VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Verlage rechnen mit weiterer Marktkonsolidierung
Berlin/München (ots)
Wachstum bei Neuen Medien - stagnierendes Kerngeschäft - Interesse an alternativen Finanzierungsformen wächst - reine Finanzinvestoren nicht gefragt
Die deutschen Verlage konnten in den vergangenen drei Jahren trotz meist stagnierender oder rückläufiger Umsatzerlöse die Auswirkungen auf das Ergebnis durch striktes Kostenmanagement bisher in Grenzen halten. Allerdings rechnet die Mehrzahl der Verlage (87 Prozent) - und dabei vor allem kleinere Häuser - mit einer weiteren Marktkonsolidierung. Zukünftiges Wachstum wird vor allem im Bereich der Neuen Medien erwartet. Hier wird sich der Umsatzanteil in den nächsten drei Jahren voraussichtlich von 3,8 auf 7,4 Prozent fast verdoppeln. Dagegen wird bei Anzeigen und Vertrieb in absehbarer Zeit nicht mit einer Erholung gerechnet. Das geht aus einer heute auf den Münchener Medientagen vorgestellten Studie zur Finanzierung von Verlagen hervor, die der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG und Prof. Dr. Manfred Schwaiger von der Ludwig-Maximilians-Universität München erstellt hat. An der Umfrage haben sich 77 Verlage beteiligt, davon 19 Publikumsverlage, 42 Fachverlage und 16 Zeitungsverlage.
Vor allem bei kleineren Verlagen haben die Umsatzrückgänge im Kerngeschäft bei der im internationalen Vergleich ohnehin geringen Eigenkapitalquote Spuren hinterlassen. Zur Verbesserung der Eigenkapitalquote und zur Finanzierung zukünftiger Investitionen wollen 35 Prozent der Unternehmen Teile des Gewinns zukünftig einbehalten. Dies dürfte allerdings nur bei einer deutlichen Verbesserung des Marktumfeldes gelingen. Peter Beusch, Partner im Bereich Corporate Finance bei KPMG: "Die Eigenkapitalquote vor allen der kleineren Verlage ist relativ gering, und eine Eigenkapitalerhöhung aus eigener Kraft wird schwierig. Die finanzielle Situation der Verlage ist Folge der strukturellen Veränderungen und wird die Konsolidierung weiter vorantreiben." So überrascht auch nicht, dass sich ein Drittel der Befragten mit alternativen Finanzierungsarten beschäftigt; 21 Prozent der Unternehmen planen die Ausgabe von Genussscheinen, und 12 Prozent überlegen die Aufnahme eines stillen Gesellschafters. Jeder fünfte Verlag zieht darüber hinaus die Beteiligung eines strategischen Partners in Erwägung. Gering ist dagegen das Interesse am Einstieg eines Finanzinvestors, den nur acht Prozent der Verlage in Betracht ziehen.
Der klassische Bankkredit spielt bei der Finanzierung von bestehenden oder zukünftigen Investition bei mehr als der Hälfte der Befragten nach wie vor die Hauptrolle. Obwohl fast 60 Prozent der Studienteilnehmer angeben, dass die Beschaffung eines klassischen Bankkredites erheblich schwieriger geworden ist. Die zunehmend restriktive Kreditvergabe zeigt sich darin, dass bei 17 Prozent der Unternehmen ein geplantes Finanzierungsvorhaben in jüngerer Vergangenheit nicht realisiert werden konnte. Bei kleineren Verlagen unter 15 Mio. Euro Umsatz waren das sogar bei 40 Prozent der Unternehmen der Fall.
Die vollständige Studie ist unter www.vdz.de erhätlich. Die gedruckte Broschüre kostet 25 Euro (inkl. MwSt. und Versand), für VDZ-Mitglieder 19 Euro oder als pdf-Download 29 Euro.
Weitere Informationen:
VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger Stefan Michalk Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel: +49 (30) 72 62 98-162 E-Mail: s.michalk@vdz.de Internet: www.vdz.de
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