DEBRIV - Dt. Braunkohlen Industrie Verein
Europa braucht Kohle und Klimaschutz
Braunkohlenindustrie unterstreicht Bedeutung des Industriezweiges
Jahrestagung in Aachen
Köln (ots)
Kohle bleibt ein unverzichtbarer Energieträger für Deutschland und Europa. Darauf hat der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV), Matthias Hartung, hingewiesen. Auf dem diesjährigen Jahreskongress des Wirtschaftszweiges in Aachen warnte Hartung vor einer kurzsichtigen Strategie einer entkarbonisierten Energieversorgung: "Kohlenstoffhaltige Energieträger werden noch für Jahrzehnte unverzichtbar bleiben." Die Kohle sei derzeit weltweit der Energieträger mit den größten Zuwachsraten. Eine einseitige Abwendung von diesem sicheren und reichlich vorhandenen Energieträger berge große Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten europäischen Wirtschaftsraumes. "Die Frage ist nicht, ob Kohle gebraucht wird, sondern wie sie gebraucht wird", erklärte der DEBRIV-Vorsitzende auf der Jahrestagung.
Seit 1990 hat die Braunkohlenindustrie in Deutschland ihren CO2-Ausstoß um 47 Prozent gesenkt. Durch neue Anlagen mit höheren Wirkungsgraden bis hin zur CO2-armen Technologie seien weitere Reduktionen möglich. Hartung forderte von der EU-Kommission und den EU-Mitgliedsstaaten maßgebliche Änderungen am System des Handels mit Emissionszertifikaten. Die ab 2013 geplante kostenpflichtige Versteigerung und Verknappung der Emissionserlaubnisse müsse Anreize und verlässliche Rahmenbedingungen für den Bau und Betrieb neuer Kraftwerke bieten. Dies gelte auch für die etwa 2020 großtechnisch verfügbare Technik der CO2-Abscheidung und Einlagerung. Aus Sicht der europäischen Kohleindustrie und der deutschen Braunkohle muss auch gesichert bleiben, dass die Preise für CO2 innerhalb des europäischen Emissionshandelssystems nicht zu hoch werden, damit Strom für Industrie und Haushalte noch bezahlbar bleibt. Da es für den globalen Klimaschutz unerheblich ist, wo der Ausstoß von Klimagasen vermindert wird, sollten die Möglichkeiten für weltweite CO2-Minderungsprojekte (sogenannte JI- und CDM-Projekte) deutlich erweitert werden.
Matthias Hartung hob auch die besondere Bedeutung der CCS (Carbon Capture and Storage)-Technologie hervor, die eine wichtige strategische Option für den Einsatz der heimischen Braunkohle vor dem Hintergrund des Klimaschutzes ist. "Um diese Option nutzen zu können, benötigen wir sowohl die politische Unterstützung, um die gesellschaftliche Akzeptanz für die Speicherung von CO2 zu erreichen, als auch in der Demonstrationsphase bis 2020 geeignete Förderinstrumente, insbesondere zum Ausbau der Infrastruktur." Hierzu könnten zum Beispiel Erlöse aus der Versteigerung von Emissionszertifikaten verwendet werden.
Die Unverzichtbarkeit der deutschen Braunkohle hat sich 2007 erneut bewiesen. Braunkohle sei zum wichtigsten Energieträger der Elektrizitätswirtschaft geworden, erklärte Hartung. Rund ein Viertel der deutschen Stromerzeugung beruht derzeit auf Braunkohle. 92 Prozent der gesamten Förderung wurden 2007 zur Stromerzeugung eingesetzt. "Braunkohle", so Hartung, "ist unser wichtigster heimischer Energieträger, der wirtschaftlich gewonnen wird und dessen Nutzung sich über die gesamte Wertschöpfungskette erstreckt." Sowohl in der Lausitz wie auch im mitteldeutschen Revier verlange die zuverlässige und langfristige Bedarfsdeckung den Aufschluss neuer Abbaufelder. Die deutsche Braunkohlenindustrie werde sich bei diesen Maßnahmen auf ein Mindestmaß an Landschaftsnutzung und Belastungen für die Regionen beschränken, sicherte der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende zu.
Auf dem diesjährigen Braunkohlentag sprachen auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers und BDI-Präsident Jürgen R. Thumann. Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers unterstrich für Nordrhein-Westfalen, das Industrieland Nr. 1 in Deutschland, die Bedeutung einer sicheren und preiswerten Stromversorgung auf Basis der heimischen Braunkohle. Die Modernisierung von Stromerzeugungskapazitäten sei essentiell für die Erreichung der ambitionierten Klimaschutzziele. Thumann lobte den Beitrag der Braukohle zur sicheren und wirtschaftlichen Energieversorgung Deutschlands. Widerstände gegen den Bau moderner und effizienter Kraftwerke bezeichnete der BDI-Präsident als "energie- und klimapolitischen Skandal". Fortgeschrittene Technik bringe Nutzen für Umwelt, Klima und Wettbewerbsfähigkeit.
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