Teeverbände kündigen Preiserhöhungen wegen gestiegener Weltmarktpreise an
Teegenuss in Deutschland wird teurer
Hamburg (ots)
Die Preise für Tee sowie Kräuter- und Früchtetees werden in den kommenden Monaten ansteigen. Wie der Deutsche Teeverband e.V. und die Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee e.V., Hamburg, mitteilen, haben die anhaltende EURO-Schwäche, höhere Frachtkosten, die weltweit gestiegene Nachfrage und geringere Ernteerträge zu einer Erhöhung der Weltmarktpreise geführt. Der deutsche Verbraucher wird deswegen mit höheren Preisen beim Teekauf rechnen müssen. Dennoch gehören Tees im Vergleich auch weiterhin zu den preiswertesten Getränken überhaupt.
Als Auswirkung der anhaltenden EURO-Schwäche hat sich der US-Dollar in den vergangenen 12 Monaten gegenüber der DM um über 20 Prozent verteuert, das Pfund Sterling um 7,5 Prozent. Doch nicht nur diese Mehrkosten treffen die Importeure in Deutschland. Hinzu kommt, dass die Länder im Mittleren und Nahen Osten sowie Russland und andere GUS-Länder wieder mehr Tee einführen. Dem weltweit gestiegenen Verbrauch stehen jedoch geringere Ernteergebnisse gegenüber. Trockenheit und Dürre in Ostafrika haben zu erheblichen Ernteausfällen von Schwarztee in Kenia geführt. Produzierte Kenia in den ersten sechs Monaten des Jahres 1998 noch 160,9 Mio kg, waren es im gleichen Zeitraum des Jahres 2000 nur noch 108,6 Mio kg. Und obwohl Indien und Ceylon im ersten Halbjahr leicht erhöhte Erntemengen verzeichneten, konnte der Ausfall der afrikanischen Produktion nicht kompensiert werden. Darüber hinaus lassen ungünstige Wetterverhältnisse in wichtigen Produktionsländern mit weiteren Rückgängen der Erträge rechnen.
EURO-Schwäche und Missernten verteuern nicht nur den schwarzen Tee. Betroffen sind auch Kräuter- und Früchtetees. So werden zum Beispiel ein nicht unwesentlicher Anteil von Hibiskusblüten und Hagebutten in US-Dollar gehandelt. Monatelange Trockenheit in Ost- und Südeuropa haben die Ernteaufkommen wichtiger Rohstoffe erheblich reduziert und bei vielen Pflanzen langfristige Schäden angerichtet. Die politische Situation in Serbien, Montenegro, Mazedonien und dem Kosovo hat ferner dazu geführt, dass wichtige Bereiche für die Rohstoffversorgung komplett ausgefallen sind.
"Welche konkreten Auswirkungen diese Entwicklung für den deutschen Verbraucher hat, lässt sich zur Zeit noch nicht genau sagen. Wir rechnen jedoch mit Preissteigerungen von rund 10 Prozent," sagt Willi Rausch, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee e.V.. Für den schwarzen Tee erwartet Jochen Spethmann, Vorsitzender des Deutschen Teeverbandes e.V., eine ähnliche Entwicklung. "Ernte-Ausfälle und erhöhte Weltmarktpreise werden in den kommenden Monaten dafür sorgen, dass die Preise für Teeprodukte deutlich steigen werden."
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