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Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)

GRAND BUDAPEST HOTEL öffnet mit "besonders wertvoll" seine Tore/Höchstes Prädikat für Wes Andersons neues Meisterwerk - FBW-Auszeichnung auch für SAVING MR. BANKS und den Dokumentarfilm MITGIFT

Wiesbaden (ots)

Wiesbaden, 4. März. Seinen Ruf als außergewöhnlicher und kreativer Filmemacher bestätigt Wes Anderson auch mit seinem neuesten Werk, GRAND BUDAPEST HOTEL (Start: 6. März), der in dieser Woche auch in deutschen Kinos startet. Die Fülle an verspielten Einfällen, herrlich verschrobenen Figuren und genialer Dialoge lässt auch hier den Zuschauer staunen ob soviel wunderbarer Einfälle. Die FBW-Jury hebt den Film gerade durch diese Qualitäten als besonders hervor: "Die Kombination von unverwechselbarer filmischer Handschrift mit ungebrochenem Gespür für skurrile Charaktere und eine wunderbar absurde, anrührende, bisweilen konditorsüße Geschichte hebt den Film deutlich ab von "gängigen" Erzählweisen." Hierfür vergab sie das Prädikat "besonders wertvoll".

Wer Mary Poppins kennt, wird SAVING MR: BANKS (Start: 6. März) lieben. Der Film erzählt die Geschichte hinter dem erfolgreichen Disney-Familienfilm aus dem Jahre 1964 und vor allem erzählt er von dem Kampf um die Verfilmungsrechte des berühmten Kinderbuches. Auf der einen Seite Walt Disney, der Herr über ein Imperium der "ewig guten Laune", der unbedingt die Rechte an "Mary Poppins" erwerben möchte. Auf der anderen Seite die charismatische und extrem streitbare Autorin P.L. Travers, die alles tut, um ihr geistiges Eigentum - und ihre eigene Lebensgeschichte - vor Disney zu bewahren. Die Jury, die einstimmig das Prädikat "besonders wertvoll" vergab, lobte Emma Thompsons' und Tom Hanks' brillantes Spiel und schätzte den Film auch als ein "Film über das Filmemachen". In ihrem Gutachten kommt sie zu dem Schluss: "Die Disney-Studios feiern sich mit diesem Film intelligent, zurückhaltend und, in ihrer besten Tradition, sehr unterhaltsam."

Als die Menschen in der ehemaligen DDR auf die Straße gingen, protestierten sie auch gegen die mehr als katastrophalen Umweltbedingungen in vielen, von Industrie dominierten, Arealen. Der Filmemacher Roland Blum machte sich Anfang der 1990er, nach Öffnung der Grenze, auf, um diese Missstände zu filmen und zu hinterfragen. Aus dem Besuch wurde eine Langzeitdokumentation, die jetzt unter dem Titel MITGIFT - OSTDEUTSCHLAND IM WANDEL (Start: 6. März) auch in den Kinos startet. Eine Entwicklung zeigt der Film auf, indem er immer wieder an Ort und Stelle zurückkehrt, nach zehn und nach zwanzig Jahren. Er findet, so die fünfköpfige Expertenrunde der FBW, dafür "eindrucksvolle und teilweise überwältigende Bilder". Eine "einmalige dokumentarische Leistung", für die die Jury das Prädikat "wertvoll" verlieh.

Prädikatsfilme vom 6. März 2014

Grand Budapest Hotel

Spielfilm, Komödie. Deutschland, USA 2013 Filmstart: 06.03.2014

Mr. Moustafa ist alt, reich und Besitzer des einstmals legendären "Grand Budapest Hotel". In einem Gespräch mit einem Gast erinnert sich Moustafa an die Zeit, als das nun heruntergekommene Hotel in voller Blüte stand und er als Lobby-Boy das Hotelgewerbe von der Pike auf lernte, immer unter den strengen und väterlichen Augen des Chef-Conciergen Monsieur Gustave. Als die reiche Madame D., um die sich Gustave mit intimer Liebenswürdigkeit gekümmert hat, stirbt, hinterlässt sie Gustave ein wertvolles Gemälde. Doch die Erben der Madame D. haben etwas gegen die Großzügigkeit der Verstorbenen und wollen das Gemälde mit aller Gewalt behalten. Bald schon wird Gustave des Mordes an Madame D. verdächtigt. Eine wilde Flucht beginnt. Das neue Werk von Wes Anderson sprüht wie gewohnt vor Witz und schrägen Einfällen. Eingebettet in eine farbenfrohe und verspielte Kunstwelt entspannt sich eine abenteuerlustige und höchst unterhaltsame Geschichte, die von einem spielfreudigen Ensemble getragen wird. Ralph Fiennes gibt seinen Monsieur Gustave als distinguierten Gentleman, der nichtsdestotrotz schlitzohrig immer noch einen Trick auf Lager hat. Sein Lebensmotto, gegenüber jedermann stets höflich und zuvorkommend zu sein, lässt ihn so manche ausweglose Situation unbeschadet überleben, wobei ihm sein getreuer Lobby-Boy, gespielt vom Newcomer Tony Revolori, immer zur Seite steht. Der gesamte Cast ist bis zur kleinsten Nebenrolle prominent besetzt, darunter auch so bekannte Anderson-Darsteller wie Bill Murray, Edward Norton und Tilda Swinton. Quer durch alle Genres bewegt sich der Film und es gelingt die perfekte Balance zwischen skurrilem Humor und herzerwärmender Tiefe. Ein rasantes Vergnügen mit Raffinesse und Witz - nicht nur für Wes Anderson-Fans ein Hochgenuss!

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/grand_budapest_hotel

Saving Mr. Banks

Spielfilm, Drama, Komödie. USA 2013 Filmstart: 06.03.2014

Zu viel Gesinge, zu viel Getanze, zu viel Zuckerguss! Dieses harte Urteil fällt die Schriftstellerin P.L.Travers, als sie nach Hollywood reist, um den großen Walt Disney zu treffen. Dieser möchte unbedingt die Rechte an ihrem Buch "Mary Poppins" erwerben, doch da hat er nicht mit Mrs. Travers gerechnet. Sie hat große Angst, dass der erfolgsverwöhnte Hollywoodproduzent aus ihrer Geschichte etwas anderes macht, als sie intendiert hat. Um sie zu beruhigen, involviert Walt Disney Travers in den gesamten kreativen Prozess. Nichts jedoch kann die resolute Dame aus England zufrieden stellen. Denn, was niemand ahnt, es geht ihr um den Vater, Mr. Banks. Und um ihre eigene Geschichte. Der Film von John Lee Hancock wirft einen Blick hinter die Kulissen des Disney-Klassikers MARY POPPINS aus dem Jahr 1964. Doch neben den amüsanten Verwicklungen und dem "Culture Clash" zwischen der zugeknöpften Britin und den überdrehten Filmleuten erzählt der Film auch auf berührende Weise die Geschichte der Autorin selbst. Szene für Szene entblättert sich ihre Kindheit in Australien, ihre enge Beziehung zum Vater und die Trauer über seinen Verlust. Gekonnt vermischen sich die Erzählebenen und zeichnen so das stimmige Bild einer starken Frau, die ebenso starrköpfig ist wie ihr Gegenüber Walt Disney. Tom Hanks spielt den Zeichentrick-Mogul mit einer großen Portion Humor und Wärme. Doch es ist Emma Thompson, die alle überragt. Ihre P.L.Travers ist brüsk, bissig und britisch bis zum perfekt vernähten Saum ihres perfekt sitzenden Rocks. Doch innerlich ist sie immer noch das kleine verletzliche Mädchen, das ihren Vater retten möchte. In MARY POPPINS wurde der Vater von einer Frau mit einem sprechenden Regenschirm gerettet, die eines Tages einfach so vom Himmel fiel. Ein zauberhafter Film über eine ebenso zauberhafte Geschichte, die bis heute Jung und Alt glücklich macht.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/saving_mr_banks

Mitgift

Dokumentarfilm. Deutschland 2014. Prädikat wertvoll

Als Roland Blum 1990 in die ehemalige DDR reist, stellt er an vielen Orten fest, wie sehr auch die Umwelt unter den Bedingungen des sozialistischen Staats gelitten hat. Marode Industrieanlagen, vergiftete Flüsse und Seen - von all dem ist Blum tief erschüttert. Er entscheidet sich, die Missstände filmisch festzuhalten, mit den Betroffenen direkt zu sprechen. Und er entscheidet sich, wiederzukommen. Im Jahr 2000 und 2013 besucht er die gleichen Orte wieder und zeigt, wo sich etwas verändert hat. Und wo noch nicht. Roland Blum stellt sich mit seinem Film einer ganz besonderen Herausforderung: Eine Langzeitstudie zu einem heiklen und brisanten Thema. Denn das Thema Umweltschutz wurde in der DDR nicht allzu hoch gehandelt. Giftige Abgase und Substanzen wurden ins Trinkwasser gekippt, verpesteten die Luft und erstickten die Natur. Dass die Konsequenzen für Mensch und Tier katastrophal waren und sind, weiß man jetzt und hat man damals ignoriert. Blum jedoch legt investigativ den Finger auf diese Wunde, zeigt persönliche Betroffenheit und kommentiert kritisch das, was er im Bild festhält. Und doch gibt es auch immer wieder positive Eindrücke. Familienbetriebe, die ihren Standort behalten haben, Stadtviertel, die früher unbewohnbar waren und heute das Herz der Stadt Leipzig sind, die Elbe, die sich langsam von all dem Schmutz befreit, der jahrzehntelang in sie hineingeflossen ist. Und am Ende zwei Grenzsoldaten, die heute miteinander Wandergruppen über die ehemalige Grenze führen. Über die an manchen Stellen schon genug Gras gewachsen ist, um ein wenig von dem zu überdecken, was hier geschehen ist. Eine aufschlussreiche Umwelt-Dokumentation mit hohem Informationswert.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/mitgift_ostdeutschland_im_wandel

Pressekontakt:

Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden

Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
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