirtschaftliche Förderer aufnehmen zu können, gründete PwC eigens für diesen Zweck die Stiftung Jobführerschein gGmbH, eine gemeinnützige Gesellschaft. Neben knapp 2.000 Arbeitsstunden für den Aufbau sowie die Durchführung des Projekts investiert PwC einen Betrag von 150.000 Euro in den Programmstart 2016. Ermöglicht wird der Start des Programms durch den Projektpartner Gasag, der für das Projekt in den Jahren 2016 und 2017 insgesamt 200.000 Euro bereitstellen wird.
Norbert Winkeljohann, Vorstandssprecher von PwC Deutschland: "Der Staat hat angesichts der gestiegenen Flüchtlingszahl das Integrations-Angebot aktiv erweitert. Aus unserer Sicht fehlt jedoch ein Integrationsprogramm, das unmittelbar nach der Erstaufnahme den Menschen Orientierung bietet, Grund-Sprachkenntnisse vermittelt und berufliche Qualifikationen vertieft. Mit dem Jobführerschein werden wir diese Lücke in Berlin schließen."
Vera Gäde-Butzlaff, Vorstandsvorsitzende der Gasag Berliner Gaswerke AG: "Als 170-jähriges Berliner Traditionsunternehmen hat die Gasag schon viele gesellschaftliche Wandel miterlebt. Jetzt stehen wir wieder vor einem solchen. Wir sehen es als unsere Verantwortung, aktiv dazu beizutragen, dass Berlin lebendig, kulturell vielfältig und offen gegenüber Jedermann bleibt. Gesellschaften wie auch Unternehmen können nur erfolgreich sein, wenn Veränderungen früh erkannt und akzeptiert werden, um dann die notwendigen Prozesse einzuleiten. Der Jobführerschein ist ein effektives Instrument, der schon in einer sehr frühen Phase mit der Integration der Flüchtlinge beginnt. Das kann am Ende nur erfolgreich sein."
Kern des Jobführerscheins ist ein achtwöchiger Kurs, den Flüchtlinge absolvieren können, bevor die Weiterbildungsangebote der Bundesagentur für Arbeit einsetzen. Ziel ist es zunächst, eine erste sprachliche Qualifikation für den Arbeitsmarkt zu vermitteln (Niveau A1), um die Zugangsvoraussetzungen für weitere staatliche Qualifikationskurse zu erfüllen. Darüber hinaus werden die beruflichen Qualifikationen und Neigungen ermittelt, Informationen zu Rechten und Pflichten von Arbeitnehmern in Deutschland vermittelt, erste Bewerbungsübungen absolviert und Einblicke in Unternehmen ermöglicht. Am Ende des Kurses erhalten die erfolgreichen Teilnehmer das Jobführerschein-Zertifikat, den ersten Qualifikations-Nachweis für eine mögliche berufliche Karriere in Deutschland.
Die Qualität der Ausbildung und der Infrastruktur sichert die Stiftung Jobführerschein gGmbH über die Beauftragung der Handwerkskammer Berlin, die in der Pilotphase 16 Kurse a 240 Unterrichtsstunden für jeweils 16 Teilnehmer eingerichtet hat. In der Ausbildungsstätte in Bernau stehen für eine Vielzahl von Berufsgruppen perfekte Ausbildungsräume zur Verfügung. Zusätzlich zum für die Teilnehmer kostenlosen Kursprogramm stellt die Stiftung Jobführerschein gGmbH Kursmaterialien, einen Shuttle-Service und die Verpflegung vor Ort kostenlos zur Verfügung.
Über das Kursangebot informiert werden die potenziellen Teilnehmer von Vermittlerteams der Agentur für Arbeit in Berlin. Dadurch kann auch eine Verzahnung mit weiterführenden Angeboten der Agentur gewährleistet werden. Teilnahmeberechtigt sind Menschen aus Ländern, in denen Gewalt oder Bürgerkrieg herrscht und deren Aufnahmeanträge aus diesem Grund eine hohe Annahmewahrscheinlichkeit haben. Im Einzelnen sind dies aktuell Syrien, Irak, Eritrea, Iran, Afghanistan und Libyen.
"Als Wirtschaftsunternehmen sehen wir uns in der Pflicht zu helfen, Flüchtlinge zu integrieren. Die Menschen dürfen nicht für die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt verloren gehen. Wir sind überzeugt, dass unser Modell einer gemeinnützigen Gesellschaft mit einem oder mehreren Förderern und einem anerkannten Ausbildungsträger Vorbildcharakter haben könnte. Viele Unternehmen in anderen Regionen Deutschlands würden sich auch gerne engagieren, aber häufig fehlen die finanziellen Mittel oder die geeigneten Programme", sagt Norbert Winkeljohann, Vorstandssprecher von PwC Deutschland.
Gasag-Vorstandsvorsitzende Vera Gäde-Butzlaff ergänzt: "Wir würden uns sehr freuen, wenn das Engagement der Gasag Schule macht und sich weitere Unternehmen in Berlin finanziell am Jobführerschein beteiligen. Damit für noch mehr zugereiste Neu-Berlinerinnen und Neu-Berliner eine Chance besteht, uns und unsere Kultur kennenzulernen und am Stadtleben teilhaben zu können."
Pressekontakt:
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Pressesprecher PwC
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Ursula Luchner
Pressesprecherin Gasag
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