VW-Führungskräfte contra Porsche
Hamburg (ots)
Im Streit um die geplante Änderung des VW-Gesetzes stellen sich die Führungskräfte von Volkswagen gegen die Vorstellungen von Großaktionär Porsche. In einem Brief wendet sich Wolfgang Ritmeier, Vorsitzender der Volkswagen Management Association, gegen einen Beitrag von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking, der in der ZEIT auf der Abschaffung des Spezialgesetzes beharrte.
Hingegen sollen auch in einer Neufassung des Gesetzes einige Sonderrechte der Arbeitnehmer und des Landes Niedersachsen erhalten bleiben.
"Der Vorwurf, ein Investor solle mit einer neuen Regelung bestraft werden, geht an der Sache vorbei", schreibt Ritmeier. "Ebenso, wie es keinen Grund gibt, an den lauteren Motiven von Porsche zu zweifeln, gibt es auch keinen Grund, an den lauteren Motiven anderer Beteiligter zu zweifeln." Mit diesen Worten weist Ritmeier die Sicht zurück, Niedersachsen und die Arbeitnehmer würden ihre Rechte ohne Rücksicht auf die Zwänge des Wettbewerbs wahrnehmen.
Andere Beteiligte seien nicht weniger verantwortungsvoll mit ihren Rechtspositionen als Porsche, schreibt Ritmeier, der für weltweit rund 1150 VW-Führungskräfte vom Abteilungsleiter bis zur Ebene unterhalb des Vorstands spricht.
Der Chef der Volkswagen Management Association widerspricht auch Wiedekings Meinung, das VW-Gesetz - das zum Beispiel Niedersachsen mit seinen etwas mehr als 20 Prozent der Stimmrechte bei wichtigen Entscheidungen eine Sperrminorität einräumt - sei obsolet. Das VW-Gesetz "hatte historische Ursprünge, erscheint aber in der aktuellen Diskussion um Arbeitsplatzerhaltung höchst aktuell", sagt Ritmeier. Mit dem laufenden Gesetzgebungsverfahren werde lediglich "ein bestehendes Gesetz im Sinne von Investoren sachgerecht modifiziert, ja sogar verbessert".
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