Effizientes Steuermanagement steigert den Shareholder Value
PricewaterhouseCoopers-Studie erkennt Handlungsbedarf im Einzelhandel und der Konsumgüterindustrie
Frankfurt am Main (ots)
Die Steuern auf die Unternehmensgewinne beeinflussen den Unternehmenswert im Einzelhandel und der Konsumgüterindustrie in signifikanter Weise. So kann die Senkung der Steuerquote um einen Prozentpunkt die gleiche Unternehmenswertsteigerung wie ein Umsatzanstieg von zwölf bis 15 Prozent entfalten. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Globalisierung ihres Geschäfts müssen Vertreter der beiden Marktsegmente deshalb eine schlagkräftige Steuerstrategie entwickeln, um den Shareholder Value dauerhaft positiv zu gestalten.
Das ist eines der wichtigsten Ergebnisse des heute veröffentlichten Global Retail & Consumer Tax Benchmarking Survey 2004 von PricewaterhouseCoopers (PwC). Für die Studie hat das Unternehmen die Bilanzen von 211 Einzelhändlern und Konsumgüterproduzenten, alle zu den wichtigsten Ihrer Branche gehörend, aus 36 Ländern ausgewertet.
Länderspezifische Unterschiede
Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass die Effektivsteuerbelastung von Mitte 2000 bis Mitte 2003 im internationalen Durchschnitt um 0,9 Prozentpunkte zurückgegangen ist - von 32,9 auf 32,0 Prozent. In Deutschland nahm die Effektivsteuerbelastung mit minus 2,9 Prozentpunkten sogar überdurchschnittlich stark ab. Dennoch ist die Belastung deutscher Einzelhändler und Konsumgüterhersteller mit 35,6 Prozent des Vorsteuergewinns im internationalen Vergleich noch immer sehr hoch: Übertroffen wird sie lediglich von Italien (42,5 Prozent) und dem Spitzenreiter Japan (44,0 Prozent), während die Steuerbelastung in Ländern wie den Niederlanden (17,7 Prozent) und Spanien (18,1 Prozent) erheblich geringer ausfällt. Hieraus ergeben sich wichtige Ansatzpunkte für das internationale Steuermanagement.
Defizite im Einzelhandel
Unterschiede, wenn auch weniger deutliche, gibt es auch auf Branchenebene: Während die Gewinne der Einzelhändler Mitte 2003 mit durchschnittlich 32,5 Prozent belastet wurden, betrug die Effektivbesteuerung bei Konsumgüterproduzenten 31,3 Prozent. Die Ursachen sind zum einen struktureller Art, zum anderen steuerrechtlich bedingt: "Da Einzelhändler, von wenigen, aber bedeutsamen Ausnahmen abgesehen, zumeist weniger global als Industrieunternehmen ausgerichtet sind, nutzen sie die Möglichkeiten internationaler Steuergestaltung in geringerem Maße und zahlen daher höhere Steuern", erklärt Gerd Bovensiepen, Partner und Branchenexperte von PwC. Eine Rolle spielt dabei auch, dass der Handel in der Regel ein weniger aktives Steuermanagement betreibt als die Industrie.
Aktives Steuermanagement ist gefragt
"Um ihre Steuerbelastung erfolgreich zu managen, müssen Unternehmen eine klare Steuerstrategie formulieren. Diese muss auch Teil der Unternehmensplanung sein, um sich entfalten zu können. Die Rolle der hauseigenen Steuerabteilungen leidet regelmäßig unter dem Tagesgeschäft und unterschätzt die unternehmerische Schlagkraft eines aktiven Managements der Steuerquote. Es gehört zu den Pflichten eines Finanzvorstands, die Steuerquote im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten zu reduzieren, hieran muss man sich schon messen lassen können", sagt Tobias Taetzner, Partner und Steuerexperte von PwC.
Ein Ansatzpunkt hierfür ist beispielsweise die Globalisierung der Einzelhandelsbranche vor dem Hintergrund der EU-Erweiterung und der Öffnung der asiatischen Märkte. "Nicht zuletzt bieten die gängigen Finanzierungsstrukturen und die proaktive Gestaltung der Verrechnungspreise im Konzern ganz legale und exzellente Möglichkeiten für ein aktiveres Steuermanagement mit dem Ziel, den Shareholder Value zu steigern", fährt Tobias Taetzner fort. Und Gerd Bovensiepen ergänzt: "Um diese Chancen aktiv zu nutzen, müssen Einzelhandelsunternehmen in ihrer Planung wichtige Schlüsselbereiche wie zum Beispiel internationale Steuerstrukturen, Brand Management, Verlustabzugsmöglichkeiten, Käufe und Verkäufe sowie indirekte Steuern und Mitarbeitervergütungsmodelle berücksichtigen."
Die vollständige Studie Global Retail & Consumer Tax Benchmarking Survey 2004 von PwC können Sie kostenlos im pdf-Format herunterladen unter: www.pwc.com/retail
Für die Redaktion:
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