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VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger

Deutsche Verlage wachsen im Ausland

Berlin (ots)

Umsatzanteil des Auslandsgeschäftes soll bis 2009 erheblich 
   wachsen
Das Ausland gewinnt für deutsche Verlage zunehmend an Bedeutung. 
So soll bei Fachverlagen der Umsatzanteil aus internationalen 
Aktivitäten von 2005 bis 2009 um 50 Prozent von 9,5 auf 14,1 Prozent 
wachsen. Bei Verlagen mit Publikumszeitschriften soll er dann sogar 
mehr als ein Fünftel (22 %) des Umsatzes ausmachen. Das geht aus 
einer Umfrage zum Thema Internationalisierung hervor, die der VDZ 
unter seinen Mitgliedsverlagen gemacht hat und deren Ergebnisse am 
Donnerstag auf den VDZ Zeitschriftentagen in Berlin präsentiert 
wurden.
Großes Potenzial wird von Publikums- wie Fachverlagen insbesondere
China und Indien zugeschrieben. Aber auch die Regionen Naher Osten, 
Südasien sowie Nordostasien oder Länder wie die Ukraine oder 
Brasilien geraten zunehmen in den Fokus deutscher Verlage. An der 
Umfrage beteiligten sich fast 90 von 400 angeschriebenen Verlagen, 
davon 51 Fachverlage, 25 Publikumsverlage und 13 Verlage 
konfessioneller Presse.
Publikumsverlage international erfahren
Am stärksten vorangeschritten sind die 
Internationalisierungsbestrebungen bei den Publikumsverlagen. Im 
Durchschnitt sind bereits 80 Prozent der Publikumsverlage außerhalb 
Deutschlands aktiv. Über alle Publikumsverlage hinweg liegt der 
Auslandsanteil am Gesamtumsatz bei durchschnittlich 17 Prozent. 
Dieser Umsatz wird in bis zu 11 Ländern mit durchschnittlich 55 
Prozent des gesamten Titelportfolios erzielt. Bei den Verlagen mit 
einer Umsatzgröße ab 51 Mio. Euro im Jahr sind sogar 100 Prozent 
international aufgestellt und erwirtschaften dabei durchschnittlich 
über ein Viertel des Umsatzes im Ausland. Das Auslandsengagement wird
in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen, insbesondere für die Gruppe 
der Publikumsverlage mit einem Umsatz von bis zu 50 Mio. Euro im 
Jahr.
Ausland ist Chefsache
Bei der Erschließung neuer Märkte gehen Publikums- und Fachverlage
ähnlich vor. Lizenzvergabe, die Gründung einer Tochtergesellschaft 
bzw. von Joint Ventures und die Akquisition eines ausländischen 
Unternehmens sind gleichberechtigte Formen beim Markteintritt. Die 
langjährige Erfahrung und der hohe Auslandsanteil spiegeln sich auch 
in der Organisation der Verlage wider. So verfügen 40 Prozent der 
befragen Publikumsverlage über eigene Auslandsabteilungen, aber nur 
vier Prozent der Fachverlage. Die Bedeutung des Auslandsgeschäftes 
spiegelt sich auch darin wider, dass bei Publikums- wie Fachverlagen 
die Verantwortung in der Regel bei der Geschäftsführung oder den 
Verlagsleitern liegt.
Der Fokus der Auslandsaktivitäten der Publikumsverlage liegt heute
in Westeuropa, wo 72 Prozent der befragen Verlage aktiv sind. Dann 
folgen Osteuropa (60 Prozent) und Südostasien (44 Prozent). In 
Zukunft wollen die Verlage verstärkt vor allem in Südasien (u.a. 
Indien), im Nahen Osten und in Südamerika investieren.
Fachverlage blicken ins Ausland
Weit über die Hälfte der befragten Fachverlage (60 Prozent) sind 
bereits außerhalb Deutschlands aktiv, in 2009 wollen es sogar 68 
Prozent sein. Dabei ist besonders bemerkenswert, dass Fachverlage 
jeglicher Größe international aktiv sind. Selbst bei Verlagen mit 
einer Umsatzgröße bis 10 Mio. Euro im Jahr sind mehr als die Hälfte 
international aufgestellt. Je mehr Umsatz der Fachverlag 
erwirtschaftet, umso größer ist das Engagement im Ausland. 
Fachverlage mit einem Umsatz über 101 Mio. Euro Umsatz im Jahr 
erwirtschaften schon 26,4 Prozent ihres Umsatzes im Ausland, sind in 
durchschnittlich 22 Ländern präsent und verlegen ein Drittel ihrer 
Titel außerhalb Deutschlands.
Die Lizenzvergabe, das Joint Venture, die Gründung einer 
Tochtergesellschaft oder auch die Akquisition von Verlagen sind 
angewandte Formen, in einen Zielmarkt zu gehen. Die individuelle 
Strategie sowie die in jedem Land unterschiedlichen 
Investitionsbestimmungen bzw. Marktgegebenheiten bestimmen die Wahl 
des Markteintrittes. In der Regel verantworten Verlagsleiter bzw. die
Geschäftsführung die Auslandsaktivitäten in den Fachverlagen. 
Aufgrund der zunehmenden Bedeutung planen auch immer mehr Fachverlage
die Gründung eigener Auslandsabteilungen.
Zur Zeit sind Fachverlage vor allem in Westeuropa (49 Prozent), 
Osteuropa (37 Prozent) sowie in Nordamerika und Nordostasien (jeweils
23 Prozent) aktiv. Interessanterweise sind elf Prozent der befragten 
Verlage im Nahen Osten engagiert. Als Schwerpunkte zukünftiger 
Investitionen werden nach West- und Osteuropa vor allem Nordostasien 
(u.a. China), Südasien (u.a. Indien) und Südostasien (u.a. Thailand, 
Malaysia) genannt. Die meistgenannten Länder für zukünftige 
Investitionen sind China, Indien, Österreich, Schweiz, Polen, 
Russland und Ungarn.
Hoher Informationsbedarf
Bei allen Publikums- wie Fachverlagen besteht nach wie großes 
Interesse an detaillierten Informationen zu den einzelnen Märkten, um
so Investitionsentscheidungen besser absichern zu können. Besonders 
gefragt sind Informationen zu allen  steuerlichen und rechtlichen 
Themen sowie Chancen-Risiken-Analysen der jeweiligen Märkte. Dabei 
soll auch das im Juli 2006 vom VDZ gestartete Knowledge-Portal 
www.vdz.de/ausland helfen.
Weitere Informationen:
Stefan Michalk
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
Tel: +49 (30) 72 62 98-162
E-Mail:  	s.michalk@vdz.de
Internet:www.vdz.de

Original-Content von: VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, übermittelt durch news aktuell

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