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PwC Deutschland

Corporate Reporting: Geschäftsberichte stellen Vergangenheit zu stark in den Mittelpunkt

München/Frankfurt (ots)

Kirchhoff Consult AG und PricewaterhouseCoopers (PwC) untersuchen 
   wertorientierte Berichterstattung der DAX-30-Unternehmen
Viele Geschäftsberichte der DAX-30-Unternehmen haben eine hohe
inhaltliche Qualität, offenbaren jedoch Schwächen im Bereich
transparenter Analyse und Vorhersage. Daran haben auch die höheren
Anforderungen an die Lageberichterstattung sowie die Einführung des
neuen Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS) 15 nicht viel
geändert, mit dem Gesetzgeber und Standardsetter zunehmend zukunfts-
und wertorientierte Berichterstattung von Unternehmen fordern. Zu
diesem Ergebnis kommen Kirchhoff Consult AG und
PricewaterhouseCoopers (PwC) in ihrer aktuellen Studie
"Wertorientierte Berichterstattung im DAX - Trends und Best
Practices".
"In der Unternehmensberichterstattung geht es heute verstärkt
darum, die langfristig strategische Ausrichtung sowie die
wertbestimmenden Faktoren transparent zu kommunizieren. Im
Mittelpunkt steht dabei die qualitativ hochwertige und
zielorientierte Berichterstattung.", erläutert Petra Nix, stv.
Vorstandsvorsitzende der Kirchhoff Consult AG. "Noch immer", so
ergänzt PwC-Experte Joachim Wolbert, "informieren die meisten
Unternehmen ausführlich über die Vergangenheit. Eine
Berichterstattung, die anleger- und wertorientiert ausgerichtet ist,
muss deutliche Hinweise auf die strategische Ausrichtung und die
Zielsetzung geben, die mit Leistungsindikatoren verknüpft sind."
Kirchhoff Consult AG und PwC untersuchten im Rahmen der Studie die
Geschäftsberichte 2005 und die Analystenpräsentationen der
DAX-30-Unternehmen. Hierfür wurde unter Berücksichtigung des
Grundsatzes der Werterheblichkeit ein eigener Kriterienkatalog
entwickelt, der in vier Hauptkategorien und 24 Unterkriterien
eingeteilt ist. Für die Unterkriterien wurden jeweils
Best-Practice-Beispiele ausgewählt.
Erwartungsgemäß ausführlich und gut wurde über die
Ergebnisentwicklung, Risiken und die Corporate-Governance-Strukturen
berichtet. Allerdings hat sich vor allem der Geschäftsbericht
aufgrund fehlender Zukunftsaussagen als vergangenheitsorientiertes
Medium herausgestellt. Darüber hinaus scheuen viele der
DAX-30-Unternehmen, ihre IST-Zahlen mit früher kommunizierten
Planzahlen zu vergleichen. Beides ist jedoch unerlässlich für gute
Kapitalmarktkommunikation. Neben den relativ starken Hauptkriterien
"Strategy, Structure and Governance" und "Performance" erhielten die
Hauptkriterien "Market Overview" und vor allem "Managing for Value"
die schlechtesten Bewertungen.
Die Erläuterung des Marktumfeldes - "Market Overview" - ist für
ein zutreffendes Bild der Leistungsfähigkeit eines Unternehmens
unerlässlich. Die Auswertung der Analyseergebnisse zeigt, dass die
deutschen Unternehmen eine gute Qualität in der Dokumentation
aufweisen, ihnen aber häufig der für ein hochwertiges Value Reporting
notwendige Mut zur transparenten Analyse und Vorhersage fehlt. Nur
zögerlich werden Verbindungen zwischen externen Einflüssen und
Ertragslage geknüpft; der konkrete Vergleich mit den Wettbewerbern
wird - zumindest in den Geschäftsberichten - meist vermieden. Angaben
zu Marktanteilen oder Marktvolumen sind in den meisten Fällen
mangelhaft oder fehlen gänzlich.
Der Bereich Strategy, Structure and Governance ist beispielhaft
für die heterogenen Ergebnisse der gesamten Untersuchung. Neben der
guten Darstellung der DAX-30-Unternehmen von  Risikomanagement,
Corporate Governance und Vorstandsvergütung, ergaben sich deutliche
Schwächen bei der Darstellung der Wettbewerbsvorteile und der
Chancen. Die Angabe von Chancen im Geschäftsbericht wird
uneinheitlich praktiziert, ist knapp gehalten und enthält oft nur
Selbstverständlichkeiten. Damit entsteht der Eindruck, dass die
meisten Unternehmen diesen neuen Pflichtbestandteil des Lageberichts
nicht als Möglichkeit zur Erreichung von Wettbewerbsvorteilen am
Kapitalmarkt sehen, sondern vor allem als Pflichtübung begreifen.
Der Berichterstattung unter der Rubrik "Managing for Value" kommt
im Rahmen einer wertorientierten Berichterstattung eine überragende
Bedeutung zu. Hier soll deutlich werden, mit welchen Kennzahlen das
Management die Strategieumsetzung bzw. das operative Geschäft
steuert. Das Bilanzrechtsreformgesetz spricht von
Leistungsindikatoren; als Fachbegriff ist auch Key Performance
Indicators / KPIs verbreitet. Eine aussagefähige Berichterstattung
über KPIs und deren Verknüpfung mit strategischen Zielen und
finanziellen Ergebnissen (beispielsweise über Sensitivitätsanalysen)
ist in Deutschland so gut wie nicht vorhanden. Wenn überhaupt eine
Berichterstattung über KPIs erfolgt, so ist diese überwiegend
vergangenheitsorientiert. KPIs werden nur in wenigen Ausnahmen als
Zielgrößen berichtet.
Unter "Performance" werden die erzielten finanziellen Ergebnisse
des Unternehmens dargestellt. Als traditionell wesentliches Element
des Geschäftsberichts erhält die Beschreibung der Ergebnisentwicklung
eine gute Bewertung. Die recht ausführliche Darstellung ist
allerdings auch Ursache dafür, dass der Ausweis eines nachhaltigen
Ergebnisses in vielen Berichten untergeht und separat dargestellt
werden sollte.
Integrierte Kommunikation
Auch die zusammenhängende Darstellung der vier Berichtselemente
wurde in der Studie beurteilt. Vielen Berichten fehlt demnach der
"rote Faden": Erläuterungen zu den einzelnen Bereichen laufen meist
isoliert nebeneinander her und auch die Reihenfolge der Angaben führt
oft nicht zu einem besseren Verständnis der Zusammenhänge. Darüber
hinaus zeigt sich, dass die Analystenpräsentationen zum Teil stark
von den Inhalten des Geschäftsberichts abweichen. So sind viele
Angaben in den Präsentationen aussagekräftiger und prägnanter als im
Geschäftsbericht.
Die Studie "Wertorientierte Berichterstattung im DAX - Trends &
Best Practices" können Sie im Internet kostenfrei unter folgender
Adresse herunterladen: www.pwc.com/de/Publikationen oder
www.kirchhoff.de
Redaktionshinweis:
Kirchhoff Consult AG
Die Kirchhoff Consult AG ist eine Beratungsgesellschaft und
Designagentur. Wir sind spezialisiert auf die Geschäftsfelder
Emissionsberatung, Finanzkommunikation und Unternehmenskommunikation.
Bei der Erstellung von Geschäftsberichten und der
Kommunikationsberatung bei Börseneinführungen ist die Kirchhoff
Consult AG Nr. 1 in Deutschland. Das Unternehmen ist an fünf
Standorten in Deutschland, Österreich, Schweiz und Spanien vertreten.
PricewaterhouseCoopers
PricewaterhouseCoopers (PwC) ist in Deutschland mit rund 8.200
Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund einer Milliarde Euro
eine der führenden Prüfungs- und Beratungsgesellschaften. An 28
Standorten arbeiten Experten für nationale und internationale
Mandanten jeder Größe in den Bereichen Assurance (Wirtschaftsprüfung
und prüfungsnahe Dienstleistungen), Tax (Steuerberatung) und Advisory
(Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung). Durch eine hohe
Branchenkompetenz und starke regionale Präsenz deckt PwC die
Bedürfnisse der Mandanten aus Industrie, Dienstleistung und
öffentlicher Hand optimal ab.

Pressekontakt:

PricewaterhouseCoopers (PwC)
Oliver Heieck
Tel: (069) 9585 1074
oliver.heieck@de.pwc.com
www.pwc.com/de

Kirchhoff Consult AG
Ulla von Blittersdorff
Tel: (040) 609 186 34
Mail: ulla.v.blittersdorff@kirchhoff.de
www.kirchhoff.de

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