Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Der SOMMER DER GAUKLER ist "besonders wertvoll" FBW zeichnet neuen Film von Marcus H. Rosenmüller mit Prädikat aus
Wiesbaden (ots)
Wiesbaden, 20. Dezember 2011. Eine Woche vor Weihnachten wird es im Kino noch einmal herrlich sommerlich. In der neuen Komödie des bayerischen Kultregisseurs Marcus H. Rosenmüller, SOMMER DER GAUKLER (Start: 22. Dezember) wird die Geschichte des Schauspielers Emanuel Schikaneder erzählt, der mit seiner Truppe im Sommer des Jahres 1780 in einem Bergdorf halt macht und sich in einige heikle Situationen verstrickt, aus denen ihn nur sein grenzenloser Charme und sein Einfallsreichtum befreien können. Das pointiert erzählte heitere Spektakel überzeugt durch seine Frische, die gut aufgelegten Darsteller und seine "liebenswerte Leichtigkeit", so die FBW-Jury, die dem Film das höchste Prädikat "besonders wertvoll" verlieh.
Nach zwei Jahren kehrt er auf die Kinoleinwand zurück: Robert Downey Jr. als Sherlock Holmes in SHERLOCK HOLMES: SPIEL IM SCHATTEN (Start: 22. Dezember) erneut unter der Regie des Briten Guy Ritchie. Und wieder geht es actionreich her, denn Holmes hat es sich zur Aufgabe gemacht, zusammen mit seinem kongenialen Partner Watson, seinem Erzfeind Professor Moriarty das böse Handwerk zu legen. Rasante Verfolgungsjagden, spektakuläre Kämpfe und bissige Wortgefechte erschaffen großes Unterhaltungskino. Für die FBW, die das Prädikat "wertvoll" vergab, ein Sherlock Holmes, bei dem sowohl "Popcorn-Unterhaltung und Anspruch" geboten werden.
Von einem Film im Film erzählt auf raffinierte Weise UND DANN DER REGEN (Start: 29. Dezember). Ein spanisches Filmteam möchte in Bolivien die Landung Kolumbus' in Südamerika nachstellen. Doch die Realität des Hier und Jetzt hält Einzug in die Dreharbeiten und sorgt für Gewissenskonflikte des Regisseurs und des Produzenten. Das kraftvolle Drama von Regisseurin Iciar Bollain überzeugt durch ein intelligentes Drehbuch, glaubwürdige Darsteller, allen voran Gael Garcia Bernal sowie ausdrucksstarke Bilder. Die FBW-Gutachter urteilten: "Ein hervorragend konstruierter und besetzter Politkrimi." Für diese Leistung zeichnete die fünfköpfige Jury den Film mit dem Prädikat "besonders wertvoll" aus.
Prädikatsfilme vom 22. bis 29. Dezember 2011
Sommer der Gaukler
Spielfilm, Komödie. Deutschland, Österreich 2011. Filmstart: 22.12.2011
Emanuel Schikaneder befindet sich mit seiner Schauspieltruppe im Sommer 1780 auf dem direkten Weg nach Salzburg. Doch dort wird ihnen die Spiellizenz verwehrt und so müssen sie in einem bayerischen Dorf Halt machen. Dort gehen Dinge vor sich, die selber schon reif für das Theater sind. Die neue Komödie vom bayerischen Kultregisseur Rosenmüller ist lustvoll und spritzig inszeniert und strotzt vor pfiffigen Ideen. Historische Ereignisse werden en passant eingebunden und intelligent miteinander verknüpft. Max von Thun verkörpert die schillernde Gestalt des Schikaneder mit einer Mischung aus "gauklerischem" Humor und intensiver Ernsthaftigkeit. Doch neben dem Schicksal des Theater-Paradiesvogels geht es hier vor allem um die Dorfbewohner, die die althergebrachten Klassen- und Standesgrenzen nicht mehr hinnehmen wollen. Prächtige Kostüme, eine beeindruckende Kulisse und die Kamera von Stefan Biebl erschaffen einen Film, der das Lebensmotto von Schikaneder in jeder Minute überträgt: "Das ganze Leben ist ein Spiel!"
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Sherlock Holmes: Spiel im Schatten
Spielfilm, Actionfilm, Kriminalfilm. USA 2011. Filmstart: 22.12.2011
Für Sherlock Holmes lief es schon mal besser: Sein treuer Freund und Partner Dr. Watson geht den Bund der Ehe ein und sein langjähriger Feind, der teuflische und kongeniale Prof. Moriarty, verübt mehrere Attentate, die dem europäischen Frieden erheblichen Schaden anrichten könnten. Doch Holmes wäre nicht Holmes, wenn er nicht schon längst einen Plan entworfen hätte, mit dem er Moriarty besiegen kann. Dass er dafür Watson aus seinen Flitterwochen "befreien" muss, sollte kein Problem darstellen. Der skurrile Meisterdetektiv ist wieder da, und erneut inszeniert Guy Ritchie ihn als viktorianischen Action-Dandy, der dank seines scharfen Geistes und seiner Vorliebe für Feuerwaffen keinen Kampf scheuen muss. Die Chemie zwischen Robert Downey Jr. und Jude Law als Watson ist ungebrochen stimmig und die Wortgefechte der beiden sind wie bereits im ersten Teil legendär. Perfekt inszenierte Action, gepaart mit trockenem und augenzwinkerndem Humor, ergibt beste Kino-Unterhaltung.
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Und dann der Regen
Spielfilm, Drama. Spanien, Frankreich 2010. Filmstart: 29.12.2011
Ein engagiertes Filmteam will in Bolivien die Geschichte von Christoph Kolumbus und seiner gewaltvollen Eroberung des amerikanischen Kontinents verfilmen. Bereits nach wenigen Drehtagen stellen sich Probleme bei den Dreharbeiten ein. Denn gleichzeitig rumort es in der Stadt, da der Staat die lokale Wasserversorgung privatisiert hat. Und auf einmal findet sich das Filmteam inmitten einer Revolte wieder. Regisseurin Iciar Bollain gelingt ein packendes Sozialdrama einer Gesellschaft, die sich wehrt gegen Unterdrückung und Ausbeutung. Gespiegelt wird diese Situation in der Handlung des Films im Film, durch die Darstellung des Kolumbus-Konflikts mit den unterjochten Ureinwohnern. Fließend gehen die verschiedenen Ebenen ineinander über und erhalten ihre mitreißende Kraft durch die brilliante Inszenierung und den exzellenten Einsatz aller filmischen Mittel. Ein brisanter und beeindruckender Brückenschlag zwischen Historie und Gegenwart.
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