Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Prädikat "besonders wertvoll" für DIE BÜCHERDIEBIN/Drei Literaturverfilmungen starten mit FBW-Auszeichnung in den Kinos - Prädikat auch für Dokumentarfilm über die schönste Kuh Deutschlands
Wiesbaden (ots)
Wiesbaden, 12. März. Gleich drei Filmen, die in den kommenden Wochen in den deutschen Kinos starten, ist die Umsetzung des geschriebenen Wortes auf die Leinwand so gut gelungen, dass sie die höchste Auszeichnung der Deutschen Film- und Medienbewertung erhalten haben.
Vor neun Jahren erschien das Buch DIE BÜCHERDIEBIN (Start: 13. März) von Markus Zusak und sorgte sofort weltweit für große Begeisterung, sowohl bei Jugendlichen als auch Erwachsenen. Regisseur Brian Percival gelingt nun die perfekte filmische Umsetzung der Geschichte, die im Deutschland des Zweiten Weltkrieges angesiedelt ist. Die junge Liesel kommt zu Pflegeeltern nach München und erlebt dort das Grauen des Krieges mit. Doch sie lernt auch die Welt der Bücher kennen, der Sprache und der Poesie. In ihrem Gutachten, welches auf der Homepage www.fbw-filmbewertung.com in Gänze zu lesen ist, erläutert die Jury die einzelnen kunstfertigen Elemente, die diesen Film zu einem ganz besonderen Erlebnis werden lassen. Das "nuancierte, intensive und doch natürliche Spiel" der Hauptdarstellerin Sophie Nélisse, die "großen Kinobilder" von Florian Ballhaus oder die Musik von John Williams - DIE BÜCHERDIEBIN ist "ein Film wie aus einem Guss" und erhielt daher das höchste Prädikat "besonders wertvoll".
Schon mehrere Generationen junger Leser erfreuen sich an den Abenteuern des eigenbrötlerischen Pettersson und des aufgeweckten Katers Findus, die der schwedische Schriftsteller Sven Nordqvist in den 1980er Jahren erfunden hat. Nun endlich bringt Regisseur Ali Samadi Ahadi die erste Realverfilmung der Geschichten auf die Leinwand. In PETTERSSON & FINDUS - KLEINER QUÄLGEIST, GROSSE FREUNDSCHAFT (Start: 13. März) erlebt Ulrich Noethen als Pettersson eine große Überraschung, als eines Tages der kleine Kater Findus (die einzige animierte Figur) in sein Leben tritt und selbiges kräftig durcheinander wirbelt. Die fünfköpfige Expertenrunde wurde unterhalten und berührt von diesem ungewöhnlichen Gespann und vergab das Prädikat "besonders wertvoll". Im Gutachten hebt sie hervor: "Ein schön erzählter und grandios ausgestatteter Kinderfilm, der mit liebevollen Details und stimmiger Musik sein junges Publikum mit positiven Botschaften bestens unterhält!"
Auch dieses Buch aus Schweden war ein Bestseller: DER HUNDERTJÄHRIGE, DER AUS DEM FENSTER STIEG UND VERSCHWAND (Start: 20. März). Dass auch die Verfilmung des Romans, unter der Regie von Felix Herngren mit Robert Gustafsson in der Hauptrolle, äußerst gelungen ist, verdankt sie dem perfekten Zusammenspiel aller Darsteller und einem gewitzten und immer wieder mit Überraschungen aufwartenden Drehbuch. Die Jury hob in ihrer Diskussion diese Aspekte hervor, lobte die "skurrilen Figuren" und das hohe Tempo der "rasant geschnittenen Rückblenden", die zu keiner Minute Langeweile aufkommen lassen. Alles in allem kam sie zu dem Schluss: "Eine kongeniale Adaption des Bestsellers!" Hierfür verlieh sie dem Film das Prädikat "besonders wertvoll".
Krista war mehrere Jahre hintereinander die schönste Milchkuh Deutschlands. Für Antje Schneider und Carsten Waldbauer Grund genug, der Schönheitskönigin ein filmisches Porträt zu widmen. DIE SCHÖNE KRISTA (Start: 20. März) wirft einen Blick hinter die Kulissen der Kuhzucht und begleitet die "Familie" von Krista, den Bauern Seeger, seine Frau und seine Kinder, bei ihren Bemühungen, das genetische Erbe von Krista weiter zu vermarkten. Denn auch bei Kühen gilt: Nur das Beste ist gut genug! Für die Jury der FBW lag die Kunst des Dokumentarfilmes in einer sorgfältigen Recherche, einem ungewöhnlichen Thema und dem durchdachten Konzept. Sie vergab das höchste Prädikat "besonders wertvoll" und fasst die Begründung im Gutachten zusammen: "Dem Film gelingt das Kunststück, 90 Minuten lang konstant zu unterhalten, das Interesse des Zuschauers immer wieder zu wecken und ihn in dem Wissen zu entlassen, einen glaubhaften Einblick in eine Welt bekommen zu haben, die sonst eher der Lächerlichkeit preisgegeben wird."
Prädikatsfilme vom 13. bis 20. März 2014
Die Bücherdiebin
Spielfilm, Drama, Literaturverfilmung. Deutschland, USA 2013 Filmstart: 13.03.2014
Liesel ist neun, als sie 1939 zu den Hubermanns nach München gebracht wird. Sie ist verängstigt, schüchtern und findet sich in ihrem neuen Zuhause nur schwer zurecht. Lediglich zu ihrem Pflegevater Hans fasst sie Vertrauen. Er führt sie ein in die Welt der Bücher und der Magie der Sprache. Und je mehr Liesel mit dem Grauen des Krieges konfrontiert wird, desto stärker sucht sie Halt bei den Schätzen, die sich im geschriebenen Wort verbergen. Dem Regisseur Brian Percival ist eine phänomenale und stimmige Umsetzung des gleichnamigen Bestsellers von Markus Zusak gelungen, angefangen bei der liebevollen und detailgetreuen Ausstattung über die Kostüme bis hin zum exzellent gewählten Cast. Die junge Hauptdarstellerin Sophie Nélisse ist dabei ein absoluter Glücksgriff. Als Liesel trägt sie den gesamten Film und wirkt fast schon engelsgleich in ihrer Unschuld und Gutherzigkeit. Und obwohl der Tod als Erzähler fungiert, ist es Liesel, die uns mit einer ganz eigenen Sprache durch ihre Welt führt, die bestimmt ist von Grauen, Traurigkeit und Entsetzen. Doch all dies vermittelt sich nur nebenbei, denn genau wie Liesel findet der Zuschauer Schutz und Trost in der Poesie der Bücher. Selbst kleine Nebenfiguren erhalten im Film Tiefe, sind mehrdimensional und bekommen die Chance, sich zu entwickeln, was auch der Besetzung durch hochkarätige Darsteller wie Geoffrey Rush, Emily Watson und Barbara Auer zu verdanken ist. DIE BÜCHERDIEBIN ist eine Geschichte über den Krieg und das Leid, das er verursacht. Doch es ist auch ein poetischer Film über Hoffnung, Zuversicht und die unzerstörbare Kraft der Fantasie, die nie verloren geht. Solange es Bücher gibt.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/die_buecherdiebin
Pettersson und Findus - Kleiner Quälgeist, große Freundschaft Spielfilm, Kinderfilm, Literaturverfilmung. Deutschland 2014 Filmstart: 13.03.2014
Pettersson ist ein Mann, der zufrieden mit seinen Hühnern in einem kleinen Haus wohnt. Doch wenn er an seinen kleinen Erfindungen herumwerkelt, dann fühlt er sich oft einsam. Gerne würde er jemandem erzählen, was ihn beschäftigt. Doch die Hühner antworten ja nicht. Und sind außerdem keine guten Zuhörer. Eines Tages jedoch bringt eine Nachbarin ihm eine Kiste vorbei. Darin verbirgt sich der kleine Kater Findus, der sogar sprechen kann. Ab sofort wirbelt er das Leben des ruhigen Petterssons kräftig durcheinander. Die von dem schwedischen Autor Sven Nordqvist erfundenen Figuren gehören seit den 1980er Jahren zu den absoluten Kinderbuchklassikern. Regisseur Ali Samadi Ahadi hat nun die erste Realfilmadaption der Geschichten geschaffen. In die Rolle des friedfertigen Pettersson schlüpft Ulrich Noethen, der einmal mehr beweist, wie vielseitig und unterhaltsam er eine Rolle gestalten kann. Der Kater Findus ist als einzige Figur animiert, doch das harmonische Zusammenspiel zwischen digitaler und realer Welt lässt dies schon bald vergessen. Die Welt von PETTERSSON UND FINDUS ist mit großer Liebe und Hingabe zum Detail gestaltet. Wie eine niedliche Puppenstube wirken die Häuser, die Gärten und die Wälder, und auch die liebenswerten Nebenfiguren bekommen ihre lustigen eigenen Geschichten. Die Farben sind sonnig, die Musik unterstreicht dieses Gefühl noch. Es gibt viele Lektionen, die der kleine freche Kater im Laufe der Geschichten lernt. Doch am wichtigsten ist: Wenn man sich lieb hat und zusammenhält, dann kann einem nichts Schlimmes passieren. Ein herzerwärmender Filmspaß mit wichtigen positiven Botschaften, schon für die kleinsten Zuschauer.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/pettersson_findus_kleiner_quaelgeist_grosse_freundschaft
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand Spielfilm, Komödie. Schweden 2013 Filmstart: 20.03.2014
Der Kuchen ist schon mit Kerzen bestückt, Gratulanten schauen vorbei, das ganze Altersheim freut sich auf den hundertjährigen Geburtstag von Allan Karlsson. Doch der Jubilar selbst beschließt, dass es noch zu früh ist, um sich auf die faule Haut zu legen. Und so öffnet er das Fenster, steigt hinaus und geht zum Bahnhof. Er möchte wegfahren. Das Ziel ist egal. Und so landet er in einem kleinen Kaff im schwedischen Niemandsland, wo nur ein einziges Haus steht. In seiner Hand ein Koffer, der ihm eigentlich gar nicht gehört. Der Beginn eines unglaublichen Abenteuers. 2013 feierte das Buch von Jonas Jonasson einen großen Erfolg. Regisseur Felix Herngren hat sich nun der irrwitzigen Geschichte des Helden angenommen und findet genau den richtigen Ton und die passenden Darsteller, um sie zu erzählen. Immer wieder springt die Erzählung zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und entblättert ein hundertjähriges Leben voller skurriler Ereignisse und Begegnungen mit Episoden der politischen Weltbühne. Ob Stalin oder Franco - Karlsson kennt sie alle. Er selbst lässt sich wie ein unschuldiges Kind vom Geschehen treiben und diese bezaubernd entwaffnende Haltung verkörpert Robert Gustafsson grandios. Seine neuen Freunde, die er auf seinem Ausflug trifft, stehen ihm in Sympathie und Individualität in nichts nach und so entsteht bald eine Truppe von Außenseitern, die immer wieder einen Ausweg finden, wobei die einzelnen Ideen herrlich komisch daherkommen. Der Zuschauer wird immer wieder aufs Neue überrascht von den einzelnen Wendungen. Das Motto der Hauptfigur durchzieht den ganzen Film: "Es ist wie es ist und es kommt, wie es kommt" Dieser umwerfend sympathische Film aus Schweden ist schlicht wunderbar. Selten hat ein Geburtstag so viel Spaß gemacht.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/der_hundertjaehrige_der_aus_dem_fenster_stieg_und_verschwand
Die schöne Krista
Dokumentarfilm. Deutschland, 2013. Filmstart: 20.03.2014 Prädikat besonders wertvoll
Krista ist die Schönste. Und das schon im zweiten Jahr. Sie hat ihren Titel verteidigt und ist überhaupt die Viertschönste der Welt. Was sie besonders schön macht? Zweifelsfrei die tolle Haltung, das ausdrucksvolle Gesicht. Und natürlich die Flecken am Fell und das große Euter. Denn Krista ist eine Kuh. Und ihre Besitzer, die Landwirts-Familie Seeger, sind sehr stolz auf sie. Denn jede einzelne Eizelle dieses preisgekrönten Tieres ist wertvoll. Der Dokumentarfilm von Antje Schneider und Carsten Waldbauer begleitet mit einfühlsamem Blick Krista und die Familie Seeger auf ihrem Hof im Oldenburger Land. Dabei wirft der Film immer wieder Seitenblicke auf weitreicherende Themen. Denn die Züchtung sogenannter "Superkühe", die besonders viel Milch geben, perfekt aussehen und die nach Maß zu weiteren Züchtungen verwendet werden können, nimmt gerade richtig Fahrt aufgenommen und steuert auf eine globale Massenzüchtung hin, wie man an einer Exkursion der Familie nach Kanada sehen kann. Doch bei diesem Wettbewerb kann längst nicht jeder mithalten - eine Tatsache, die sich auch im Aufgeben vieler Milchbauern und der zunehmenden Gefährdung ländlicher Existenzen aufgrund einer immer härter werdenden Landwirtschaftsindustrie widerspiegelt. Doch im Zentrum dieses ungewöhnlichen Dokumentarfilms steht die schöne Krista, anhand deren "Alltag" dies alles erzählt wird.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/die_schoene_krista
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