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DIE ZEIT

Merkel-Berater fordert neue Wege beim Klimaschutz

Hamburg (ots)

Der Potsdamer Wissenschaftler und
Klimaschutzbeauftragte der Bundesregierung Hans Joachim Schellnhuber 
spricht sich in der ZEIT für strenge Klimaschutzvorgaben aus. Die 
bisherigen Verpflichtungen zur Reduzierung der klimaschädlichen 
Treibhausgase seien "völlig ungeeignet und unterdimensioniert". Das 
Kyoto-Abkommen habe auch deshalb nicht zu sinkenden  Emissionen 
geführt, weil es nicht alle Staaten der Welt ratifiziert hätten und 
sein Ende absehbar sei. Im Zweifel entscheide sich ein Land noch 
immer eher für Wirtschaftswachstum heute als für die Zukunft der 
Menschheit.
Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und 
Merkel-Berater fordert für das Kyoto-Abkommen ein "kraftvolles 
Nachfolgeregime, das drei entscheidende Elemente vereint, nämlich 
Ökologie, Ökonomie und Soziales". Ökologisch sei das langfristige 
Ziel der Staatengemeinschaft, den globalen Anstieg der Temperatur auf
maximal zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
Sozial sei das "gleiche Recht auf gleiche Emissionen für jedermann". 
Was die Ökonomie angehe, so müsse Kohlenstoff weltweit "einen 
angemessenen Preis" bekommen. Am "globalen Handel mit 
Emissionsrechten" führe kein Weg vorbei.
Die deutsche Kanzlerin könne als G8-Chefin "die sensiblen 
Verhandlungen entscheidend beeinflussen". Mit ihrem jüngsten 
Vorschlag, langfristig jedem Menschen die gleiche Menge CO2 
zuzugestehen, habe sie "die Tür geöffnet, durch die die Schwellen- 
und Entwicklungsländer gehen könnten".
Industriestaaten wie Deutschland müssten danach ihre Emissionen 
besonders stark reduzieren. Im Jahr 2050, wenn rund neun Milliarden 
Menschen auf dem Erdball leben dürften, könnte jeder von ihnen 
jährlich noch zwei Tonnen Treibhausgase ausstoßen, ohne dass die 
Natur aus dem Gleichgewicht gerate. Um zu dieser Menge pro Kopf zu 
gelangen, müssten die Industriestaaten ihre Emissionen um 85 Prozent 
gegenüber heutigem Niveau reduzieren. Die Emissionen der 
Schwellenländer dürften nur noch langsam anwachsen und müssten 
spätestens in zwanzig Jahren auf etwa die Hälfte des heutigen Niveaus
sinken.

Pressekontakt:

Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 38 vom 13. September 2007
senden wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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