Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Nachfolgend sehen Sie die aktuellen FBW-Prädikate
Wiesbaden (ots)
Prädikat besonders wertvoll
Urmel voll in Fahrt Animationsfilm - Deutschland 2008 - FBW: Prädikat besonders wertvoll - 84 Min. - FSK: ohne Altersbeschränkung - Regie: Reinhard Klooss, Holger Tappe An seinem ersten Schlüpftag bekommt das Urmel eine Pandabär-Schwester, die sich allein durch den Klau der Geburtstagstorte nicht wirklich beliebt macht. Als der zwielichtige Geschäftsmann Barnaby auftaucht und ihm Ruhm und Stardust verspricht, verlässt Urmel seine Insel und begibt sich in ein fulminantes Abenteuer mit viel Wortwitz, Slapstick und Action. Die perfekte Inszenierung sowie die reizvolle Animation auf internationalem Niveau reißt das Publikum mit. Die Créme de la Crème deutscher Comedy-Synchronstimmen unterstreicht die liebevollen Figuren getreu dem Titel "voll in Fahrt" zum flippigen Highspeed-Entertainment für die ganze Familie. Kinostart: 1. Mai 2008 (www.constantin-film.de)
Novemberkind Drama - Deutschland 2007 - FBW: Prädikat besonders wertvoll - 98 Min. - FSK: liegt noch nicht vor - Regie: Christian Schwochow - mit: Ulrich Matthes, Anna Maria Mühe, Christina Drechsler, Steffi Kühnert u.a. Nach knapp zwanzig Jahren erfährt Inga, dass ihre totgeglaubte Mutter lebt. Statt in der Ostsee ertrunken zu sein, floh sie mit einem russischen Deserteur über die deutsch-deutsche Grenze. In gut durchkomponierten, von konsequentem Realismus geprägten Bildern begibt sich Inga auf eine obsessive Suche quer durch das vereinte Deutschland. Dabei offenbaren sich mehr und mehr Konflikte, die sich im Laufe der geschickt durchdachten Dramaturgie verdichten. Eine außergewöhnliche Lichtgestaltung, gute Darsteller und gelungene Wechsel zwischen zwei Erzählebenen machen Christian Schwochows Abschlussfilm zu einer reifen, meisterhaften Leistung zwischen Heimatverlust und Identitätssuche, zwischen Road-Movie und Melodram.
Kinostart: 23. Oktober 2008 (www.novemberkind.net)
Speed Racer Actionkomödie - USA 2008 - FBW: Prädikat besonders wertvoll - 135 Min. - FSK: liegt noch nicht vor - Regie: Andy und Larry Wachowski - mit: Emile Hirsch, Christina Ricci, John Goodman, Susan Sarandon u.a. Das Triumvirat schlägt wieder zu: die Wachowski-Brüder arbeiten mit Joel Silver zusammen, heraus kommt ein Kinoknüller. Erneut darf das Publikum revolutionäre visuelle Effekte, tolle Dialoge, einen unglaublichen technischen Aufwand, eine typgerechte Besetzung mit grandiosen Darstellern, ein starkes Production Design und wenig Brutalität trotz ständiger Action und Kung-Fu-Szenen bewundern. Die Story, das Setting und der konsequente Look in den Grundfarben sind etwas ganz anderes, so dass Speed Racer nicht vergleichbar ist zu den vorherigen Kinoerfolgen (V wie Vendetta und die Matrix-Trilogie). Mit dem halsbrecherischen Tempo, das Speeds Bolide an den Tag legt, wird man 135 Minuten in die Kinosessel gepresst. Kinostart: 8. Mai 2008 (www.warnerbros.de)
Dokumentarfilm des Monats
Angelus mortis Dokumentarfilm - Deutschland 2007 - FBW: Prädikat besonders wertvoll - 35 Min. - FSK: liegt noch nicht vor - Regie: Simon Ritzler - mit: Hugo Höllenreiner Josef Mengele - ein Name, der aufgrund seiner unmenschlichen Experimente stellvertretend für einen grauenhaften Zeitabschnitt der deutschen Vergangenheit steht. Ein Überlebender dieser real gewordenen Hölle ist Hugo Höllenreiner, ein Zeitzeuge von außergewöhnlichem Format. In geradezu rationaler Manier, konfrontiert Dokumentarfilmer Simon Ritzler sowohl seinen Interviewpartner als auch den Zuschauer mit einem bestialischen Teil deutscher Geschichte. Das Hinsehen wird zu einer tour de force, doch ein Wegsehen ist unmöglich. Dabei findet Ritzler gelungene Wege, die Unmenschlichkeit der geschichtlichen Tatsachen mit der Menschlichkeit Höllenreiners zu kombinieren, ohne dabei eine effekthascherische Wirkung zu provozieren. Angelus mortis ist ein stilsicheres, gut recherchiertes und historisch besonders wertvolles Dokument. Kontakt: www.simon-ritzler.de, www.filmakademie.de
Kurzfilme des Monats
Infinite Justice Animationsfilm - Deutschland 2006 - FBW: Prädikat wertvoll - 2 Min. - FSK: liegt noch nicht vor - Regie: Karl Tebbe Unendliche Gerechtigkeit wird getreu dem Titel erreicht, wenn paramilitärische Puppen, die sonst sorglos für das Kinderzimmer angeschafft werden, reale Nachrichten aus dem Irakkrieg darstellen. Die Collage wirkt durch die schnellen Schnitte, aber auch den Originalton wie das allgegenwärtigen Zapping, mahnt jedoch somit vor Politikverdrossenheit und holt GI Joe (fast didaktisch wertvoll) aus dem Kriegsplatz im Kinderzimmer zu einer Friedensmission in den Assoziationen ihrer Betrachter. Kontakt: www.karltebbe.de
Sketchbook Experimentalfilm - Deutschland 2007 - FBW: Prädikat wertvoll - 6 Min. - FSK: liegt noch nicht vor - Regie: Simon Ritzler Mittels eines umwebenden Storyboards und drei eigenen Werbespots konterkariert Sketchbook ironisch die Werbung. Dabei beherrscht Regisseur Simon Ritzler die Werbefilmsprache und ihre Stilmittel so gut, daß er sehr reflektiert und spielerisch damit umgehen kann. Phantasievoll und stilsicher in den einzelnen Richtungen schafft es dieser kleine Film, in der Kürze der Zeit seine Message `rüberzubringen. Sehr einfallsreich ist die Animation der filmischen Klammer, dem Sketchbook, das den Werbemoloch im Fernsehen noch zusätzlich trefflich karikiert. Kontakt: www.simon-ritzler.de, www.filmakademie.de
Wackelkontakt - man trifft sich... oder wird getroffen Spielfilm - Deutschland 2007 - FBW: Prädikat wertvoll - 27 Min. - FSK: liegt noch nicht vor - Regie: Eike Swoboda, Felix Engel Eine leicht anders wirkende Love Story, die mit den Sehgewohnheiten des Publikums spielerisch ein Bewusstsein für Behinderte in unserer Gesellschaft schafft. Ihre Gegensätze - sie visuell, er audio-olfaktorisch bedacht - vereinen sie in der Gesellschaft der "Normalos", die es meist gar nicht mitbekommen, dass sie fotografiert oder belauscht werden. Das Spiel von Heidi Fischer und Carl Heinz Hille ist so glaubhaft echt, dass der Zuschauer ihre reale Behinderung nur ansatzweise erkennen kann. Die Unentschiedenheit in der Darstellung zwischen Fiktion und Dokumentation gibt der Verstörung etwas sehr Sympathisches. Alles in allem ein gelungenes Experiment mit gut geführten Protagonisten, einer schönen Kamera und angemessener musikalischer Begleitung. Kontakt: esfilm.net, www.hfbk-hamburg.de
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