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Finanzdienstleistungsbranche: Ertragsorientiertes Risikomanagement wird wichtiger

Frankfurt am Main (ots)

Deutlich höhere Ausgaben für Risikomanagement / PwC-Studie: 
   Finanzdienstleister nehmen Ertragschancen stärker wahr / Defizite 
   bei der Verknüpfung mit strategischen Zielsetzungen
Banken, Versicherungen und andere Finanzdienstleistungsunternehmen
haben in den vergangenen Jahren ihre Ausgaben für das eigene 
Risikomanagement deutlich gesteigert. Während bei den Investitionen 
bislang die Anpassung an Vorgaben der Regulierungsbehörden im 
Vordergrund stand, geht es nunmehr verstärkt um die Realisierung von 
zusätzlichem Nutzen, wie aus der Studie "Creating value: Effective 
risk management in financial services" von PricewaterhouseCoopers 
(PwC) und der Economist Intelligence Unit (EIU) hervor geht. 
"Zweifellos können Risikomanager einen Mehrwert schaffen, indem sie 
die unterschiedlichen regulatorischen Anforderungen mit der internen 
Ertrags- und Risikosteuerung in Einklang bringen und damit für das 
operative Geschäft nutzbar machen. Bei immer mehr Instituten setzt 
sich die Erkenntnis durch, dass systematisches Risikomanagement 
Wettbewerbsvorteile schafft und damit unmittelbar zur Wertsteigerung 
beitragen kann", sagt Stefan Palm, PwC-Partner und Leiter des 
Bereichs Financial Services Risk Management. Allerdings zeigt die 
Studie auch, dass Risikoaspekte im Alltagsgeschäft und bei 
strategischen Entscheidungen häufig noch nicht ausreichend 
berücksichtigt werden.
Risikomanagement macht sich bezahlt
Über 70 Prozent der weltweit gut 400 befragten Unternehmen haben 
ihre Ausgaben für das Risikomanagement (beispielsweise für Personal 
und IT-Einrichtungen) zwischen 2004 und 2007 um mindestens fünf 
Prozent pro Jahr gesteigert. Fast jeder vierte Finanzdienstleister 
gab jährlich sogar über 25 Prozent mehr aus. Deutlich ausgezahlt 
haben sich diese Anstrengungen bei gut 40 Prozent der Unternehmen, 
während weitere 40 Prozent immerhin von einem leicht höheren Beitrag 
des Risikomanagements zur Wertschöpfung als 2004 ausgehen. Nur 14 
Prozent gaben an, keinen positiven Effekt erkennen zu können.
Die Erfüllung von Regulierungsvorschriften oder gesetzlichen 
Vorgaben (Basel II, Sarbanes-Oxley-Act u.a.) bleibt zwar nach Ansicht
von 55 Prozent der befragten Manager auch weiterhin eine der 
wichtigsten Aufgaben für das Risikomanagement. Jedoch erwarten 27 
Prozent eine stärkere Ertragsorientierung des Risikomanagements.
Vernachlässigtes Ertragspotenzial
Viele Unternehmen haben in der Vergangenheit das Ertragspotenzial 
eines effizienten Risikomanagements nicht erkannt oder nur ungenügend
ausgeschöpft. So geben die Befragten zwar häufig an, dass sich durch 
das verstärkte Risikomanagement das Verhältnis zu den 
Regulierungsbehörden verbessert habe (55 Prozent der Nennungen). 
Positive Auswirkungen auf das operative Geschäft werden jedoch 
deutlich seltener genannt: 47 Prozent der Manager schreiben dem 
Risikomanagement einen Imagegewinn bei den Kunden zu, und 42 Prozent 
sind davon überzeugt, dass die zusätzlichen Investitionen das 
Verhältnis von Erträgen und Risiken verbessert haben. Die effektive 
Unterstützung des Managements im Alltagsgeschäft und bei 
strategischen Entscheidungen halten sogar nur knapp 40 Prozent der 
Befragten für gewährleistet.
Die Studie zeigt zudem, dass viele Risiken zwar als bedrohlich für
den Unternehmenserfolg eingestuft werden, aber dennoch kaum vom 
Risikomanagement erfasst sind. Das gilt in besonderem Maße für 
Risiken, die sich nur schwer in Geldeinheiten messen lassen: Ausfälle
oder Fehlfunktionen der IT-Systeme beispielsweise halten 45 Prozent 
der Befragten für gefährlich oder sogar sehr gefährlich, eine 
effektive Vorsorge haben jedoch nur 32 Prozent der Unternehmen 
getroffen. Noch deutlicher ist die Diskrepanz im Bereich Human 
Resources. So halten 42 Prozent die Anwerbung und Bindung von 
qualifiziertem Personal für einen entscheidenden Erfolgsfaktor, aber 
nur 23 Prozent glauben, dass dieser Aspekt vom Risikomanagement 
ausreichend abgedeckt ist.
Risikobewusstsein ist noch zu schwach
Bislang haben nur wenige Finanzdienstleister realisiert, dass 
Risikomanagement eine Geschäftsfeld übergreifende Kernkompetenz ist. 
Nur einer von acht Befragten bewertet das Zusammenspiel der einzelnen
Geschäftsbereiche mit dem Risikomanagement seines Unternehmens als 
"sehr gut", und nur jeder Fünfte ist der Ansicht, dass das allgemeine
Risikobewusstsein stark ausgeprägt ist.
Selbst in Kernbereichen kommt das Risikomanagement häufig zu kurz.
So sind Risikomanager nur bei jedem dritten Unternehmen an Übernahme-
oder Fusionsentscheidungen beteiligt. Und bei der Einführung neuer 
Produkte, die in besonderem Maße mit Risiken verbunden ist, 
verzichtet jeder dritte Finanzdienstleister auf eine systematische 
Risikoeinschätzung.
"Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es für Risikomanager noch 
sehr viel zu tun gibt. Allerdings scheint sich die Erkenntnis 
durchzusetzen, dass Risikomanagement einen wichtigen Beitrag zum 
Unternehmenserfolg leisten kann, wenn es in allen Geschäftsfeldern 
und auf allen Ebenen in Entscheidungsprozesse eingebunden wird", 
resümiert Palm.
Die aktuelle PwC-Studie "Creating value: Effective risk management
in financial services" erhalten Sie kostenlos bei dem angegebenem 
Pressekontakt.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Stefan Palm PricewaterhouseCoopers AG WPG Leiter des Bereichs 
Financial Services Risk Management Tel.: (069) 9585 - 25 71 E-Mail:  
stefan.palm@de.pwc.com
Hinweis für die Redaktion:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist 
in Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von 
rund 1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für 
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet 
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und 
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung 
(Advisory).

Pressekontakt:

Claudia Mende
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 31 79
E-Mail: claudia.mende@de.pwc.com

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