Tragödie in Arnstein
Kohlenmonoxid - ein tückisches Gift
Hamburg (ots)
Es ist traurige Gewissheit: Eine Kohlenmonoxid-Vergiftung ist die Ursache für den Tod der sechs jungen Menschen in einer Gartenlaube im unterfränkischen Arnstein.
"Dieses Ereignis ist furchtbar, das Leid das Familien kaum zu ermessen", sagt Dr. Susanne Woelk, Geschäftsführerin der Aktion DAS SICHERE HAUS (DSH). Es sei, so Woelk weiter, "jetzt vielleicht nicht die Stunde für Warnungen", dennoch wolle sie auf die Wirkungsweise des tückischen Gifts aufmerksam machen, um dadurch womöglich weitere Unfälle dieser Art zu verhindern.
Kohlenmonoxid riecht nicht, es ist unsichtbar, reizt weder Haut noch Augen - und es wirkt sehr schnell: Kohlenmonoxid (CO) ist ein tückisches Gift und extrem gefährlich. 2014 sind allein 130 Personen in Deutschland durch einen CO-Unfall ums Leben gekommen: CO ist ein viel zu unbekanntes Risiko!
Wie entsteht Kohlenmonoxid?
Kohlenmonoxid entwickelt sich immer dann, wenn etwas verbrannt wird, das Kohlenstoff enthält - etwa Holz oder Holzkohle. Normalerweise bildet sich dann in Kombination mit Sauerstoff harmloses Kohlendioxid. Ist aber nicht genug Sauerstoff vorhanden, wird die verbrauchte Luft erneut verbrannt und giftiges Kohlenmonoxid produziert. Dieses Gas kann deshalb auch zu einer tödlichen Gefahr werden, wenn in geschlossenen Räumen gegrillt wird oder wenn der Grill in einen geschlossenen Raum gestellt wird, weil es zum Beispiel draußen angefangen hat zu regnen. Das Risiko, das eine tödliche Konzentration Kohlenmonoxid entsteht, ist hoch, selbst wenn die Kohle nur noch ausglühen soll.
Symptome einer CO-Vergiftung
Die Symptome, die bei einer Überdosis Kohlenmonoxid auftreten, sind unspezifisch und nicht unbedingt alarmierend. Bei Kopfschmerzen, Übelkeit oder grippeähnlichen Beschwerden denkt man nicht gleich an eine schwere Vergiftung, doch das Einatmen von Kohlenmonoxid kann innerhalb kürzester Zeit tödlich sein.
In Haus oder Wohnung CO-Melder installieren
CO-Melder können in einem Haus oder einer Wohnung eine sinnvolle Schutzmaßnahme sein. Sie müssen dort angebracht werden, wo die Verbrennung stattfindet - also zum Beispiel direkt neben einer Gastherme. Kostenpunkt: ab 30 Euro. Doch auch ohne CO-Melder gibt es einen deutlichen Hinweis auf zu viel Kohlenmonoxid in der Wohnung. Zum einen dann, wenn Spiegel und Scheiben beschlagen sind, ohne dass gerade geduscht oder gebadet wurde. Wer das feststellt, sollte sofort die Fenster aufreißen und den Schornsteinfeger rufen.
Carsten-Michael Pix, Pressesprecher des deutschen Feuerwehrverbandes, nennt in der DSH-Zeitschrift "SICHER zu Hause & unterwegs" einen weiteren Warnhinweis, der ernst genommen werden sollte: "Wenn man merkt, dass zu Hause immer gleich Kopfschmerzen auftreten oder eine schlagartige Müdigkeit einsetzt, sollte man unbedingt prüfen lassen, ob sich dauerhaft zu viel Kohlenmonoxid in der Wohnungsluft befindet."
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Über die DSH:
Die Aktion DAS SICHERE HAUS (DSH) informiert über Unfallgefahren in Heim und Freizeit. Mit ihrer Arbeit will die gemeinnützige DSH dazu beitragen, die hohen Unfallzahlen zu senken: Pro Jahr verunglücken in Deutschland rund 7,1 Millionen Menschen in den vermeintlich sicheren eigenen vier Wänden, bei der Gartenarbeit, beim Heimwerken, beim Sport oder bei anderen Freizeitaktivitäten.
Pressekontakt:
Dr. Susanne Woelk, DSH-Geschäftsführerin.
Tel.: 040 / 29 81 04 62, Fax: 040 / 29 81 04 71,
Mail: s.woelk@das-sichere-haus.de.
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