Einladung zum 122. Deutschen Ärztetag 28. bis 31. Mai 2019 in Münster
Berlin (ots)
Eröffnungsveranstaltung und Plenarsitzungen des 122. Deutschen Ärztetages
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wenn der 122. Deutsche Ärztetag in Münster am 28. Mai 2019 u.a. im Beisein von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eröffnet wird, ist das bislang größte gesundheitspolitische Reformgesetz der Bundesregierung, das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG), seit einigen Wochen in Kraft. Vor diesem Hintergrund wird der 122. Deutsche Ärztetag die grundsätzliche Frage diskutieren, wie mit den zunehmenden Eingriffen des Staates in die Arbeit der Selbstverwaltung und der damit einhergehenden Aushöhlung der Kompetenzen der Selbstverwaltungsorgane umzugehen ist. Beispiele hierfür sind die rigiden Vorgaben zur Praxisführung im TSVG, die de facto Entmachtung der Selbstverwaltung in der gematik sowie die Pläne zur stärkeren Einflussnahme des Staates bei der Bewertung neuer Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen.
Zwei Tage nach der Europawahl wird der Deutsche Ärztetag auch die zunehmende Einflussnahme aus Brüssel in die gesundheitspolitischen Kompetenzen der Mitgliedsstaaten und damit auch auf die Selbstverwaltung thematisieren. Der Binnenmarkt darf aus Sicht der Ärzteschaft nicht als Argument missbraucht werden, um die Autonomie der Mitgliedsstaaten auf dem Gebiet der medizinischen Versorgung einzuschränken. Auf europäischer gilt wie auf nationaler Ebene, dass Patientenschutz immer vor Marktinteressen gehen muss. Tatsächlich sind in Deutschland die Folgen von Kostendruck und Kommerzialisierung für viele Ärztinnen und Ärzte schon jetzt spürbar. Nicht ohne Grund hält der Weltärztebund in seiner Deklaration von Genf die Ärztinnen und Ärzte dazu an, auch auf ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlergehen zu achten. Nur so können sie eine Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau leisten. Der Deutsche Ärztetag in Münster wird sich deshalb in seinem diesjährigen Schwerpunktthema intensiv mit der Gesundheit von Ärztinnen und Ärzten befassen und gemeinsam mit hochkarätigen Referenten Strategien entwickeln, wie diese geschützt und erhalten werden kann.
Passend dazu werden die Abgeordneten des Ärztetages die zunehmende Konzernbildung in der ambulanten Versorgung in den Blick nehmen. Private-Equity-Gesellschaften suchen in Zeiten niedriger Zinsen händeringend nach neuen Möglich¬keiten, ihr Kapital gewinnbringend anzulegen. Beliebte Spekulationsobjekte sind neben Pflegeeinrichtungen auch Medizinische Versorgungszentren. Die Folgen dieser Entwicklung sind absehbar und teilweise schon jetzt spürbar: Monopolbildung und damit einhergehend massive Einschränkungen der Wahlfreiheit für Patientinnen und Patienten. Wo stehen wir heute, wie verändert diese Entwicklung das Arzt-Patienten-Verhältnis und auf welche Weise lässt sich wirksam gegensteuern - Antworten auf diese und weitere Fragen werden auf dem 122. Deutschen Ärztetag diskutiert. Darüber hinaus wird sich der Ärztetag mit einer Reihe wichtiger medizinisch-ethischer Themen befassen. So wird er wichtige Impulse setzen, unter anderem für die derzeit laufende parlamentarische Debatte über die Neuregelung der Organspende in Deutschland, wie auch für die Diskussion über vorgeburtliche genetische Blutuntersuchungen zum Ausschluss von Trisomien.
Über Ihre Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung, an den Pressekonferenzen und an den Arbeitssitzungen des 122. Deutschen Ärztetages in Münster würden wir uns sehr freuen. Weitere Informationen sowie die Tagesordnung des 122. Deutschen Ärztetages finden Sie auf der Homepage der Bundesärztekammer unter www.bundesaerztekammer.de (Rubrik Ärztetag).
Gern können Sie sich über das elektronische Anmeldeformular auf der Homepage der Bundesärztekammer (www.baek.de/daetanmeldung) zum Ärztetag anmelden bzw. uns Ihre Anmeldung und die Kontaktdaten per Mail (presse@baek.de) zusenden.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Dückers Samir Rabbata
Pressekontakt:
Samir Rabbata
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