Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Kinoglanz trotz WM-Fiebers Goldene Leinwand für "Da Vinci Code" und ein Schloss für "Lady Henderson"
Wiesbaden (ots)
Als glanzvoller Ort für Prädikatsfilme hat sich Schloss Biebrich in Wiesbaden am Abend des WM-Spiels Deutschland-Polen erwiesen. Der Ort der Staatsempfänge der hessischen Landesregierung am Rheinufer ist auch Amtssitz der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW), bei der unabhängige Jurys als eine Art Stiftung Warentest der Filmwirtschaft die Prädikate "Besonders wertvoll" und "Wertvoll" vergeben. Trotz des WM-Spiels kamen über 500 geladene Spitzenkräfte der Medienunternehmen im Rhein-Main-Gebiet zu der Kino-Veranstaltung, die nur mit Eigeninitiative und Sponsorenengagement von der Initiative "Medienmittwoch", von der FBW und der Branchenfachzeitschrift "filmecho/filmwoche" organisiert worden war. Höhepunkt der Abends war die Verleihung der "Goldenen Leinwand" an den Kinofilm "Da Vinci Code - Sakrileg". Dr. Andreas Kramer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Hauptverbandes Deutscher Filmtheater (HDF), bezeichnete die gemeinsam mit dem Branchenfachblatt "filmecho/filmwoche" gestiftete "Goldene Leinwand" auch in Zeiten von Fußball-WM und sommerlichen Temperaturen als bestes Indiz für die Leistungsfähigkeit und Attraktivität der rund 4000 Kinos in Deutschland. Jedes Wochenende werden in deutschen Kinos ebenso viele Kinobesucher gezählt wie an den Spitzentagen der Fußballbundesliga in den Stadien. Und unter der Woche kommen noch einmal genauso viele Besucher in die Kinos. "Da Vinci Code - Sakrileg" erreichte bis zum "Medienmittwoch" am 14. Juni schon über 4,5 Millionen Besucher in den deutschen Kinos. Nur "Ice Age 2" von der 20th Century Fox lockte bisher in diesem Jahr mit rund 8,6 Millionen mehr Kinobesucher vor die deutschen Kinoleinwände und steht kurz davor, mit neun Millionen Besuchern die dritte "Goldene Leinwand" zu erreichen. "Filmecho"-Chefredakteur Ralf Bögner verzeichnete auf der Basis der Verleihermeldungen bis 11. Juni 2006 im Vergleich zum Vorjahr einen Besucheranstieg von 13,6 Prozent und einen Umsatzanstieg von 10,8 Prozent in den deutschen Kinos. Das Podiums-Thema des 55sten "Medienmittwochs", einer qualitätsvollen Initiative von Medienentscheidern im Rhein-Main-Gebiet, die sich an jedem zweiten Mittwoch im Monat treffen, war "Filmqualität und Filmbewertung". Im Scheinwerferlicht vor dem Schloss Biebrich und vor einer beinahe gebäudehohen Open-Air-Landwand standen dabei neben Helmut Poßmann, dem Geschäftsführer der Spitzenorganisation der Deutschen Filmwirtschaft (SPIO) und der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), auch FBW-Direktor Alf Mayer, "Filmecho"-Chefredakteur Ralf Bögner und Birgit Goehlnich, ständige Vertreterin der Obersten Landesjugendbehörden bei der FSK. Im Filmsaal der FBW und in den historischen Räumen des Schlosses ließ sich danach im festlichen Rahmen für den Fußball fiebern. Nach dem erlösenden 1:0 für Deutschland präsentierte dann "Medienmittwoch"-Moderator Harald Metz eine exklusive Open-Air-Premiere. Auf der gigantischen Leinwand vor der von den Spezialisten der MBF-Filmtechnik spektakulär beleuchteten Fassade des Schlosses Biebrich gab es die Deutschlandpremiere des für zwei Oscars nominierten Films "Lady Henderson präsentiert" von Stephen Frears, der zuvor im Frankfurter Filmmuseum zu Gast gewesen war. FBW-Direktor Alf Mayer, der "Hausherr" des Wiesbadener Großereignis, freute sich, dass auch die Zuschauer das FBW-Prädikat "Besonders wertvoll" für "Lady Henderson" teilten. Begeisternd brilliant projeziert wurde der Film von den Herzblut-Profis der Marburger Filmkunsttheaterbetriebe. Überhaupt steckte viel Kinoleidenschaft in diesem Abend, an dem es ohne Zweifel 1:0 für Prädikatsfilme hieß. Viele Besucher des Abends verabschiedeten sich mit Handschlag und einem begeisterten "Dankeschön".
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